Unterwegs im Dauereinsatz im und für den Orientierungslauf … Prof. Dr. Nikolaus Risch aus Lemgo vollendet 70. Lebensjahr

Er ist seit rund 30 Jahren ehrenamtlich als Disziplinchef für den Orientierungslauf im Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) im Dauereinsatz tätig … er konnte in dieser Zeit 14 Studierenden-Weltmeisterschaften und 29 Deutsche Hochschulmeisterschaften mitgestalten, ganz abgesehen davon, dass er von 1982 bis heute auch als Aktiver immer dabei ist.

Im Hauptberuf war der Chemie-Professor u.a. auch langjähriger Präsident der Universität Paderborn: Prof. Dr. Nikolaus („Niko“) Risch vollendete am Mittwoch, dem 24. Juli, sein 70. Lebensjahr.

Nikolaus Risch wurde in Lemgo (Kreis Lippe) geboren und studierte nach dem Abitur an der TU Braunschweig das Fach Chemie, das er 1975 mit der Promotion abschloss. Danach wechselte er als wissenschaftlicher Assistent an die Universität Bielefeld, wo er sich 1984 habilitierte. Der Ruf an die damals noch so genannte Universität-Gesamthochschule Paderborn erfolgte 1992.

Hier war er u.a. Dekan seines Fachbereichs bzw. der neu gegründeten Fakultät für Naturwissenschaften, von 1995 bis 1999 wurde er zum Prorektor für Planung und Finanzen der Hochschule gewählt. Als Rektor leitete er die Universität Paderborn ab 2003 gewählt, später von 2007 bis 2015 stand er der Hochschule als Präsident vor. Nikolaus Risch ist Mitbegründer der Stiftung Studienfonds Ostwestfalen-Lippe, einem Vorläufer des sog. Deutschlandstipendiums für Studierende, und gehört seitdem dem Beirat beim Bundesministerium für Bildung und Forschung an.

Nikolaus Risch fand zum Sport über das Handballspiel: Dabei kam es sogar mit seinem Verein TBV Lemgo Ende der 1960er Jahre in einem Spiel gegen GW Dankersen (heute GWD Minden) zu einem persönlichen Duell mit Herbert Lübking, damals der beste Handballer der Welt. Als vielseitiger Sportler entdeckte er dann den Orientierungslauf und startet bis heute für die Ausdauersportgemeinschaft Teutoburger Wald mit Sitz in Schloss-Holte (Kreis Gütersloh).

Inzwischen blickt Nikolaus Risch auf rund ein Dutzend Deutsche Meistertitel in den verschiedenen Altersklassen und Disziplinen (z.B. Sprint, Landdistanz, Staffel) zurück. Erst wenige Tage vor seinem runden Geburtstag kehrte er als bester Deutscher auf Platz 26 unter 400 Teilnehmern bei den Veteranen-Weltmeisterschaften in Riga (Lettland) zurück.

Im Jahre 1994 war Nikolaus Risch Initiator und Mitbegründer des bundesweiten Fördervereins für das Orientierungslaufen in Deutschland und wurde auf der Gründungsversammlung (übrigens in einem Restaurant in Frankfurt an der Otto-Fleck-Schneise) am 16. November 1993 zum Gründungsvorsitzenden gewählt – ein Ehrenamt, das er bis zum Jahre ununterbrochen 2015 ausübte.

Seit April 2016 gehört Nikolaus Risch zum Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung und der Stiftung Westfalen, die das Vermögen des Paderborner Computer-Pioniers Heinz Nixdorf (1925-1986) verwaltet und damit u.a. auch Projekte im Sport fördert wie „spin – sport interkulturell“ in Kooperation mit dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das in fünf Städten des Ruhrgebietes lief. Auf Initiative von Nikolaus Risch unterstützt die Heinz Nixdorf Stiftung jüngst auch den mit 10.000 Euro dotierten Fakultätenpreis Ars legendi Sportwissenschaft, den er Ende Mai in Heidelberg an die Sportsoziologin Dr. Verena Burk (Uni Tübingen) überreichen konnte.

Anlässlich des 70-jährigen Bestehens des adh im letzten Jahr hat Nikolaus Risch ein ungewöhnliches Liebesbekenntnis an seinen „Heimat-“Verband öffentlich abgegeben und bisher nicht widerrufen: „Ich liebe den adh, weil es dort genauso verrückte Typen gibt wie ich es bin, die mit Herzblut bei der Sache sind und die etwas für die jungen Leute und für unsere Gesellschaft als Ganzes erreichen wollen – verlässlich, sympathisch, effizient!“. Frage am Rande: welcher Verband möchte nicht auch solche Zuschreibungen gern über sich lesen …

„Wir dürfen mit Niko Risch unserem langjährigen und stets zuverlässigen Disziplinchef Orientierungslauf ganz herzlich zu seinem runden Geburtstag beglückwünschen. Nicht nur als streitbarer Vertreter für seine Sportart, sondern auch dank seiner Erfahrung aus Sicht einer Hochschulleitung ist er für den adh seit langem eine ebenso bereichernde wie kritische Stimme in vielen verbandsinternen Diskussionen.

Wir wünschen ihm alles Gute, viel Glück und Gesundheit und weiterhin viel Freude bei all seine Aktivitäten“, so gratuliert adh-Vorstandsmitglied Dirk Kilian (Darmstadt) stellvertretend für den adh-Vorstand und das Team von der adh-Geschäftsstelle in Dieburg.

Seinen runden Geburtstag verbringt Nikolaus Risch mit seiner Familie in Schweden – Orientierungslauf nicht ausgeschlossen!

Prof. Detlef Kuhlmann