Auf unserem Foto sind Michel Descombes und die siegreiche DZ-Bank mit Björn Ulbricht, Jürgen Jürgensen und Thomas Schon (von links) zu sehen. - Foto. Arque e.V.
Trotz Corona 50 % mehr Teilnehmer – ARQUE-Benefiz-Aktion für Querschnittsgelähmte an der legendären Feldberg-Nordbahn bringt 27.000 Euro ein – Wilfried Raatz berichtet
Prominenz aus Sport, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bei der ultimativen Herausforderung am Feldberg
Michael Lederer ist ein Macher. Der frühere Staffel-Weltrekordläufer über 4 x 1500 m ist seit nunmehr dreißig Jahren mit großem Engagement mit Benefizveranstaltungen für die Belange von ARQUE e.V., der Arbeitsgemeinschaft für Querschnittsgelähmte mit Spina bifida/ Rhein-Mai-Nahe, mit dem „Leuchtturmprojekt“ Skyrun Messeturm Frankfurt mit zuletzt über 1000 Teilnehmern.
Doch 2019 machten umfangreiche Baumaßnahmen einen Strich durch die Planungen für Europas höchstem Treppenlauflauf. Doch das einstige Mittelstreckenass des ASC Darmstadt und des OSC Hoechst ist innovativ und kreativ zugleich – und kreierte den CrossFondo – TaunusTripeBergSprint zum Feldberg, dem mit 880 Metern zweithöchsten hessischen Berg vor den Toren Frankfurts.
Die Streckenlänge von 1249 m bei einer Steigung von 170 Höhenmetern ist im besten Fall dreimal zu absolvieren. Auch wenn die Teilnehmerzahlen 2019 mit 160 Läufern recht beschaulich wirkten, die 2020 angesetzte Neuauflage brachte trotz Corona-Pandemie mit den damit verbundenen Einschränkungen einen Teilnehmerzuwachs von 50 % – und ein Spendenaufkommen von 27.000 Euro für die Aktivitäten für ARQUE.
Doch hier gilt es etwas zu präzisieren. 2019 waren 160 der Herausforderung Feldberg-Sprint auf der legendären Nordbahn unterlegen, Corona-bedingt konnten heuer die Läufer in einem Zeitfenster von vier Monaten den Sprint live vor Ort absolvieren und die Ergebnisse in ein Online-Meldesystem eintragen lassen.
Und es waren 239, die sich diesem sportlichen Highlight stellten. Immer wieder hat der ARQUE-Macher unter dem Motto „Schenken Sie Perspektive und Lebensfreude“ nicht alleine Läufer aus der Region motiviert, mit den Meldegebühren die lobenswerte Initiative zu unterstützen. Auch wenn die Beteiligung von Firmen und Feuerwehren, Rettungsdiensten und Kinder-Staffeln coronabedingt eher leicht rückläufig waren, dafür waren Prominente aus Sport, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in größerer Zahl präsent.
Und der Älteste war mit 86 Jahren der Gründer und Ehrenvorsitzende von ARQUE e.V. Dr. August Ermert. Mit dabei auch Dagmar Fuhrmann, die bei den Olympischen Spielen in Montreal (1976) mit der deutschen 4 x 400 m-Staffel im Finale stand, und nach ihrer Karriere als Leistungssportlerin zudem im Seniorenbereich elfmal Weltmeisterin und 25mal Europameisterin wurde. Sie schaffte die Herausforderung am Großen Feldberg in 15:54 Minuten, nahezu die halbe Zeit benötigte mit Simone Raatz die schnellste Läuferin 8:35 Minuten, die übrigens in Dagmars Erfolgsjahr 1976 geboren wurde.
Den TripleSprint, die Herausforderung mit drei Läufen, absolvierten 105 Läufer, eine Steigerung um 62 Prozent gegenüber der Premiere. Das Sprint-Gold-Lable (3 Läufe) gewannen Niklas Herold (Hofheim am Taunus/ 23:11) vor Thomas Uebel (Ausdauerteam/ 23:47) und Matthias Gall (TRG Großheubach/ 25:05) bzw. Simone Raatz (ASC Darmstadt/ 26:21) vor Sylvie Müller (ASC Darmstadt/ 26:31) und Rosali Reindl (Hofheim am Taunus/ 29:45).
Den schnellsten Sprint zum Feldbergplateau machte Björn Ulbricht (DZ Bank Runners), der mit seinem Team auch die Firmenwertung gewann.
Beim „Finale“ am 31. Oktober mischte sich auch „Monsieur Baguette“ Michel Descombes unter die Gratulanten für ein gelungenes Projekt, um allerdings vor allem in seinem Tricolore-Kostüm über vier Stunden hinweg für gute Laune im 16%igen Anstieg zum Gipfelplateau zu sorgen.
Bei allem Lob und Schulterklopfen war Michael Lederer schon am Folgetag wiederum auf der Laufstrecke, um die Markierungen und Meter-Beschilderungen zu beseitigen und diese für die dritte Auflage 2021 zu sichern.
Wilfried Raatz