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Margaret Kipkemboi gewann zum zweiten Mal in Folge den Silvesterlauf in Bozen. Foto: Mosna / Boclassic Atletica leggera, Boclassic, Bolzano 31 dicembre 2020 © foto Mosna

Weltklassezeiten und ein Überraschungssieger zu Silvester 2020 in Bozen

By GRR 0

Weltklassezeiten und einen Überraschungssieger gab es beim traditionellen Silvesterlauf „Boclassic“.

Im Südtiroler Bozen setzte sich im 10-km-Rennen der Frauen die Vorjahressiegerin und Vize-Weltmeisterin über 5.000 m, Margaret Kipkemboi, durch. Die Kenianerin lief trotz sehr kalter Temperaturen um den Gefrierpunkt in hochklassigen 30:43 Minuten mit nur einer Sekunde Vorsprung ins Ziel und erzielte damit die fünftschnellste Zeit des Jahres über diese Distanz.

Im Männerrennen über 5 km überraschte Oscar Chelimo die Favoriten. Der 19-jährige Newcomer aus Uganda gewann in 13:17 Minuten und schob sich damit sogar auf Platz zwei in der Jahresweltbestenliste.

Der traditionelle „Boclassic“ fand aufgrund der Coronavirus-Pandemie als reiner Elitelauf ohne breitensportliche Wettbewerbe statt. Die Strecke wurde aus Sicherheitsgründen aus der beschaulichen Bozener Altstadt in das Verkehrssicherheitszentrum „Safety Park“ verlegt, wo keine Zuschauer zugelassen waren. Erstmals wurden bei den beiden Eliterennen die Distanzen getauscht, so dass die Männer die kürzere und die Frauen die längere Strecke liefen. Dies hing mit Rekordversuchen über diese Distanzen zusammen, die jedoch beide keinen Erfolg hatten.

Bei den Frauen war beim „Boclassic“ der Weltrekord über 10 km in reinen Frauenrennen (also auch ohne männliche Tempomacher) das Ziel. Diese Zeit steht bei 30:29 Minuten. Im ersten Teil des Rennens lag die Spitzengruppe in Bozen tatsächlich auf Kurs für diese Zeit. Doch in der zweiten Hälfte, als die Favoritinnen auch keine Tempomacherinnen mehr hatten, geriet die Marke außer Reichweite. Stattdessen entwickelte sich ein spannendes Rennen um den Sieg. Margaret Kipkemboi, die vor einem Jahr in der Bozener Altstadt das 5-km-Rennen gewonnen hatte, ging zusammen mit ihren Landsfrauen Dorcas Tuitoek und der 3.000-m-Hindernisspezialistin Norah Jeruto in die letzte Runde.

Jeruto, die künftig nicht mehr für Kenia sondern für Kasachstan starten wird, fiel dann als erste zurück, während sich am Ende auch Tuitoek im Kampf gegen Kipkemboi knapp geschlagen geben musste. Hinter der Siegerin Margaret Kipkemboi, die in Bozen erstmals über die 10-km-Distanz startete und dabei auf Anhieb starke 30:43 Minuten erreichte, liefen auch Dorcas Tuitoek (30:44) und Norah Jeruto (30:47) hochklassige Zeiten und auf die Ränge sechs und sieben der Jahresweltbestenliste.

Mit deutlichem Rückstand folgte Gloria Kite (Kenia) als Vierte in 32:27. Beste Europäerin war Sofiia Yaremchuk (Ukraine) als Sechste mit 33:12. „Ich war gut vorbereitet für eine schnelle Zeit. Es war nicht einfach bei Schnee und Kälte, aber ich bin froh, dass ich auch bei meinem zweiten Start in Bozen gewonnen habe“, sagte Margaret Kipkemboi.

Mit einer Überraschung endete das 5-km-Rennen der Männer auf der flachen, vom Schnee geräumten Strecke. Ausgerechnet auf seiner Spezialdistanz verpasste der amtierende 5.000-m-Weltmeister Muktar Edris seinen vierten Sieg beim „Boclassic“ deutlich. Der Äthiopier führte zwar noch eingangs der letzten von fünf zu laufenden Runden, doch am Ende kam er über 5 km nicht über Rang sechs in 13:24 Minuten hinaus.

Mit einer deutlichen Tempoverschärfung hatte sich Mitte der letzten Runde Oscar Chelimo aus der Spitzengruppe abgesetzt. Der Läufer aus Uganda, der erst vor kurzem 19 Jahre alt wurde und international bisher so gut wie nicht in Erscheinung getreten war, stürmte im ersten 5-km-Straßenlauf seiner Karriere auf Anhieb zu einem eindrucksvollen Sieg in 13:17 Minuten. „Es war sehr kalt, aber ich trainiere früh morgens auch immer bei niedrigen Temperaturen. Das ist ein wunderbarer Sieg für mich“, erklärte der Newcomer.

Etwas Pech hatte der zweitplatzierte Robin Hendrix (Belgien), der mit einer Zeit von 13:19 Minuten den Europarekord des Franzosen Jimmy Gressier um nur eine Sekunde verpasste. „Das ist natürlich etwas ärgerlich, aber ich freue mich trotzdem über eine persönliche Bestzeit“, sagte Robin Hendrix, der in der Jahresweltbestenliste aber nun immerhin an vierter Stelle steht.

Als Dritter folgte Abdelaati Iguider (Marokko) in 13:20 knapp vor dem zeitgleichen Yemaneberhan Crippa. Der Italiener hatte sich den Europarekord als Ziel gesetzt, doch auf den letzten 100 Metern gingen Crippa die Kräfte aus.

race-news-service.com

 

author: GRR