WAS GESCHAH VOR 50 JAHREN BEIM MARATHON IN KOŠICE – Zweiter Siegerlorbeer aus Košice für einen ungarischen Olympioniken.

GESCHICHTEN AUS NEUN JAHRZEHNTEN

Im Oktober 1971, sechs Wochen nach den Europameisterschaften in Helsinki, versuchten die Organisatoren, die bestmögliche Konkurenz nach Košice zu holen.

Schon damals war klar, dass die regelmäßig im August stattfindenden kontinentalen und später Weltmeisterschaften, die alle vier Jahre durch die Olympischen Spiele ergänzt werden, zu einem bedeutenden Problem bei dem Bemühen werden würden, die Besten nach Košice zu holen.

Dies umso mehr, als die Flut neuer starker Stadtmarathons allmählich zunahm. Und so befanden sich unter den Wettkämpfern in Košice im Jahr 1971 Läufer ohne große Erfahrung, aber, wie sich später herausstellte, mit einer interessanten Zukunft.

Darunter war auch der erst 20-jährige Hans-Joachim Truppel, der bei seiner Premiere bei der KPM knapp unter 2:30 blieb und später zu den führenden Läufern auf dem alten Kontinent gehörte. Dass er schließlich eine persönliche Bestzeit von 2:11:56 sowie interessante Platzierungen bei späteren Meisterschaften erreichte, spricht für sich.

Doch den Takt des Rennens in Košice im Jahr 1971 gaben die älteren Läufer vor. Das hohe Tempo, das an der 5 km-Marke eine Endzeit unter 2:14 bedeutete, wurde von bis zu 23 Läufern gehalten, obwohl zu erwarten war, dass sich die Gruppe allmählich auseinanderfallen würde.

Sogar der bereits erwähnte junge Truppel versuchte an der 15-km-Marke die Führung zu übernehmen, aber einer der erfahrensten Teilnehmer im Feld schlug eindeutig das höhere Tempo an. Das war der ungarische Meister Gyula Tóth, mittlerweile 34 Jahre alt, der in Košice endlich seinen zweiten Sieg nach seinem Triumph von 1966 einfahren konnte. Neben seinen beiden Starts bei den Olympischen Spielen in Mexiko und München und einem zehnten Platz bei der bereits erwähnten Europameisterschaft in Helsinki gehören seine Siege bei der KPM zu den wichtigsten Meilensteinen seiner Karriere.

Von den einheimischen Läufern dieser Zeit erreichte Václav Mládek, der für den Verein Sechez Lovosice startete, die beste Gesamtplatzierung, da er als 12. die Ziellinie erreichte. Wenn man sich auf die Suche nach Einheimischen aus Košice macht, dann war 1971 kein sehr erfolgreiches Jahr.

Am Ende gingen nur wenige Einheimische an den Start, und so ging die Ehre des 72. Platzes an Vincent Juhás mit einer Endzeit von nur 12 Sekunden über der Drei-Stunden-Marke. Er gehörte zu den letzten Finishern, denn von den 99 Läufern am Start fanden schließlich nur 85 das Ziel.

Ergebnisse
Košice Peace Marathon, 3 October 1971

STORIES OF NINE DECADES

Horst Milde nach Informationen von Brano Koniar, Race Director Kosice Peace Marathon

Start in Kosice 1924 – Die einzigen Zeugen bis heute sind das von der Zeit abgetragene Schloss Turňa und ein großer, einsamer Baum, der unterhalb des Schlosses steht. – Foto: Friedensmarathon Kosice