Weltrekordlerin Brigid Kosgei startet als Titelverteidigerin in London.- Foto: Virgin Money London Marathon Brigid Kosgei (KEN) speaks to the media via Zoom in a virtual and socially distanced press conference from inside the official hotel [location not disclosed] and biosecure bubble for the historic elite-only 2020 Virgin Money London Marathon on Sunday 4 October. The 40th Race will take place on a closed-loop circuit around St James’s Park in central London. Thursday 1st October 2020. Photo: Bob Martin for London Marathon Events For further information: media@londonmarathonevents.co.uk
Weltrekordlerin Kosgei trifft in London 2020 erstmals auf Weltmeisterin Chepngetich, Anna Hahner fällt aus
Auch bei den Frauen treffen am Sonntag beim London-Marathon die zwei derzeit schnellsten Läuferinnen der Welt über die klassische Distanz aufeinander:
Die Kenianerin Brigid Kosgei, die vor einem Jahr in Chicago den legendären Weltrekord der Britin Paula Radcliffe auf 2:14:04 Stunden verbesserte, muss sich mit ihrer Landsfrau Ruth Chepngetich auseinandersetzen. Sie gewann in eindrucksvoller Manier vor einem Jahr im brütend heißen Doha den Weltmeisterschafts-Marathon und stellte in Dubai 2019 ihre Bestzeit von 2:17:08 Stunden auf.
Damit ist sie die viertschnellste Läuferin aller Zeiten.
Die beiden Kenianerinnen treffen in London erstmals aufeinander. Jedoch ist auch einer weiteren Landsfrau zuzutrauen, ganz vorne mitzulaufen: Vivian Cheruiyot hatte das Rennen an der Themse vor zwei Jahre mit ihrer aktuellen Bestzeit von 2:18:31 gewonnen. Die 5.000-m-Olympiasiegerin von Rio 2016 hatte 2017 den Mainova Frankfurt-Marathon gewonnen und war in London vor einem Jahr Zweite hinter Brigid Kosgei.
Neben dem Weltrekord von Brigid Kosgei, den sie in Chicago in einem gemischten Rennen mit Männern aufgestellt hat, führt der internationale Leichtathletik-Verband „World Athletics“ auch eine Bestzeit für reine Frauenläufe („Women Only World Record“). Diese Bestzeit könnte am Sonntag vielleicht eher in Gefahr geraten. Mary Keitany hält die Marke mit 2:17:01 Stunden. Im April 2017 hatte die Kenianerin den London-Marathon, bei dem die Elite-Frauengruppe seit Jahren getrennt von den Männern startet, mit dieser Zeit gewonnen.
Weltmeisterin Ruth Chepngetich trifft erstmals auf Brigid Kosgei. Foto: Virgin Money London Marathon
Das Rennen der Frauen wird am Sonntag bereits um 7.15 Uhr Ortszeit gestartet und damit genau drei Stunden vor dem Lauf der Männer, bei dem die Superstars Eliud Kipchoge (Kenia) und Kenenisa Bekele (Äthiopien) aufeinandertreffen.
Das Londoner Frauenfeld ist in den letzten Tagen etwas geschrumpft: 25 Läuferinnen plus sieben Tempomacherinnen stehen derzeit auf der Startliste. Nicht mehr dabei ist unter anderen Anna Hahner (SCC-Events Pro-Team Berlin), die am Sonntag auf dem gut zwei Kilometer langen Rundkurs eigentlich die Olympia-Norm von 2:29:30 Stunden angreifen wollte. Eine Nierenbecken-Entzündung, die sie sich vermutlich beim Rennradfahren zugezogen haben dürfte, stoppte die 30-Jährige.
Zuvor hatte bereits ihre Zwillingsschwester Lisa Hahner (SCC-Events Pro-Team Berlin) aufgrund einer Entzündung im Darm passen müssen. Auch einen positiven Corona-Test gab es im Londoner Elitefeld: Die Äthiopierin Degitu Azimeraw (Bestzeit: 2:19:26) wurde bei der ersten obligatorischen Corona-Kontrolle vor der Anreise positiv getestet und konnte daher gar nicht erst in die britische Metropole reisen.
„Ich bin froh, dass ich in London bin und bin bereit für das Rennen“, sagte Ruth Chepngetich, die zum ersten Mal beim London-Marathon startet. Angesprochen auf die Corona-Pandemie und die Einschränkungen erklärte die Weltmeisterin: „Als Corona nach Kenia kam, hat das unser Training behindert. Jeder trainierte für sich alleine. Aber zuletzt konnte ich gut trainieren, und ich fühle mich gut. Ich werde am Sonntag mein Bestes versuchen.“
Brigid Kosgei: Die Voraussetzungen sind anders in diesem Jahr
Während einer Pressekonferenz beantwortete die 26-jährige Weltrekordlerin Brigid Kosgei die folgenden Fragen:
Wie stark hat die Corona-Pandemie Ihr Training beeinflusst?
Brigid Kosgei: „Während der Pandemie sind die meisten von uns (von ihren Trainingscamps) zu ihren Familien und Kindern zurückgekehrt. In den vergangenen zwei Monaten konnte ich aber wieder mit einer kleinen Gruppe trainieren, doch in den sieben Monaten zuvor war ich alleine. Corona hat uns alle betroffen.“
Wie umfangreich war Ihr Training in der direkten Vorbereitung auf den Marathon in London?
Brigid Kosgei: „In meinem Trainingscamp in Kapsait habe ich nur 180 bis 190 Kilometer pro Woche trainiert. Das liegt in 3.000 Metern Höhe, manchmal laufen wir auch in einer Höhe von 3.200 Metern.“
Halten Sie es für möglich, am Sonntag ihren Weltrekord zu brechen?
Brigid Kosgei: „Aufgrund der Pandemie kann ich nicht vorhersagen, wie schnell ich laufen kann, denn wir haben im Vergleich zu früher nicht genug trainieren können. Wir konnten dieses Mal keine entsprechende Trainingsgruppe zusammenstellen, es sind also andere Voraussetzungen als vor einem Jahr im Vorfeld des Chicago-Marathons. Aber ich werde mein Bestes geben am Sonntag und alles versuchen.“
Wird sich der gut zwei Kilometer lange Rundkurs auswirken und wie sehr fehlen Ihnen die Zuschauer?
Brigid Kosgei: „Ich bin noch nie auf so einer Rundstrecke gelaufen, das wird schon schwieriger. Wir brauchen die nötigen Sicherheitsabstände, damit wir nicht mit dem Virus in Berührung kommen.“
Wie hat sich Ihr Leben nach dem Weltrekord in Chicago verändert?
Brigid Kosgei: „Ich war nach dem Weltrekord natürlich überglücklich. Dieser Erfolg hat meine Karriere verändert, weil ich dadurch ermutigt wurde, weiter viel zu trainieren und mich voll darauf zu konzentrieren. Das Ziel ist, meinen Weltrekord noch einmal zu brechen.“
Wie schwierig ist es, als Mutter von Zwillingen im Schulalter, immer wieder in Trainingslagern zu leben?
Brigid Kosgei: „Das ist schwierig. Wenn ich für eine Woche ins Trainingslager gehe, vermissen mich die Kinder sehr. Dann kann ich sie nur anrufen. Ich möchte natürlich gerne bei ihnen sein, um sie glücklich zu machen. Aber sie sind stolz auf mich und vielleicht werden sie eines Tages selber Läufer, wenn sie die Schule abgeschlossen haben.“
Die schnellsten Läuferinnen auf der Londoner Startliste
Brigid Kosgei KEN 2:14:04
Ruth Chepngetich KEN 2:17:08
Vivian Cheruiyot KEN 2:18:31
Valary Jemeli KEN 2:19:10
Ashete Bekere ETH 2:20:14
Alemu Megertu ETH 2:21:10
Sara Hall USA 2:22:16
Sinead Diver AUS 2:24:11
Carla Rocha POR 2:24:47
Ellie Pashley AUS 2:26:21
Sara Ribeiro POR 2:26:39
Stephanie Twell GBR 2:26:40
Molly Seidel USA 2:27:31
Gerda Steyn RSA 2:27:48
Lindsay Flanagan USA 2:28:05
Darya Mykhaylova UKR 2:28:15
Lily Partridge GBR 2:29:24
race-news-service.com
2020 London Marathon Statistical Reference file by Ken Nakamura
RETTET UNSERE LÄUFE – SAVE THE EVENTS – Foto: Victah Sailer
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