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02
10
2020

Foto: (v.l.: Marc Hause, Westenergie - Leo Doetsch, TUSEM Essen - Petra Kox, Westenergie - Gerd Zachäus, TUSEM Essen - Martin Kels, TUSEM Essen - Dieter Remy, Allbau - Foto: Westenergie

WESTENERGIE MARATHON 2020 ALS TRADITIONS-EXTRARUNDE 58. AUSGABE UNTER CORONA-BEDINGUNGEN MIT 30 LÄUFERN- TUSEM ESSEN LEICHTATHLETIK

By GRR 0

So ganz anders als sonst berichten wir heute nicht einfach von einer Veranstaltung – sondern wir möchten kurz eine wahre Geschichte mit Euch teilen.

Eine, die MUT machen soll, auch mit den größten Schwierigkeiten und trotz erheblichster Hemmnisse anzupacken – und an die Möglichkeiten zu glauben.

Es war Mitte Juli 2020, als Marathon-Organisationsleiter Gerd Zachäus zum Telefon greifen musste.

Seine Aufgabe bestand darin, im Veranstaltungsteam die wohl schwerste Entscheidung aller Zeiten zu
kommunizieren. Die 58ste Ausgabe beim traditionsreichsten deutschen Marathon wird abgesagt.

Finale Entscheidung. Aus. Ende.

Die Veranstaltung muss ersatzlos ausfallen – denn es fand sich einfach kein schlüssiges Konzept, mit dem für Sportler, Zuschauer und Macher in Corona-Zeiten die Marathon-Freude anderer Jahre entfacht werden konnte. Die Enttäuschung überlagerte Gerds Stimme am Telefon.

Und einfach jeder auf der anderen Seite der Leitung stellte die gleiche Anschlussfrage: “Was???”.
Noch nie hat der TUSEM Essen seinen beliebten Marathon “Rund um den Baldeneysee” komplett absagen müssen. Noch nie sind die Planungen für die Veranstaltungen einfach in der Schublade verschwunden. Und nie zuvor war auch die Vorbereitung der Sportler so abrupt abgebrochen worden. Die Entscheidung ist der Lauf-Community umgehend mitgeteilt worden. Und nur Stunden später verbreitete sich im Netz die Absage beim Essener Marathon wie ein Lauffeuer:

Enttäuschung, Trauer, Unglaube – und gleichzeitig sehr viel Verständnis für die Entscheidung waren auf den sozialen Netzwerken zu lesen. Niemand musste auf schon gezahlte Startgelder verzichten – denn alle Starts wurden kulant auf 2021 geplant. Wer darauf bestand,bekam ohne Diskussion das Startgeld zurück.

Absagen. Und Füße still halten im kompletten Jahr 2020. Es war die uneingeschränkt richtige Entscheidung.

Und doch fühlte es sich wie eine Falsche an: Die Tradition würde gebrochen. Eine Serie würde reißen.
Kein Sturm, kein Regenwetter, keine Unwägbarkeit hat jemals die feste Institution “Rund um den
Baldeneysee” ins Wanken gebracht. Und doch sollte nun die Covid-19-Pandemie dem Sportfest ein
Ende setzen.

Für viele Wochen war das der Stand der Dinge. Für diese lange Zeit war für alle Beteiligten klar, dass die
Marathon-Legende in Essen aussetzen muss – und einen weißen Flecken im Kalender und der
Lauf-Landschaft hinterlassen wird. Kein Jahr war bisher auch nur annähernd wie 2020 – keine
Herausforderung hat wie Corona eine eingeschworene Gemeinschaft von Ehrenamtlern so hilflos
zurückgelassen. Ohne Spielraum, ohne Option, ohne Marathon.

Nein. Dem Marathon-Team wurde klar, dass die Tradition hier nicht einreißen darf.
Die Voraussetzungen mögen unfassbar schwierig und die Auswirkungen der Pandemie allumfassend sein. Aber als Zeichen der Hoffnung sollte eine 58ste Ausgabe des Marathon möglich gemacht werden. Unter Berücksichtigung aller Maßnahmen und Regeln – und mit der Geschichte und Tradition des großen Essener Marathon “Rund um den Baldeneysee” im Sinn kam gemeinsam mit dem Team der
Westenergie die Idee, eine “Extrarunde” ins Leben zu rufen.

Ohne vierstellige Läuferzahlen und ohne Zuschauer – aber zumindest mit einem starken Symbol: Eine
Handvoll Läufer werden auch 2020 im Essener Süden 42,195 Kilometer laufen – allein oder als Staffel. Und
auch eine Seerunde wird es geben: Ein Zeichen für Tradition, Mut und Kontinuität der
Traditions-Veranstaltung. Ohne Zuschauer, ohne großen Helfereinsatz – und mit einem Minimum des
Organisations-Aufwands: am 11. Oktober 2020 wird es einen Lauf zur Wahrung der großen Essener
Marathon-Geschichte geben . Eine Gruppe von ca. fünf Marathon-Läufern geht um 10 Uhr an den Start,
gefolgt von einer Handvoll Staffel-Läufern, einer Promi-Staffel und ca. fünf Seerunden-Läufern. Das alles auf einer corona-gerechten und neu vermessenen Strecke “Rund um den Baldeneysee” , die ohne jegliche Straßensperrung auskommt. Das ist die Vision, die am 11. Oktober 2020 im Mittelpunkt stehen wird – wenn zwei dutzend Läufer stolz die Fahnen des Westenergie-Marathon “Rund um den Baldeneysee” hoch halten.

Elektrisiert – und mit dieser Vision im Kopf griff Gerd Zachäus dann wieder zum Telefonhörer… und
Ernüchterung und Enttäuschung wichen Enthusiasmus, Euphorie und Energie…

Am 11. Oktober laufen also eine Handvoll Läufer auf der Traditionsstrecke die 58ste Ausgabe des
Westenergie Marathon “Rund um den Baldeneysee”. Eine Anmeldung ist nicht möglich – unter den
Läufern sind Mitglieder des Vereins TUSEM Essen und Vertreter aus den Reihen der Sponsoren. Alle
Beteiligten werden sich mit Sicherheitsabstand und unter Einhaltung der Hygieneregeln auf dem Gelände bewegen.

Der Lauf wird als offizielle 58ste Ausgabe der Veranstaltung gezählt, um mit der Tradition des jährlich ausgetragenen Events unter keinen Umständen zu brechen . Start aller Distanzen ist um 10 Uhr mit Sicherheits- und Hygiene-Abständen von jeweils einer Minute.

Die Essener AllBau führt außerdem die Charity-Tradition fort: Eine Spendensumme für das Abschneiden der Promi-Staffel wird an die Aktion Lichtblicke von Radio Essen und den NRW-Lokalradios überreicht. (Pressemitteilung anbei)

Eine Umsetzung des BKK Walking Day am Vortag ist in diesem besonderen Jahr leider nicht möglich – das Orgateam dankt der Betriebskrankenkasse BKK für ihre Unterstützung unter den aktuellen
Corona-Bedingungen ganz besonders.

Wir hoffen sehr, dass unsere Idee und das Extrarunde-Konzept Euer Interesse weckt. Wir laden sehr gern unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln zur Berichterstattung über unser besonderes Event ein – am Sonntag, 11. Oktober 2020 – ab 9:30 Uhr am Regattaturm (Baldeneysee).

Bleibt gesund – wir sehen uns bei der Extrarunde!

 Martin Kels ️
TUSEM ESSEN

Vorsitzender der Abteilung Leichtathletik: Dr. Roland Döhrn | doehrn-essen@t-online.de
Organisationsleitung Marathon: Gerd Zachäus | organisation@essen-marathon.de | Telefon Essen: 0201 – 749 55 20

Corona zum Trotz: die AllbauLichtblicke-Staffel ist auch beim 58. Westenergie Marathon EXTRARUNDE 2020 dabei

Der von der Leichtathletik-Abteilung des TUSEM veranstaltete Westenergie-Marathon ist der älteste, kontinuierlich durchgeführte Marathon in Deutschland. Kein Wunder, dass sich das in diesem Jahr trotz Corona nicht ändern darf. Und so ist er in 2020 nicht die typische bekannte öffentliche Veranstaltung rund um den Baldeneysee, sondern ein symbolischer Lauf mit rund 25 ausgewählten TeilnehmerInnen: der 58. Westenergie Marathon EXTRARUNDE 2020.

Auch bei diesem Event wird wieder eine AllbauLichtblicke-Staffel mit prominenten Läufern am Start sein. Max Rendschmidt (Kanu-Doppel-Olympiasieger), Waldemar Wrobel (Ex-RWE-Trainer), Joshua Windelschmidt (Radio Essen) und Thomas Lembeck (Chef der Essener Feuerwehr) werden sich die 42,1 km lange Strecke teilen. Die AllbauLichtblicke-Staffel wurde im Jahre 2009 vom Allbau, Essens größtem Wohnungsanbieter, ins Leben gerufen und hat seitdem knapp 22.000 Euro für die Aktion Lichtblicke erlaufen, die seit 1998 Kinder, Jugendliche und deren Familien in NRW unterstützt. Dieses Jahr wird Allbau pro gelaufener Minute der AllbauLichtblicke-Staffel 5 Euro an Lichtblicke spenden.

Thomas Lembeck und Waldemar Wrobel feiern Premiere in der AllbauLichtblicke-Staffel. Thomas Lembeck ist leidenschaftlicher Läufer und hat schon den einen oder anderen Marathon erfolgreich bewältigt, so dass er für seinen 14,2 km Laufabschnitt gut gerüstet ist: „Auch hier am Baldeneysee war ich schon auf der Strecke und habe sehr gute Erinnerungen an eine tolle Stimmung und lautstarke Unterstützung an der Strecke. Ich freue mich, dass ich hier dieses Jahr unter den besonderen Umständen für den guten Zweck laufen darf!“

Waldemar Wrobel steht auch voll im Training und die Vorfreude ist groß: „Ich habe schon viel Positives vom Westenergie-Marathon gehört. Viele Experten sagen, dass er ein absolutes Highlight im Essener Sportkalender ist. Aber nicht nur das: Kindern und Familien zu helfen – das ist ein wichtiger Grund, warum der RWE und auch ich sehr gerne die Aktion Lichtblicke läuferisch unterstützen.“

Insgesamt laufen fünf Staffeln bei dieser besonderen Ausgabe des westenergie-Marathons mit. Neben der AllbauLichtblicke-Staffel sind noch vier Allbau-Westenergie-Staffeln dabei, die wie die letzten Jahre vom Essener „Laufpaten“ Leonhard Doetsch begleitet und auf den Start vorbereitet wurden.

Dieter Remy
d.remy@ime-essen.de
Tel.: 0201/2207-307

RETTET UNSERE LÄUFE – SAVE THE EVENTS – Foto: Victah Sailer

„Rettet unsere Läufe“ – Wir brauchen jede Stimme, um den Laufsport zu retten. Helfen Sie bitte mit und beteiligen Sie sich an der Petition!

Hier geht es zur Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/save-the-events-o-rettet-unsere-laeufe

Instagram: #SaveTheEvents – Rettet unsere Läufe

 

 

 

 

 

author: GRR