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Wie steht es um den Laufsport? Ergebnisse einer Blitzumfrage – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann in der DOSB Presse
Wie steht es um den Laufsport in Deutschland während der Pandemie? Wie greift die finanzielle staatliche Hilfe?
Das waren neben anderen zwei Fragen einer Blitzumfrage unter Deutschlands Laufveranstaltern, die German Road Races (GRR), der Interessenverband größerer Laufveranstalter in Deutschland, zum Jahresende durchgeführt hatte und zu der jetzt die Ergebnisse vorliegen.
Rund 75% aller Läufe sind im letzten Jahr ausgefallen. Nur rund 24.000 Läuferinnen und Läufer sind bei einem realen Angebot gestartet. Das Scheitern einer größeren Beteiligung wird vor allem auf die Hygienebestimmungen der Länder und Kommunen zurückgeführt.
Als besondere Einschränkungen bei der Durchführung einer Laufveranstaltung wurde die Teilnehmer-Limitierung genannt, zudem aber auch die Ausweitung der Startphase in kleinere Wellen oder Startblöcke. Weitere, allerdings nachvollziehbare Einschränkungen waren unter anderem die Sperrung für Zuschauer im Start- und Zielbereich und der verlängerte Helfereinsatz aufgrund des geänderten Startmodus.
Als Gründe für eine abgesagte oder untersagte Veranstaltung wurden viele Aspekte genannt, darunter das Verbot von Großveranstaltungen, die nicht umsetzbaren Hygiene- und Abstandsauflagen, die fehlende Wirtschaftlichkeit aufgrund der Auflagen oder die gesundheitliche Gefährdung für Aktive und das und ehrenamtlich helfende Personal.
Über zwei Drittel der befragten Veranstalter haben keine Hilfe bei einer staatlichen oder kommunalen Stelle beantragt, nicht zuletzt, weil keines der offerierten Hilfsprogramme für sie passend war. Bei den beantragten Unterstützungen ragten das Kurzarbeitergeld (13 %), die Soforthilfe für Kleinunternehmer und Solo-Selbständige (9 %), die Überbrückungshilfen (5 %) sowie Hilfen der jeweiligen Landessportbünde (8 %) heraus.
Nicht beantragt wurden von den Veranstaltern Liquiditätshilfen der Landesbanken. Erfreulich aus der Sicht der Lauf-Veranstalter, die eine Hilfe beantragt haben, war die hohe von 91 % der Anträgen, die positiv beschieden wurden.
Unter den Veranstaltern besteht nach wie vor große Bereitschaft, mit den bisherigen Konzepten oder veränderten Abläufen auch in diesem Jahr wieder an den Start zu gehen: „Natürlich blicken wir mit großer Sorge auf die Entwicklung der Pandemie in den ersten Monaten dieses Jahres. Die Blitzumfrage zeigt uns sehr deutlich, dass viele Laufevents in einem Höchstmaß gefährdet sind, wenn wir nicht in Kürze zu einer gewissen Normalität zurückkehren können“, kommentiert Horst Milde (Berlin) als Vorsitzender von GRR die Gefahr des Fortbestandes der breit gefächerten Veranstaltungskultur im Laufsport:
„Eine weiter anhaltende Durststrecke können die Laufevents nicht verkraften, zumal man bislang das Laufjahr 2020 weitgehend noch mit Eigenmitteln bestritten hatte. Das hätte zur Folge, dass es eine größere Anzahl von etablierten Läufen bald nicht mehr geben wird.“
Mehr zu den Ergebnissen der Umfrage auch im Internet unter: www.germanroadraces.de.
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann in der DOSB Presse