Blog
31
07
2020

Trainerfortbildung - ein Leben lang - Foto: Ayadi

Trainer sind die Allzweckwaffen des Sports… Lothar Pöhlitz in Leichtathletik Coaching-Academy

By GRR 0

… sie sind Fachtrainer – Motivatoren – Impulsgeber – Tröster – Pädagogen – Psychologen – Physios – auch mal ein bisschen Arzt – Vorbilder – Fahrer – Persönlichkeiten – Papa/Mama – Manager – Organisatoren – Koordinatoren – Trainingspartner – Scouts und am besten auch Goldschmied.4

© Lothar Pöhlitz* – 28. Juli 2020 – Wer bei vielen 1000 – DL-Kilometern am Wegesrand gestanden hat, viele 1000 Tempoläufe aufmerksam beobachtet hat oder viele erfolgreiche oder auch weniger erfolgreiche Wettkämpfe und die Reaktionen und Verhalten seiner Sportler „studieren“ durfte, gehört eines Tages zu den guten, den „praktizierenden Psychologen“ im Laufbereich.
Trainer im Leistungssport, egal für welche Alters- und Niveauklassen, ist der Oberbegriff für die „Allzweckwaffen des Sports“, die zugleich Pädagogen, Psychologen, Vorbilder, Fahrer, Persönlichkeiten, Papa/Mama-Coaches, Manager, Organisatoren, Koordinatoren, Motivatoren, Trainingspartner, Finanzjongleure, Scouts sein müssen. Und natürlich auch Trainer die was von ihrem Fach, vom Gewinnen lehren, vor allem aber von der Erziehung auch „junger Wilder“, der Psychologie und auch möglichst vieles von der Sportmedizin verstehen. Man stelle sich vor sie müssten für alle diese „Jobs“ bezahlt werden.Sie wissen, dass sich Leistungen ohne Regeln, Grenzen, Vorgaben, Härte, Vorbildfunktion, aber auch ohne Lob nicht wie von selbst entwickeln. Sie wissen aber auch dass sie ansprechbare, hilfreiche Partner für den Erfolg brauchen, beispielsweise Fach-Ärzte, die etwas von Leistungssport verstehen oder einen Physiotherapeuten der nicht um 18:30 Uhr Feierabend hat. Im Verlaufe ihres oft langen Trainerlebens ist es auch von Vorteil, wenn sie sich zum Spezialisten für einen Disziplinbereich entwickeln, die Mittelstrecken, die Langstrecken oder der Marathon / Straßenlauf ihre große Liebe sind.       Trainer ohne Leidenschaft für ihren Job haben es schwer den langen steilen Weg in die Spitze erfolgreich zu bewältigen, am besten ist, wenn sie gemeinsam mit den Läufern alles unter Kontrolle habenVor allem junge Trainer müssen lernen mit kleinen, mittelmäßigen, aber auch großen Persönlichkeiten umzugehen. Begabte Läufer oder Läuferinnen, die ihrem Trainer nicht vertrauen und mit ihm gemeinsam nach Siegen, aber auch nach Niederlagen, in die neue Zukunft wollen, bleiben nicht selten Opfer ihrer Schwächen.       Trainer mit Führungskompetenz geben die Philosophie zur Erfüllung gemeinsamer Ziele vor. Je besser ihr Verhältnis zu ihren Läufern ist, umso leichter sind grenzwertige Aufgaben gemeinsam zu erfüllen.Erfolgs-Philosophie erfordert reizwirksames Intensitätstraining. Das individuelle Ausdauer-, Kraft- und Schnelligkeitsausdauer-Niveau muss durch grenzwertige Belastungen zu neuen Anpassungen führen, ohne die notwendigen Regenerationsphasen zu übersehen.       Auch Trainer im Leistungssport machen Fehler. Sie sollten aber nicht zu lange darüber nachdenken, sondern offensiv positiv handeln. Nur das offensive vorwärts mit Fehlerkorrektur bringt Dich wieder in die Spur.

Ich kam als 22jähriger Diplomsportlehrer für Leistungssport / Leichtathletik 1957 zur BSG Post nach Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt), ausgebildet für alle leichtathletischen Disziplinen, wurde ich „Lauftrainer“, weil dort eine Gruppe junger Läufer allein durch den Wald rannte. 2 Jahre später übernahm ich einen leistungsorientierten „Lauf-Gemischtwarenladen“ beim Sportclub Chemie Halle. 28 Mittelstreckler, Langstreckler, Hindernisläufer – männlich und weiblich – und auch 20 und 50 km Geher. Meine seitdem lebenslange Leidenschaft für den, gegen den Wunsch meiner Eltern, durchgesetzten Beruf „an den Bahnen und Straßen dieser Welt“ und die spätere praktische Wissensvermittlung an viele, viele junge Läufer, Läuferinnen und ältere Kollegen, die Hilfe dankbar entgegennahmen.                                                                                                             

Auch Senioren freuten sich über Trainerbetreuung

Allzweckwaffen2_Rigal-Foto

Der „Alte“ bei der Arbeit (Foto: Rigal)

Trainererfolge kommen in der Regel durch Zulauf begabter junger Sportler oder einen entsprechenden „Blick“. Ich hätte auch Judo, Ruder- oder Fußball-Trainer werden können, dafür waren wir ausgebildet, entschied mich aber für die Leichtathletik. Ein Glücksfall, weil ich bereits 1959 ein Angebot für die Übernahme dieser leistungsorientierten Lauf-Trainingsgruppe beim SC Chemie Halle bekam. Das bedeutete Learning by doing, Scoutarbeit und immer mehr Praxiserfahrung, Siege und Niederlagen.

Das uns im Studium vermittelte „periphere Sehen“ bei der Talentauswahl konnte ich immer gut nutzen. Heute muss man den „Zulauf von jungen oder älteren sportlich interessierten“ am besten selbst organisieren. Das war früher, als Talente noch aus dem Schulsport oder außerschulischen Sport von Sportlehrern in den Verein geschickt wurden, einfacher. Im Laufe der Jahre ist es schwieriger geworden. Noch dazu wo sich die Leichtathletik Scouts nicht leisten kann.

Viele haben sicher selbst erfahren, dass seit den 80iger Jahren der Umgang mit den inzwischen von Elternhaus und Schule nicht selten gegenüber früher „anders erzogenen Kindern“ von den Trainern eine etwas andere Position gegenüber ihren jungen Talenten erfordert. Die Erziehung zu ehrgeizigen Leistungssportlern ist inzwischen in den Traineraufgaben einige Positionen weiter nach oben gerückt. Diese Problematik spiegelt sich derzeit auch in unseren Bestenlisten wider.

C-B-A-Trainer – Diplom-Trainer – Elitetrainer – Bundestrainer – Goldschmied

Nachdem nach der deutschen Wiedervereinigung die Weltniveauziele schrittweise und schleichend – auch durch das nachlassende Interesse der Regierung – des DOSB, der Zerschlagung des DDR-Leistungssports, der Trainer-Qualität und der Fähigkeiten des Führungspersonals aus den Augen verloren wurden, scheint es intern Zeit über das derzeitige Trainerpotential und ihre Wertschätzung einmal zu reden. Es ist in diesem Zusammenhang auch Zeit über die notwendige Spezialisierung, die Trainerausbildung in der Leichtathletik nachzudenken: über Kinder-Trainer – Jugend-Trainer – Lauf-Trainer – Diplom-Trainer – Dipl.-Sportlehrer für Leistungssport oder Profi-Trainer für den Hochleistungssport und ihre Finanzierung. Ein langer Weg, der nicht kürzer wird, wenn man die eigenen Versäumnisse einfach durch das Thema „Doping der Anderen“ ersetzt.

Am Horizont wieder von EM, WM und Olympischen Spielen träumen

Allzweckwaffen3

Nicht geändert hat sich das „Außergewöhnliche“ außergewöhnlich trainieren müssen, wenn sie Medaillen gewinnen wollen oder sollen. Dafür brauchen sie Trainer-Persönlichkeiten, die sich ein Leben lang bemühen nicht nur ständig dazuzulernen, sondern für ihre Arbeit im Hochleistungssport eine besondere, andere Ausbildung erhalten, um sich systematisch dem Niveau der Weltbesten zu nähern.

Deshalb sollte man vielleicht noch einmal über eine konzentrierte „Trainer- oder auch Diplom-Trainer-Ausbildung für den Hoch-Leistungssport“ nachdenken.

Ein positives Arbeitsklima gegenüber Spitzensport-Ansprüchen wird vor allem durch eine entsprechende Führungskompetenz geschaffen.

Trainer sollten clevere Pädagogen sein, im Hochleistungsbereich aber zugleich wie Manager denken. Wenn sie von „ihren Stars“ geliebt werden ist dies die beste Voraussetzungsstufe zu weiteren Erfolgen.

       Erfolgstrainer / Goldschmiede haben Talente oder hochbegabte Läufer gefunden die nicht gern verlieren

Allzweckwaffen4_Seibert-Abbildung

Abb.: © Holger Seibert

Trainer müssen Lehrer, Ausbilder, Vorbild, Persönlichkeit, neuerdings zugleich aber nicht selten auch Mutter und Vater sein.

Natürlich hängt vieles auch von den unterschiedlichen Charakteren ihrer Athleten ab, die ihnen mit Respekt begegnen und deren Neugierde auf mehr Wissen die Zusammenarbeit prägt. Schon immer versuchen Trainer mit immer neuen „Experimenten und neuem Wissen“ in immer bessere Leistungen Ihrer „Individuen“, von denen sie wissen, dass Jede(r) anders ist, umzusetzen. Sie wissen, dass ihre Besten oft eine besonderes – durch Ehrgeiz geprägtes „Ego“ mitbringen – das sie zu den „Außergewöhnlichen“ macht.

Neu ist das die Leistungen in allen Laufdisziplinen der Frauen und Männer sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur verdichtet, sondern auch in der Spitze weiterentwickelt haben, auch weil in der Weltspitze gut Geld zu verdienen ist. In den Laufdisziplinen liegt dabei die aktuelle Leistungsdifferenz zwischen Männern und Frauen um 10 %. Und es scheint noch kein Ende in Sicht.

Allzweckwaffen5

Eine unserer Größten – Vize-Weltmeisterin 1983 – 3000 m in 8:35,11

Trainer sollten auf jede Frage eine Antwort geben können

Kompetente Jugendtrainer erkennen die Fähigkeiten ihrer jungen Talente früh und bilden sie nach besten Wissen und Gewissen aus. Dies ist eine reizvolle, schöne, aber auch verantwortungsvolle Aufgabe. Verantwortungsvoll, weil die jungen Sportler selbstverständlich einen kontinuierlichen Leistungsfortschritt und die Eltern, in Kenntnis der Einflussmöglichkeiten von Trainern, oft den möglichsten Beitrag zur Erziehung ihrer oft nicht immer einfachen „Pänz“ erwarten. Anfänger können nicht wissen, dass Leistungsfortschritte vor allem mit Leistungen im Training verbunden sein müssen. Dazu gehören Disziplin, Fleiß und auch Verzicht und eine gewisse Hierarchie zwischen Trainern, Leistungsathleten und Anfängern. Leader in Trainingsgruppen sind hilfreich, diese Erkenntnis nutzen Trainer in aller Welt seit Jahren.

       Sportliche Spitzenleistungen oder auch Olympiasiege fallen nicht vom Himmel, sie setzen Begabung voraus, weil die entsprechende Leistungsfähigkeit immer Ergebnis optimaler begleitender Entwicklung ist. Dabei ist der Trainer zugleich Lehrer, der Wissen und auch Trainingsmethodik lehrt, Kinder mit Freude anleitet und kontinuierlich führt, coacht und sie auch systematisch zur Selbständigkeit, zum Selbstbewusstsein und zur Verlässlichkeit in der Erfüllung von Trainings- und Wettkampfaufgaben „erzieht“.

Allzweckwaffen6

So sollte es anfangen …….. und das sind die Traumziele

Erfolgstrainer haben keine Geheimnisse, keine goldenen Regeln. Sie verfügen neben Wissen und Erfahrungen über die Fähigkeit „Begabte“ zu erkennen, für sich zu gewinnen, aber auch sie immer wieder herauszufordern. Vielleicht gelingt es ihnen sie auch „ein bisschen „abhängig“ zu machen, auch wenn sie ihnen auch hin und wieder einmal ein wenig „wehtun müssen“. Forderungen werden nicht von einem Rezept abgelesen. Jede(r) ist anders. Sie verfügen deshalb über die notwendige Flexibilität zu reagieren, wenn ihr Athlet / Athletin am Tag X einmal nicht so gut drauf ist. Es sollte aber die Ausnahme sein. Erfolge erfordern Kontinuität und Komplexität und ein Denken, das das „sowohl als auch“ beinhaltet.

       Spitzentrainer halten sich nicht zu lange mit denen auf die das alles nur ein bisschen oder gar nicht wollen.

Ihre Methoden, ihre Forderungen, ihr Ehrgeiz, auch ihre Härte sollen ihre Athleten nicht glücklich, sondern besser machen. Sie werden erfahren, dass sie dann „richtig geliebt“ werden, je jünger umso mehr.

Auch wenn ihr „Ego“ und ihre Interessen eine gewisse Freiheit brauchen, müssen sie lernen das sie nur durch harte Arbeit ins Rampenlicht, in die Sonne kommen und immer bessere Sponsoren finden.

Aufgabe des Trainers ist auch, die möglichst schnell auf den Boden zurückzuholen, sie schnell wieder zur notwendigen Arbeit zu bringen, wenn sie drohen „abzuheben“. Da ist auch einmal Ungeduld angebracht, wenn sie das Gefühl haben, das ihr Goldkörnchen aus dem gemeinsam verabredeten Konzept auszubrechen droht.

Seien sie aber auch darauf vorbereitet das kein Trainer in der Lage ist „das Ende seiner Stars“ vorauszusagen. Sie entwickeln sich im unterschiedlichen Tempo, registrieren was neben ihnen geschieht und haben natürlich „kleine Schwächen“.

Besonders wichtig für eine längerfristige erfolgreiche Beziehung zwischen einem Trainer und seinem „Außergewöhnlichen“ ist das bestehende Vertrauensverhältnis.

Allzweckwaffen7_Seibert-Abbildung

Abb.: © Holger Seibert

       Kein Trainer wird als Führungsperson überzeugen und längerfristig Erfolg haben, wenn er nicht bereit ist, auch sich selbst immer wieder anzutreiben und sich fortzubilden“ (B. Peters 2008)

Wir sollten auch demnächst noch auf unser Schwarz-Rot-Gold stolz sein

Allzweckwaffen8

Erziehung zum Leistungssportler ist Teil der Ausbildung von Talenten

Auf die leistungssportlichen Anforderungen ausgerichtet, könnten vor allem Jugendtrainern persönliche „Kopfnoten“ eine Orientierungshilfe, ein Leitfaden, Maßstab für den Erziehungsauftrag, Handlungsauftrag bis hin zum vielleicht erfolgreichen internationalen Spitzenathleten, vor allem für Talente, sein.

Kopfnoten* könnten Trainer-Hilfen bei der Leistungssporterziehung sein:

(* d.h. der Trainer hat solche Aufgaben / Ziele immer abrufbar im Kopf) 

  • Verhalten im Training, Belastungsbereitschaft, Ehrgeiz
  • Sozialverhalten, in der Gruppe, im Partnertraining, Ehrlichkeit
  • Selbständiges Arbeiten, Auftragsrealisierung, Kontrollen
  • Zuverlässigkeit, Disziplin, Pünktlichkeit
  • Sorgfalt, Qualität in der Übungsausführung
  • Lern- und Leistungsbereitschaft für Wettkämpfe, Motivation

Die älteren unter uns haben mit den Kopfnoten (auch wenn sie früher noch anders hießen) gelebt, waren sich ihrer Wirkung auf ihr eigenes Verhalten durchaus bewusst und sie haben sie, seien wir doch einmal ehrlich, nach ihrer Abschaffung als beträchtliche Erziehungshilfe, vielleicht für ihre eigenen Enkel auch vermisst. Es kommt auch nicht von ungefähr, dass viele Arbeitgeber, insbesondere die Personalbüros, diese Hilfen für die Beurteilung ihres vielleicht zukünftigen Arbeitnehmers lange sehr vermisst haben und man konnte lesen, dass viele die Wiedereinführung in den Schulen begrüßen würden.

„Leidenschaft ist Voraussetzung für das Trainer- und Athleten-Glück im Ergebnis des Hochleistungstrainings. Das Team Trainer & Athlet muss im Wettkampf bestehen wollen und dafür mentale Stärke entwickeln. Am besten man hat das Sieger-Gen, die notwendigen, ererbten Voraussetzungen für Spitzenleistungen.

Wenn Läufer im Training glauben, es geht nichts mehr, machen sie am besten noch 2 Läufe oder verlängern die Strecke. Wenn Du denkst, dass Deine Pausen kurz sind, verkürze sie weiter und der Trainer motiviert. Danach hängen weitere Erfolge von umfassenden Maßnahmen zu einer schnellen und tiefen Regeneration und ausreichend Schlaf ab. Meine Beobachtungen in meinem Trainerleben lassen mich zu der Erkenntnis kommen, dass auch Trainer im Hochleistungssport das Sieger Gen brauchen.“ (LCA – 2014 – Lothar Pöhlitz)

Allzweckwaffen9_Schommers-Foto

Hallo Coaches – Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser (Foto: Schommers)

Auch für Kinder – und Jugendtraining gibt es einen Erziehungsauftrag

Trainer müssen Lehrer und Erzieher zugleich sein

Auch der Sport-Pädagoge (früher Leibeserzieher) – sprich Trainer – ist gehalten in der sportlich-erzieherischen Praxis die menschliche Entwicklung des jungen Sportlers auf dem Weg zur Persönlichkeit, sein Auftreten in der Öffentlichkeit (er/sie könnten ja eines Tages Vorbild sein) zu fördern und seine Lebensgestaltung im Komplex Schule – Elternhaus – Training möglichst positiv zu begleiten, zumal er in einem großen Teil der Freizeit auf die jungen Talente „Zugriff hat“. Dabei hat er selbstverständlich zuerst die wünschenswerten Auswirkungen auf die sportliche Praxis, auf Training, Wett-kampf und das Sozialverhalten in der Gruppe im Sinn, ohne die Lebensgestaltung auch außerhalb des Trainings aus den Augen zu verlieren.

Das ist heute wie früher pädagogische Verantwortung. So sind Trainer Lehrer und Erzieher zugleich. In diesem Rahmen sind sowohl die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, als auch die individuellen Voraussetzungen, die das Talent einbringt, wie Alter, Geschlecht, Umfeld der Familie, schulische Leistungsfähigkeit / Intelligenz, sportlicher Entwicklungsstand und Trainierbarkeit, Belastbarkeit, Belastungsbereitschaft, Freizeitneigungen wie z.B. zusätzlicher Zeitaufwand für musische oder kulturelle Interessen, zu berücksichtigen. Problem ist wie und durch welche Maßnahmen sind die individuellen Interessen, auch im Sinne einer gesicherten leistungssportlichen Entwicklung zu kanalisieren.

       Bei den Besten, den Hochbegabten, auch in Sportschulen, muss die Frage erlaubt sein, ob Ziele weiter oben, ihr Hobby das täglich mehrstündige Training und vielleicht 30 Wettkämpfe im Jahr überhaupt weitere „Nebenkriegsschauplätze“ zulassen.

Die Erziehung von Talenten, von Hochbegabten, geht über die Erziehung innerhalb der sportlichen Betätigung anderer Sportler hinaus. Sie muss die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit verfolgen, Ehrgeiz, Motivation, Leidenschaft, Disziplin und ihre Bereitschaft zu mehr im Sinne eines frühen Leistungsfortschritts nutzen, aber auch das Interesse des Trainers für die schulische Leistungsentwicklung im Sinne der Vorbereitung auch auf einen angemessenen späteren Beruf und das Auftreten in der Freizeit einschließen. Erfahrung ist, dass die besten Sportler in der Leichtathletik in der Regel auch zu den besseren Schülern gehören. Übersehen sie aber nicht das talentierte Läufer sich schneller entwickeln als andere und damit auch früher höhere Belastungen sinnvoll sind. Und wenn es die schulischen Leistungen einmal erfordern zeigt die Praxis, dass ein Trainingsverbot ein durchaus wirksames Mittel der Wahl sein kann.    

Lehrgangstraining – auch Zeit für Spaß und zur Wissensvermittlung für Trainer

Allzweckwaffen10

Suche sie, die schon früh Sieger werden wollen. Das „Erbe“ entscheidet

Erziehung im Training und für Wettkämpfe heißt…

Das Interesse aus der Sicht der Trainer in der Zeit des Kinder- und Jugendtrainings ist natürlich in erster Linie auf Training und Wettkämpfe gerichtet. Dabei geht es auch um die Realisierung eigener Wünsche oder Ziele des Sportlers, die im Leistungssport mit den Interessen der Vereine, der Trainer oder des sportlichen Umfeldes, meist auch der Eltern, in Übereinstimmung sind.

Den jungen „Ausnahme-Läufern“ muss aber schon möglichst früh vermittelt werden, welche Aufgaben, Anforderungen und Bereitschaft mit der Realisierung von Leistungszielen zur Erreichung z.B. von Medaillen oder Siegen bei Deutschen Jugendmeisterschaften oder mehr verbunden sind. Das erfordert auch das Ihnen im Training die Aufgaben jeweils für die bevorstehende Trainingseinheit und deren Inhalte und Bedeutung vermittelt werden.

Erziehung schließt Erziehung zur Pünktlichkeit, wenn nötig auch zur Sauberkeit / Hygiene, Aufmerksamkeit gegenüber den Ansprachen der Trainer, Disziplin in der Erfüllung der Aufgaben – nicht nur in der bevorstehenden TE – Erziehung zur Selbständigkeit in der zuverlässigen Erledigung z.B. von Trainings-Hausaufgaben oder von Trainingsaufgaben in Abwesenheit des Trainers, ein. Von Anfang an ist auch eine hohe Sorgfalt bei der Übungsausführung, die Überzeugung, dass man mit einer besseren Qualität der Aufgabenrealisierung den Leistungsfortschritt beschleunigen kann, zu vermitteln. Natürlich gilt auch hier die alte Weisheit „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“

Es ist auch ein notwendiges Sozialverhalten innerhalb der Trainingsgruppe z.B. gegenüber der Integration von neuen oder auch ausländischen Sportlern gewünscht. Auch eine hohe Kooperationsbereitschaft innerhalb von Kadertrainingsmaßnahmen zu den Konkurrenten aus anderen Vereinen und eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit ist hilfreich, weil Abgrenzung Verlangsamung der eigenen Leistungsentwicklung bedeutet, die Sammlung von neuen praktischen Erfahrungen behindert und Reserven in der Motivation des Sportlers gegenüber höheren Reizen im zukünftigen Training ungenutzt bleiben. Natürlich betrifft das auch das Trainer-Vorbild.

       Trainer haben die gleiche Stellung wie sympathische Lehrer, die von ihren Kindern geliebt werden und für die sie lernen oder trainieren. Dies müssen sie zu immer schnelleren Laufen und zur Ausprägung der Fähigkeiten des Talents ihrer Sportler nutzen.

Die oft zu beobachtenden Egoismen bei erfolgreichen Aktiven weisen aber auch darauf hin, dass man den jungen Talenten auch „gewisse Freiräume“ lassen sollte. Sie sind nicht selten deshalb besser, weil ihr Anspruchsniveau höhere Ziele verfolgt. Diese positive Eigenschaft muss früh erkannt, genutzt und für einen schnelleren Leistungsfortschritt kanalisiert werden. Gerade habe ich gelesen, dass eine aus dem Kader-Talentreservoir ihr Abi mit „1“ gemacht hat. Dies ist aber immer auch Ergebnis entsprechender Führungsqualitäten.

„Gute Leistungen im Wettkampf setzen vermitteltes Wissen und Handlungsbereitschaft voraus, nicht nur der Trainer, sondern der Athlet muss es wollen! Die Umsetzung der folgenden Erfahrungen kann helfen:

  • realistische, erreichbare Ziele. Diese Ziele werden bewusst verfolgt, der Weg zum Ziel wird ständig vorausdenkend verbessert, der Athlet darf aber auch nicht nachlassen seine Ziele zu verfolgen
  • die Freude an der Leistung und den Spaß am „Kampf“ (auch wenn es wehtut und die Oberschenkel mal „brennen“). Der innere Antrieb ist entscheidend, der Sportler bestimmt selbst wie gut er werden will
  • Motivation und Willensqualitäten
    Konzentrations- und Mobilisationsfähigkeit. Ich will die Leistung und werde im Training alles dafür tun. Nur wenn ich noch härter arbeite, kann ich es schaffen. Ich bin zu mehr fähig, ich werde noch konsequenter trainieren. Zuerst muss ich mich besiegen
  • Disziplin (im Training und Freizeit) und Risikobereitschaft, der Profi nutzt seine Zeit zielgerichtet, er ist sich immer bewusst, dass er für seinen Erfolg viel investieren muss
  • Höchste physische Leistungsfähigkeit, hohe sportliche Form einschließlich Toleranz von Mangelzuständen (Laktattoleranz, Energiedefizite) und Stress, Vorstartbewältigung. Das Top-Gefühl vor dem Rennen muss auch im Wettkampf in eine Topleistung umgesetzt werden können
  • Emotionen Optimismus, keine Angst, Positive Gefühle, Hochstimmung Ich laufe gut, weil ich mich gut fühle. An die Bestleistung denken, nicht an die Niederlage
  • Mentale Stärke – Mentale Kraft – Selbstvertrauen » immer. Wettkampf- und Belastungsstabilität. Ich bin voller Energie, habe sehr gut trainiert, bin sicher und denke positiv » ich kann es, ich werde entspannt sein, ich werde es heute zeigen, ich werde in der Endphase kämpfen » Ich werde gewinnen, ich gebe alles (Leistungsmotivation)
  • Mentales Training / Begleitung durch einen Psychologen und natürlich den eigenen Trainer“ (Quelle: LCA Lothar Pöhlitz 2007)

Trainer loben clever – Lob spielt in einer Trainer-Sportler-Situation eine besondere Rolle. Für die weitere Leistungsmotivation junger Läufer ist es günstiger, die bisherige Anstrengung, die bisherige Trainingsbereitschaft, die besten Trainingseinheiten, zu loben („Das hast Du Dir wirklich hart erarbeitet“) als das aktuelle Können an sich.

Trainer sind praktizierende Psychologen im Hochleistungssport

Trainer im Hochleistungstraining sind täglich mit Athleten konfrontiert die Sieger werden sollen bzw. dies auch wollen. Die Aufgabe „gewinnen lehren“ ist im Prinzip täglich und über Jahre mit psychologischen Problemen verbunden.

Viele Trainer verfügen durch ihre Trainerausbildung oder ein Sportstudium zumindest über eine psychologische Grundausbildung, andere schöpfen aus ihrer Intuition. Besonders ältere Trainer haben durch einen langjährigen Umgang mit immer wieder neuen, aber auch unterschiedlichsten „Sportlerpersönlichkeiten“ umfangreiche Erfahrungen. Im Verlaufe eines Trainerlebens lernten sie immer besser und genauer zu beobachten, zu beurteilen und die richtigen Schlussfolgerungen für ihre Athleten zu ziehen. Wer bei vielen 1000 – DL-Kilometern am Wegesrand gestanden hat, viele 1000 Tempoläufe aufmerksam beobachtet hat oder viele erfolgreiche oder auch weniger erfolgreiche Wettkämpfe und die Reaktionen und Verhalten seiner Sportler „studieren“ durfte, gehört eines Tages zu den guten, den „praktizierenden Psychologen“ im Laufbereich.

       „Eine gute Stimmung hat positive Effekte und führt zu intensiverem                  

       Training, zu stärkeren körperlichen Reizen und höheren

       Trainingswirkungen.

       Negative Stimmung durch Ärger oder Frust hemmt dagegen die Leistung

       führt zu Unlust und kann sogar die Regeneration verschlechtern“  (Dr. Jens Kleinert DSHS Köln)

Den noch jungen Kollegen an der Laufbahn kann man deshalb vor allem empfehlen:

Trainer müssen sich im Rahmen der sportpsychologischen Möglichkeiten besonders mit dem volitiven Potenzial und der Angst ihrer Läufer vor Wettkämpfen beschäftigen. Dafür müssen sie aber selbst psychisch stark und Siegertypen sein. Ein gutes Trainingsklima und eine gegenseitige Akzeptanz ermöglichen schnellere Fortschritte. Mit Entspannungs-Techniken, Atemübungen und Konzentrationsübungen können Athleten vor Wettbewerben ihre Leistung optimieren. Dazu müssen sie lernen sich zu entspannen und positiv bereit zu sein, die in die Rennen mitgegebenen Aufgaben zu erfüllen und erfolgreich sein oder vielleicht sogar gewinnen wollen.

       Trainer müssen lernen gut und richtig zu beobachten und ihre Beobachtungen richtig zu interpretieren. Trainer sind ständig gefordert ihre Sportler zu erziehen. Dies setzt Kommunikation, zuhören können und entsprechende klare Reaktionen voraus. Trainer sind konsequent, Worte und Handlungen stimmen überein. Trainer sind Vorbild.

       Kenias Pater O´Connel´s Philosophie: Trainer sind Lehrer, sie leiten an, verbessern, motivieren, schaffen Bedingungen. Mein Arbeits-Ziel ist die „Ganzheitspersönlichkeit“, die sich eines Tages selbst trainieren kann und dies unter den Bedingungen unseres Hochlandes (~ 2400 m ü. NN).   

       Unser Training in der Iten-Scool: 6 Tage mit 2 TE + 1 Ruhe-Sonntag, dabei stets 1 harte TE (morgens 5.45 Uhr DL bis 45´ / nachmittags: „flexibility, stretching, resistance, exercises, intervals on track, hill-training, fartlek, speed-work“.

Das Wissen eines Trainers und seine psychologischen Einsichten, das Erkennen der Fähigkeiten und Fertigkeiten seiner Sportler, aber auch ihrer psychologischen Schwachstellen sind Grundlage für ein gutes Verhältnis zueinander, für gute zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Trainer und Athlet und Voraussetzung zur ständigen Optimierung der sportlichen Leistung.

Es ist eine Kunst den Athleten immer öfter zu Grenzbelastungen im Verhältnis zu seiner Spezialstrecke zu animieren, die dann auch mit optimaler Motivation und hohen Einsatz realisiert werden. Der Weg vom Nachwuchstraining zur sportlichen Spitzenleistung verläuft umso schneller je vernünftiger, behutsamer und einfühlsamer der Trainer seinem Athleten die Belastungen auf der Grundlage seiner jeweils aktuellen Leistungsfähigkeit abverlangt. Problemtrainer trennen sich besser frühzeitig von Problemathleten, weil sie in der Regel nicht gemeinsam zum gewünschten Ziel kommen.

Trainer, die im Hochleistungsbereich erfolgreich sind, zeichnen sich meist durch eine besondere Persönlichkeitsstruktur, durch für die Erarbeitung sportlicher Spitzenleistungen besonders wichtige Charakterzüge aus:

–          siesind erfolgsorientiert mit dem Ziel Bester zu sein

–           sie sind realistisch, vorbildhaft diszipliniert und gut organisiert

–           sie können ihre Gefühle, auch unter Stress, kontrollieren

–           sie sind aktiv, verantwortungsbewusst und in der Lage Leitungsfunktionen zu übernehmen

–           sie haben Geduld und sind in der Lage charakterlich unterschiedliche Sportlerpersönlichkeiten zu führen, in diesem Zusammenhang können sie aber auch misstrauisch sein

–           sie können sich voll auf ihre Aufgabe konzentrieren und sind umfangreich einsatzbereit

–           sie denken längerfristig offensiv und planen unter Berücksichtigung zu erwatender Entwicklungen (Olympiazyklus)

–           sie sind in der Lage gewisse aggressive Tendenzen deutlich, aber in einer für den Sportler akzeptablen Weise, durchzusetzen

–           sie können ihr psychologisches Wissen beim Sportler anwenden

nach Ogilvie ,/ Tutko 1980 – modifiziert

Allzweckwaffen11_Poehlitz-Foto

Trainerfortbildung immer – aber mit Niveau (Foto: Pöhlitz)

Der positive Coach ist der Motor für Topleistungen seiner Läufer

Im Hochleistungssport müssen Trainer ihre Läufer für ein immer besseres Training und das siegen wollen motivieren, ja begeistern. Das Gewinnen wollen hat dabei höchste Priorität.

Vielleicht hilft die Arbeit des Österreichers Werner Schuster im Langzeit -Skisprung – Projekt, der vor seinem Absprung nach dem WM-Doppelsieg von Marcus Eisenbichler und Karl Geiger kurz über seine 11jährige Arbeit für Deutschland sprach:

       Als wir 2008 begannen war der Skisprung am Boden, kein DSV-Athlet stand unter den besten 15 des Gesamtweltcups. Zuerst kümmerten wir uns um den Nachwuchs. Gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Horst Hüttel haben wir ein Leitbild geschaffen, einen einheitlichen Sprungstil, einheitliche Trainingsmethoden und eine enge Zusammenarbeit zwischen den Stützpunkten und Stützpunkt -Trainern eingeführt. Nach sechs Jahren gab es WM- und Olympiamedaillen.

Die angestrebte Teamarbeit fand ihren Höhepunkt mit Mannschaftsgold bei der WM 2019.

„Zuerst HOCHBEGABTE auswählen“

PROFIS – PROFI – TRAINER – PROFIBEDINGUNGEN

IDEEN   VISIONEN   PLANUNG   TRAININGLEHRE

LANGRISTIG ZIELE VERFOLGEN

MOTIVATION   ERZIEHUNG   FÜHREN WETTKAMPFLEHRE

NUR VERÄNDERUNGEN BRINGEN DEN FORTSCHRITT

Coaching muss planmäßig und systematisch im Training vorbreitet werden und den jeweils spezifischen Wettkampfsituationen entsprechen. Die Anweisungen müssen bekannt, kurz, verständlich und eindeutig, aber vor allem positiv motivierend und konkret handlungsorientiert verwertbar sein. Vor allem dem Nachwuchs müssen die zu lösenden Aufgaben in die Rennen mitgegeben und das Ergebnis – ob Sieg oder Niederlage – nach dem Rennen sachlich ruhig besprochen werden.

Klare einfache Vorstellungen über das gemeinsame Zukunftsziel und das Erkennen der Reserven ermöglicht Prioritäten zu setzen und sich auf die wichtigen Ressourcen zu fokussieren.

Talente bzw. Begabte haben vor allem dann die größten Möglichkeiten eines Tages zu besseren Leistungen zu kommen, wenn sie in ihrer jungen Laufbahn möglichst früh, mit allen diesen Aufgaben, Prinzipien und Möglichkeiten „erzieherisch unaufdringlich“ konfrontiert werden. Übersehen Sie nie, dass sie zuerst ihren Sportlern möglichst genau sagen müssen, was sie von ihnen erwarten, wie das nachfolgende Training konkret aussehen soll, wie die Füße richtig aufgesetzt oder die Arme bewegt werden müssen wenn das Ergebnis „schneller“ sein soll.

Dies erfolgt am besten in einem zwanglosen Halbkreis mit der notwendigen Distanz vor ihnen bevor das gemeinsame Training beginnt. Trainer sind Erzieher die auch realistische Bewertungen nach der Erledigung der gestellten Trainingsaufgaben und nach Wettkämpfen vornehmen müssen, ohne natürlich das so wichtige Lob zu vergessen. Dabei dürfen sie die Verfolgung ihrer Ziele niemals aus den Augen verlieren. Mit jeder schlechten Trainingseinheit ist Ausbildungsverlust verbunden. Sportler betrachten Trainer als gute Trainer, wenn sie im Ergebnis ihrer gemeinsamen „Arbeit“ selbst erfolgreich sind.

Es ist nicht Aufgabe von Trainern von ihren Eltern unerzogene Kinder durch Sport zu disziplinieren. Aber es ist ihre Aufgabe Anfänger-Talenten Wissen und Verhaltensweisen zu vermitteln, die ihnen ihre Einordnung in ein leistungsorientiertes Trainingssystem ermöglicht. Insofern ist Erziehung ein wichtiger Teil der Trainingslehre. Es muss Talenten von Anfang an vermittelt werden, dass ihre Leistungsträume ohne ein oftmaliges wiederholtes üben, ohne zahllose Wiederholungen nicht erfüllbar sind.

Soziale Herkünfte schaffen bei der Erarbeitung sportlicher Leistungen keine Vor- oder Nachteile, allein „Talent + Arbeit“ führen nach oben. Wer nicht bereit ist sich erziehen zu lassen, wer nicht bereit ist Lehren anzunehmen, wird auch im Sport zu den Verlierern gehören, wie im richtigen Leben.

Trainer geben die Ordnung vor in der sich ihr sportliches Training bewegt, sie setzen von Beginn einer Zusammenarbeit an Grenzen und stellen immer neue Aufgaben, ohne die Fortschritte nicht möglich sind. Sie sind vor allem dann erfolgreich, wenn ihr Ehrgeiz darin besteht ihre Athleten täglich ein wenig besser zu machen. Dabei sollten sie nie vergessen die gestellten Aufgaben auch „abzurechnen!“

Trainer im Hochleistungstraining sind täglich mit Athleten konfrontiert die nicht nur Sieger werden sollen, sondern dies auch wollen müssen. Die Aufgabe „gewinnen lehren“ wird im Prinzip täglich und über Jahre von psychophysischen Problemen, von Siegen aber auch Niederlagen, von den Eltern, Freunden und Gegnern begleitet und stellt sie immer wieder vor neue Herausforderungen. Das Endziel muss sein, dass der Athlet bei wichtigen Wettkämpfen allein handlungsfähig ist! Ein über Jahre optimales Vertrauensverhältnis ist für den Erfolg eine wichtige Basis. Eine positive Sprache des Trainers schafft Vertrauen und Überzeugungen

Eine vorwiegend positive Kommunikation zwischen Trainer und seinen Athleten, eine positive Sprache des Trainers – entwickelt einen auch positiv-leistungsfördernden Gesprächsumgang mit seinen Athleten, schafft Vertrauen und unterstützt die Herausbildung von Überzeugungen. Trainererfolge werden vor allem in einem positiven Trainingsklima im gegenseitigen Vertrauen geboren. Motivation und Lob sind die Triebfedern für mehr.

Spitzenleistungen erfordern außergewöhnliche „Trainer- und Sportler-Persönlichkeiten“, Profis

……die mit zunehmender Leistungsfähigkeit gemeinsam für ihren Erfolg akribisch arbeiten. Deshalb ist es mir ein Bedürfnis zum Schluss noch ein paar Worte an die Athleten, auch an die die es zu Ruhm und Ehren geschafft haben, zu richten.

Nicht nur an die nicht wenigen „ich-bezogenen Athleten“, die gern die Größten im Sport geworden wären, es aber nur zum Mittelmaß anstatt Weltspitze geschafft haben, ein paar Worte mit auf ihren weiteren Lebensweg geben. Ihren Aufstieg „aus der Provinz“ bis in die Medien oder auf die Podien haben sie allein ihren Trainern oder Trainerinnen, ihrer eigentlich wichtigsten Bezugs-Person in den gemeinsamen Jahren ihres Aufstiegs, im Training, Wettkämpfen, Siegen und Niederlagen, Reisen, Betreuung, ihrer Persönlichkeitsentwicklung, ihre bis dahin Karriere, zu verdanken.

Dafür bekamen sie nur sehr selten oder die Mehrzahl nie ein DANKE über ihre Lippen. Sicher ist das auch das Ergebnis ihrer Erziehung von klein auf. Vielleicht denken sie einmal darüber nach bevor sie in ihr neues Leben nach dem Leistungssport einsteigen und vielleicht das mehr wollen was sie im Sport nicht geschafft haben. Ihre Vergangenheit hat dann mit ihrer Zukunft nur sehr selten noch etwas zu tun.

Auch nach den letzten Höhepunkten haben sie wieder über sich gesprochen und nur sehr selten über ihre Trainer. Ich wünsche ihnen trotzdem Gesundheit, Glück und viel Erfolg.

Ohne ihren Trainer wären sie nichts. Auch nicht, wenn sie sich eines Tages von ihnen trennen und glauben das sie ihre Schwächen bei ihm zurücklassen können und mit dem / der Neuen in Zukunft schneller laufen

Junge, mittelalte und alte Trainer“ freuen sich natürlich immer auch über gemeinsame Erfolge. Hier eine kleine, mir zugängige Auswahl.

Allzweckwaffen12

->  dazwischen lagen 55 Jahre !!!

Allzweckwaffen13

Allzweckwaffen14

Kann man ausschneiden und als Motivationshilfe gut sichtbar aufhängen

____________________________________________________________________

Ich wünsche allen leistungsorientierten Läufern und ihren Trainern eine erfolgreiche Zukunft – nichts geht von allein – Hochleistungssport ist hart – kann aber sehr viel Spaß und Freude machen. wenn die großen Siege kommen. Ihr Charakter und ihr Ehrgeiz werden sich weiterhin, im Beruf und ihrem privaten Leben, zeigen wenn die Leistungssportzeit vorüber is

Viel Erfolg auf diesem nicht immer leichtem Weg.

—————————————————————————————————————–

*Lothar Pöhlitz – seit 1957 Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / 1971-1979 Leiter des Wissenschaftlichen Zentrums Lauf/Gehen des DVfL / DLV-Bundestrainer Mittelstrecke und Langstrecke 1980 – 1998 / zuletzt Teamleiter Marathon/Straßenlauf / 3x Olympia-Trainer für Deutschland / Langjähriger Dozent an der Trainerakademie und DLV-Trainerschule / seit 2006-2020 Leichtathletik-Coaching Academy

*Alle LCA-Artikel von 2006 – 2020 finden Sie im LCA-Archiv (www.la-coaching-academy.de/Trainingslehre)

© Lothar Pöhlitz 2006-2020

Fotos im Beitrag werden noch ergämzt.

Banner

www.la-coaching-academy.de / Trainingslehre

Siehe auch: buecher

author: GRR