Symbolbild für Trainer/Betreuer- Kurt Ring, der Mann des offenen Wortes ©Wilfried Raatz/ wus-media
Wichtig ist, das Training zu einem Ort des Lernens zu machen – Was sich Norges Skiforbund* von seinen Trainern „wünscht“
Von Lothar Pöhlitz* – Die Prinzipien der Trainertätigkeit zielen in allen Ländern auf sportliche Bestleistungen in allen Altersklassen, sie gelten sowohl für Senioren als auch für junge Läufer.
Aus: „Norges Skiforbund: Langfristiger Leistungsaufbau im Skilanglauf“ können auch unsere deutschen Trainer und ihre Läufer Wissen und Erfahrungen für ihre Arbeit mitnehmen, das Prinzip „Training zu einem Platz des Lernens machen.
Der Unterschied besteht in Norge darin, dass Trainer von Jugendlichen die Sportler seltener sehen, oftmals nur ein paar Mal pro Woche, und oftmals ist ein Trainer für viele Sportler verantwortlich“.
Wichtig ist, das Training zu einem Platz des Lernens zu machen.
Das Training muss gut organisiert werden, der Fokus auf die Entwicklung der wichtigsten Fertigkeiten gerichtet werden, ein gutes Zusammenspiel mit den Eltern und anderen Trainern, die Einfluss auf den Sportler haben, entwickelt werden. Das Verständnis der Sportler von ihrem Training und ihr Bewusstsein, für ihr Training selbst Verantwortung zu übernehmen, muss schrittweise entwickelt werden. Am Anfang ist der Trainer „Lehrmeister“, diese Funktion wechselt schrittweise so, dass er Gesprächspartner und Berater im Erwachsenenalter wird.
Das bedeutet allerdings nicht, dass der Trainer den Sportler vollkommen „frei trainieren lassen“ kann. Unabhängig vom Alter oder Leistungsniveau ist es notwendig, dass sich der Trainer Zeit nimmt, die Sportler zu verstehen und deren Entwicklung zu begleiten.
Die besten Skilangläufer haben immer Verantwortung für ihre eigene Entwicklung, sie haben aber auch immer jemanden, auf den sie sich stützen konnten: Trainer, Gesprächspartner oder Mentoren.
Folgende Elemente kennzeichnen die „Verantwortung des Trainers“ im norwegischen Sport:
Der TRAINER sorgt dafür, dass die Sportler Spaß am Sport haben, dass die Sportler ihr Potenzial so gut wie möglich entwickeln können.
Der TRAINER ist ein Vorbild und repräsentiert den Sport in würdiger Form. Der TRAINER behandelt alle Sportler gleich, unabhängig vom Geschlecht, von Behinderungen, ihrem ethnischen Hintergrund, ihrer Religion, sexuellen Orientierung und sozialen Status und respektiert die persön-liche Integrität der Sportler. Der TRAINER entwickelt die Sportler mittels Einbeziehung, Reflexion, Dialog und Übertragung von Verantwortung. Der TRAINER sichert die Gesundheit und Sicherheit der Sportler und kümmert sich um kranke und verletzte Sportler. Der TRAINER zeigt sich gegenüber den Werten des Sports, dessen Regeln und Bestimmungen sowie den Richtlinien des eigenen Sport-vereins loyal. Der TRAINER befolgt die Rechte von Kindern im Sport, die Bestimmungen zum Kinder- und Jugendsport |
Der TRAINER befolgt die Richtlinien des Sports gegen sexuelle Beläs-tigungen und Übergriffe.
Der TRAINER befolgt die Haltungen des Sports zum Alkoholkonsum und zum Rauchen im Zusammenhang mit Sport.
Der TRAINER widersetzt sich jeglicher Form des Dopingmissbrauchs.
Der TRAINER folgt den Prinzipien des Fair Play und widersetzt sich unehr-lichen Wettkämpfen und Ergebnisabsprachen.
Der TRAINER reagiert auf jegliche Form von Diskriminierung, Belästigung und Hetze.
Der TRAINER respektiert andere Trainer, Eltern, Schieds- und Kampf-richter und Verantwortliche.
Der TRAINER fördert keine eigenen wirtschaftlichen und sportlichen Interessen zulasten der Interessen von Sportlern und/oder des Sports“.
Bearbeitet von Lothar Pöhlitz*
*Aus: Norges Skiforbund: Langfristiger Leistungsaufbau im Skilanglauf