Arne Gabius muss im nächsten Frühjahr die Olympia-Norm von 2:11:30 Stunden unterbieten, um eine Chance auf einen Startplatz bei den Spielen zu haben. Über die Weltrangliste, wo er derzeit der stärkste deutsche Marathonläufer ist, ist die Qualifikation nicht mehr möglich. Foto: www.photorun.net 2019 NYC Marathon Weekend NYC, NY November 2-3, 2019 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com
World Athletics kippt begrenzte Marathon-Starterzahlen bei Olympia 2021
Die Begrenzung der olympischen Marathon-Starterfelder auf jeweils 80 Läufer und Läuferinnen ist aufgehoben. Dies bestätigte der Leichtathletik-Weltverband World Athletics gegenüber Race News Service.
Alle Athleten, die die internationalen Normen von 2:11:30 beziehungsweise 2:29:30 Stunden unterboten oder erreicht haben, gelten für World Athletics als startberechtigt. Die Nominierung erfolgt dann über die nationalen Verbände, und jedes Land kann maximal drei Starter stellen.
Das International Olympische Komitee (IOC) wurde entsprechend informiert. Eine Qualifikation über die Weltrangliste wird für die olympischen Marathonrennen jedoch nicht möglich sein.
Noch vor rund zehn Tagen hatte World Athletics überarbeitete Qualifikationskriterien bekannt gegeben, auf denen nach wie vor die maximale Starterzahl von 80 Athleten für die beiden Marathonrennen aufgeführt wurde. Dies hätte bedeutet, dass eine größere Anzahl von Männern und voraussichtlich auch eine Reihe von Frauen trotz erreichter Qualifikationszeiten keinen Startplatz bei den olympischen Marathonrennen im nächsten Jahr erhalten hätte.
Bis zum Beginn der Coronavirus-Pandemie hatten bereits über 90 Männer die Qualifikationszeit unterboten (unter Berücksichtigung, dass nur drei pro Nation starten dürfen). Die Qualifikationsphase wird im Dezember fortgesetzt und läuft dann noch bis Ende Mai 2021.
„Es gibt kein Limit mehr von 80 Athleten im Marathon“, erklärte nun Jakob Larsen, der neue Direktor für Wettkämpfe und Veranstaltungen bei World Athletics (WA). Der Däne, der erst seit einigen Wochen im Amt ist, hat das IOC entsprechend informiert. „Ich habe dem IOC mitgeteilt, dass wir in den beiden Marathon-Wettbewerben vielleicht mehr als 80 Starter haben werden. Zugleich gehen wir davon aus, dass wir trotzdem die Gesamt-Zahl von Athleten, die in der Leichtathletik bei Olympia starten können, einhalten werden“, sagt Jakob Larsen.
Für die Leichtathletik hat das IOC maximal 1.900 Startplätze vorgegeben.
Während Athleten mit erfüllter Olympia-Norm nicht mehr um einen Startplatz bangen müssen, sofern sie unter den Top drei ihres Landes sind, haben Läufer, die auf die Weltrangliste gesetzt haben, keine Chance auf einen Marathon-Startplatz. Dies betrifft zurzeit den deutschen Marathon-Rekordler Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal). In der Weltrangliste ist er der stärkste deutsche Läufer, allerdings hat er bisher noch nicht die Norm unterboten. „Wenn die Quote alleine durch jene Athleten erreicht wird, die die Norm erfüllt haben, gibt es keine Qualifikation über die Weltrangliste“, erklärt Jakob Larsen.
Als qualifiziert galten auch jene Athleten, die beim WM-Marathon beziehungsweise einem der Platinum-Label-Marathonläufe (World Athletics hat City-Marathonrennen in verschiedene Kategorien unterteilt) die Plätze eins bis zehn belegten oder bei einem Gold-Label-Marathon unter den ersten Fünf waren.
Während dies für den bisherigen Qualifikationszeitraum weiter gilt, wurde diese Regelung für die im Dezember neu beginnende Phase angepasst: Bei Gold-Label-Rennen gilt nun nur noch der Sieger als qualifiziert.