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20
05
2019

Siegerinnenehrung der 10 km Läuferinnen - Foto: Dr. Erdmute Nieke

Vier Mal „L“ – LACHE – LEBE – LIEBE – LAUFE – Impressionen vom AVON Frauenlauf in Berlin am 18. Mai 2019 von Dr. Erdmute Nieke

By GRR 0

LACHE – LEBE – LIEBE – LAUFE

Das war das Motto des 36. AVON Berliner Frauenlaufes. Ich LAUFE die 10-km-Strecke, es ist der erste warme Tag nach einer längeren Kälteperiode, den Eisheiligen.

Also muss ich den Liegestuhl für einen Wettkampf verlassen, gemeldet ist gemeldet, denn ich LEBE ja für das LAUFEn. Um 17 Uhr am Brandenburger Tor angekommen, strömen schon viele Frauen mit Medaillen und rosa T-Shirt heimwärts.

Die 5-km- und Walking-Wettkämpfe sind schon fertig. Entsprechend fertig wirken auch die Helfer*innen am Startnummern- und T-Shirt-Stand. Doch schnell ist alles abgeholt. Es ist schon eine gewisse Routine – mein 7. Frauenlauf.

Auf dem Weg zum Start entdecke ich wieder Männer, die sich schön zurecht gemacht haben – FRAUEN-Lauf. Ist es noch zeitgemäß?

Einen Wettkampf, an dem nur Frauen starten dürfen? Christina spreche ich an. Er ist ganz stolz, als ich ihn frage, ob ich ein Foto von ihr machen darf und freut sich darauf, es im Netz wieder zu finden. Ich verspreche es ihm. Christina ist 59:12 gelaufen. Glückwunsch ihm/ihr!

Der Sprecher am Start ist sprachlich nicht wirklich sensibel. Er spricht von den Top-Athleten, die sich am Start eingefunden hätten und dann stellt er von lauter Frauen vor! Sprache verrät so viel. Also doch weiter mit den Frauenläufen! Vielleicht gewöhnt sich irgendwann die männliche Sportwelt an die Frauenpower, die hier am Start versammelt ist.

 

Christina – Foto: Dr. Erdmute Nieke

Die Strecke des Frauenlaufes wird oft kritisiert. Sie ist zu eng. Nach dem Start auf dem 17. Juni geht es schnell zur Siegessäule und um eine enge Kurve in den Tiergarten. Ich stelle mich im Start an die 00:55:00 Marke und überhole auf den ersten Kilometern noch immer viele Frauen. Die enge Kurve läuft aber dieses Jahr ganz gut.

Der Tiergarten ist noch nicht staubig, der Regen vor zwei Tagen gibt noch Feuchtigkeit. Es gibt sogar noch kleine Pfützen, drei Trommelgruppen am Weg und viele schöne Parkabschnitte mit frischem Frühlingsgrün  – Ich LIEBE unseren Tiergarten, so mitten in der Stadt diese große grüne Fläche.

Dann geht es in die zweite Runde den 17. Juni in die Abendsonne hinein. Nike winkt von ihrer Säule auf uns hinab.

Am Getränkestand fällt mir auf, dass die Recycling-Becher von den Frauen sorgsam in die bereit sehenden Behälter geworfen werden. Beim Berliner Halbmarathon vor wenigen Wochen war das nicht so!

Ein Beweis: Frauen LAUFEn sorgfältiger und achten auf ihre Umwelt.

Die Stecke ist gut gesäumt von vielen Fans. Viele Familienväter tragen stolz ihre Kinder auf den Armen und warten gewiss auf manche rennende Mama. Noch ein Grund für den Frauenlauf. Mancher Papa an der Strecke sieht aus, als wäre er auch gern gelaufen. Heute habt Ihr den Kinderdienst und die Mütter dürfen LAUFEn!

Und dann ab auf die Zielgerade auf den 17. Juni. Ein Sprecher fordert die Frauen auf Kopf hoch und LACHEn! Das Ziel ist in Sicht, der Abendsonne noch 300 Meter entgegen! Und – zum ersten Mal schaffe ich es – endlich – unter einer Stunde im Ziel – 00:58:52. Ich LACHE und freue mich von Fridolin – dem Maskottchen des SCC – die Medaille zu bekommen. Sein Fell riecht herrlich staubig als er mich dazu umarmt. So ist das LEBEn!

Auf dem Heimweg verweile ich noch kurz bei der Siegerinnen-Ehrung der sechs schnellsten Frauen des 10-km-Laufes. Auch sie werden von Fridolin geherzt. Rabea Schöneborn hat mit 00:34:00 gewonnen.

17.676 stolze Teilnehmer*innen – bewusst schreibe ich das mit Sternchen* – fahren mit einer schönen Medaille nach Hause und werden bestimmt weiter jeden Tag LACHEn, LEBEn, LIEBEn, LAUFEn.

Ein großes Dankeschön an Katherine Switzer, AVON und Horst Milde für die Erfindung des Berliner Frauenlaufes (1984) und SCC Events für die jährliche Durchführung!

Möge die laufende Frauenpower auch bei allen anderen Wettkämpfen spürbar bleiben.

Dr. Erdmute Nieke

 

 

 

 

 

author: GRR