In dem Event mit dem Ziel, Normen für mögliche Olympische Spiele im Sommer 2021 in Tokyo zu laufen, verbesserte die aktuell in den USA lebende und trainierende deutsche Ausnahmeläuferin die 30 Jahre alte nationale Bestmarke durch Kathrin Ullrich von 31:03,62 (Frankfurt 1991) um knapp 2 Sekunden.
Dabei hatte man im Vorfeld nicht unbedingt diese Leistung erwarten können, denn neben einem frühen Saisonbeginn waren es vor allem ungünstige äußere Bedingungen mit schwülen 23°C (Taupunkt 18°C !), die für schnellen Zeiten auf den langen Strecken denkbar ungeeignet waren. Paradoxerweise lagen die Temperaturen nach dem Jahrhundert-Wintereinbruch in Texas vor 10 Tagen noch bei – 14°C!
Eine Tempomacherin lief zusammen mit Klosterhalfen sowie Keira D´Amato (USA) und Biruktayit Degefa (ETH) das Rennen in 3:07,3 (alle Splits inoffiziell) an, bevor Degefa bereits den Anschluss an die Spitzengruppe verlor. Über 6:13,8 bei 2000 m erreichte das Trio in 9:22,9 die 3000 m-Marke, wo die Tempomacherin ausstieg. Das Tempo machte bis 4000 m in 12:37,3 D´Amato, bevor sich Klosterhalfen schnell von ihrer Mitstreiterin absetzte und 5000 m nach 15:42,7 erreichte. Damit lag sie gegenüber einem Landesrekord recht deutlich zurück, was sich auch bis 8000 m in 25:01,2 nicht änderte. Dabei hatte Konstanze mittlerweile fast das gesamte Teilnehmerfeld überrundet.
9000 m schaffte die wacker kämpfende Deutsche in 28:04,0 – mit dem deutschen Rekord wurde es aber nun eng. Doch Konstanze konnte noch einmal zulegen, lief die letzten 400 m in 68,8 Sekunden, den letzten Kilometer in 2:57,7 und unterbot damit den Uralt-Rekord von Kathrin Ullrich aus dem Jahr 1991 um knapp 2 Sekunden. Den Rekord erreichte sie nur durch eine deutlich schnellere zweite Hälfte von 15:19,1 Minuten. Im Siegerinterview sagte KoKo, dass sie im Vorfeld etwas „Bammel“ vor der langen Strecke gehabt hatte und dass der Wind im zweiten Teil sie etwas gestört hatte.
Ansonsten war sie natürlich sehr zufrieden mit ihrer Leistung, mit der sie auch die Olympianorm von 31:25 selbstredend klar unterbot. Mit dieser Zeit steht sie in der aktuellen Welt-Jahresbestenliste auf Position 4, dabei hatten sie Läuferinnen vor einer Woche in San Juan Capistano allerdings ungleich bessere Bedingungen.
Alle weiteren „Mitläuferinnen“ wurden von Klosterhalfen überrundet. Platz 2 ging an die US-Topläuferin Keira D´Amato in 32:16,82, die damit auf der Bahn der St. Michaels High School in Austin gleichfalls ihre PB steigern konnte. Am Ende kam Biruktayit Degefa noch mächtig auf und wurde knapp geschlagen in 32:19,31 Dritte. Auch sie erzielte damit eine persönliche Bestzeit.
Helmut Winter
Ergebnisse 10.000 m der Frauen: | |||
1. | Klosterhalfen, Konstanze | GER | 31:01.71 NR |
2. | D’Amato, Keira | USA | 32:16.82 |
3. | Degefa, Biruktayit | ETH | 32:19.31 |
4. | Durgin, Emily | USA | 32:41.46 |
5. | Morley, Makena | USA | 33:05.16 |
6. | Limon, Andrea | USA | 33:16.68 |
7. | Nukuri, Diane | USA | 33:30.70 |
8. | Flanagan, Lindsay | USA | 33:44.04 |
Inoffizielle Splits von K. Klosterhalfen: | |
1000 m | 3:07,3 |
2000 m | 6:13,8 |
3000 m | 9:12,9 |
4000 m | 12:37,3 |
5000 m | 15:42,7 |
8000 m | 25:01,2 |
9000 m | 28:04,0 |
10000 m | 31:01,8 |