Blog
01
10
2020

Organisator Ingo Schaffranka - Foto: Veranstalter

„Wir planen mit Szenario 2“ – Silvesterlauf-Veranstalter Ingo Schaffranka erklärt drei Monate vor dem Start im Interview die Pläne für 2020

By GRR 0

Knappe drei Monate hat das Jahr 2020 noch. Das heißt auch, dass es noch drei Monate sind bis zum Sparkassen-Silvesterlauf sind.

Das Veranstalterteam der Förder- und Veranstaltergemeinschaft Silvesterlauf steht in Zeiten von Corona besonderen Herausforderungen gegenüber. Organisator Ingo Schaffranka erklärt im Interview den Stand der Dinge. Silvesterlauf-Pressesprecher Philip Stallmeister stellte die Fragen:

Wie ist der Stand der Planung drei Monate vor dem Start des Sparkassen-Silvesterlaufs?

Ingo Schaffranka: „Wir sind sehr weit in der Planung. Von den vier Szenarien, die wir zur Durchführung geplant hatten, wird Szenario 1 wohl nicht stattfinden. Einen ganz normalen Silvesterlauf, wie wir ihn seit 38 Jahren kennen, wird es in diesem Jahr nicht geben können. Von daher planen wir mit Szenario 2.“

Wie sieht dieses Szenario 2 genau aus?

Ingo Schaffranka: „Wir werden ab 11 Uhr mit den Starts der Läufer in 100er Feldern ausschließlich über die 15 Kilometer-Strecke in Werl beginnen. Das Signal der Ordnungsbehörden von Kreis und den Städten war positiv, dass wir bereits um 11 Uhr starten können. Weil ja ansonsten um 11 Uhr bereits die Wanderer gestartet sind, war das kein großer Umbruch. Im Zehn-Minuten-Rhythmus werden die Blöcke à 100 Läufer bis 14 Uhr starten.“

In welchem Rahmen finden die Starts statt?

Ingo Schaffranka: „Wir haben dieses Jahr zur Anmeldung eine recht umfangreiche Datenerfassung gemacht. So dass wir genau wissen, wie schnell läuft jemand über zehn Kilometer. Anhand dieser Zeiten beginnen die schnellsten 100 und zeitversetzt dann die nächsten 100. Wir sortieren nach der Durchschnittszeit der Läufer für einen Kilometer. Jeder Block erhält Startnummern, die per Post zugeschickt werden. Die Nummern sind jeweils in einer anderen Farbe, damit hier kein Durcheinander geschieht. In einem Einbahnsystem werden sie von zwei Zonen zum Start geleitet. Hier muss ein Mund-Nasenschutz getragen werden. Vom Silvesterlauf gibt es aber auch einen Buff, ein Multifunktionstuch. Mit Schutz geht es dann los. Auf der Strecke kann der abgelegt werden. Die letzten Läufer dürften gegen 16 Uhr ins Ziel gelangen. Da bleibt es im Prinzip unverändert. Es gibt ja keine Verzögerungen beim Start.“

Der Silvesterlauf ist auch immer ein Publikumsevent. Wie sehr dürfen sich Zuschauer 2020 beteiligen? Welches Rahmenprogramm gibt es?

Ingo Schaffranka: „Das Rahmenprogramm wird quasi auf Null gedrosselt. Nur der Bus-Shuttle ist vorhanden. Hierfür müssen sich die Starter verbindlich anmelden, damit wir die Busgäste wenn nötig rückverfolgen können. Es dürfen maximal 40 Leute in einen Bus. Diese müssen wie momentan im ÖPNV einen Mund- und Nasenschutz tragen. Es gibt keine Messe in Werl, somit auch keine Nachmeldungen. Am Start finden keine Moderation und keine Verköstigung statt. Wir treten auf die Gruppen und Ortsvorsteher von Westönnen, Ostönnen und Ampen heran, dass an der Strecke keine Getränkestände stehen und darauf geachtet wird, dass genügend Abstand besteht. Im Zielbereich werden die Zuschauer in verschiedene Blöcke mit Gittern ebenfalls mit Abstand aufgeteilt. Dazu kommt, dass wir den Lauf live im Internet streamen werden. Ich denke, dass weil die Teilnehmerzahl geringer ist, auch die Zuschauerzahl deutlich geringer sein wird. Vielleicht gibt es ja auch Wechsel bei
den Zuschauern an der Strecke, weil jeder ja weiß, wann seine Freunde oder Bekannten unterwegs sind.“

Wie gestaltet sich die Lage im Ziel ansonsten?

Ingo Schaffranka: „Für die Läufer gibt es dort dann erstmals Getränke in geschlossenen Behältern. Auf der Strecke werden keine offenen Getränke ausgeteilt. Auch die Medaillen im Ziel muss sich jeder Läufer selbst nehmen. Eine Übergabe findet aus Hygienegründen nicht statt. Auch der Gepäcktransfer entfällt genauso wie die Umkleidemöglichkeiten.“

Das hört sich nach viel Papierarbeit und enger Zusammenarbeit mit den Börden an. Wie gestaltet sich die Arbeit momentan?

Ingo Schaffranka: „Es gab vor kurzem ein sehr umfangreiches Gespräch mit den Ordnungsbehörden. Das Hygienekonzept wurde wohlwollend aufgenommen. Wobei es noch wenige Ergänzungen gab. Das Konzept umfasst mittlerweile 25 DIN A4-Seiten. Wenn diesem Konzept die Behörden und das Silvesterlaufkomitee, mit dem wir uns jetzt in Kürze zusammensetzen, zustimmen, brauchen wir noch grünes Licht vom Ministerium aus Düsseldorf. Daher hoffen wir, dass wir Mitte Oktober die Endfassung des Konzeptes mit Bitte um Freigabe schicken können.“

Der Sparkassen-Silvesterlauf ist nicht nur traditioneller Abschluss eines Laufjahres, sondern besitzt auch Signalwirkung für andere Events. Sind die Veranstalter da im regen Austausch?

Ingo Schaffranka: „Es gab lange Videokonferenzen mit Marathonveranstaltern und anderen aus dem Verbund der German Road Races. Es hängt sicherlich immer von der Größe der Veranstaltung ab, ob etwas stattfindet. Es gab schon Läufe mit rund 1.000 Teilnehmern und auch welche mit den Abstandstarts, die vielleicht etwas kleiner waren als der Silvesterlauf. Am Ende Tages geht es auch regionale Vorschriften. Wir wissen alle, sollten sich die Coronafallzahlen hier in der Region negativ verändern, werden wir keinen Lauf durchführen können. Positiv ist, dass es im Rahmen der bislang durchgeführten Läufe nirgendwo steigende Fallzahlen gab. Das haben die intensiven Gespräche mit den anderen Veranstaltern von German Road Races ergeben.“

Der Silvesterlauf ist auch immer ein Lauf für den guten Zweck? Wird es 2020 trotz des erhöhten Aufwands einen Erlös für Spenden geben?
Ingo Schaffranka: „Da bin ich positiver Dinge. Unsere Sponsoren wie die Sparkasse, Warsteiner, WEPA oder Autohaus Göttgens stehen zu uns, um nur vier zu nennen. Das ist sehr wichtig. Auch bei den Teilnehmern, die sich bislang gemeldet haben, zeigt sich, dass der ein oder andere bereit ist, 5 Euro für die Stiftung „Gutes Erlaufen“ zu spenden

Wir haben bislang fast 1500 Anmeldungen. Das Feld ist damit fast zu, weil wir ja bis maximal 2.000 gehen können. Der Erlös wird selbstverständlich kleiner sein, aber wir freuen uns auf einen Silvesterlauf 2020 und auch die Begünstigten und ihre Projekte zu unterstützen.“

Quelle: Sparkassen-Silvesterlauf  Werl-Soest

 

RETTET UNSERE LÄUFE – SAVE THE EVENTS – Foto: Victah Sailer

„Rettet unsere Läufe“ – Wir brauchen jede Stimme, um den Laufsport zu retten. Helfen Sie bitte mit und beteiligen Sie sich an der Petition!

Hier geht es zur Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/save-the-events-o-rettet-unsere-laeufe

Instagram: #SaveTheEvents – Rettet unsere Läufe

author: GRR