.Wegen Hygienemaßnahmen wurde die Veranstaltung erst kurzfristig bekannt gemacht und fast ausschließlich auf Athleten des Bowerman Track Clubs limitiert. Auch Zuschauer ohne Funktion waren nicht zugelassen. Das Rennen der Frauen gewann Elise Cranny (USA) in 30:47,42, bei den Männern war Marc Scott (GBR) in 27:10,41 vorne, womit der Brite hinter Mo Farah (PB: 26:46,57, Eugene 2011) der zweitschnellste Läufer seines Landes über die Langdistanz auf der Bahn wurde. Im Ziel unterboten 5 Frauen und 5 Männer die Olympia-Normen von 31:25 bzw. 27:25.
Mit Unterstützung der beiden Tempomacherinnen Vanessa Fraser (USA) und der Ex-Vize-Weltmeisterin im 3000m-Hindernis-Lauf Courtney Frerichs (USA) fand man mit 75er-Runden schnell in ein gleichmäßiges Tempo. 5000 m wurden in 15:38 zurückgelegt, bevor nach 6400 m die vierköpfige Spitzengruppe ohne weitere Unterstützung agieren musste und sich bald darauf auf Karissa Schweizer (USA) und Cranny reduzierte. Bei 8000 m in 24:57 sah es noch nicht nach einer Zeit von unter 31 Minuten aus, doch im Schlusspart konnte das Führungsduo die Fahrt enorm erhöhen und mit zwei Schlussrunden von 68 und 65 Sekunden deutlich unter 31 Minuten das Ziel erreichen.
Eingangs der Zielgeraden lag Schweizer noch vorne, erst auf den letzten 50 km zog Elise Cranny vorbei und siegte in sehr guten 30:47,42 vor Karissa Schweizer in 30:47,99. In der US-Bestenliste aller Zeiten rückten die beiden Läuferinnen auf die Plätze 3 und 4 vor. Auch Eilish McColgan (GBR) konnte als Dritte in 30:58,94 die 31 Minuten noch unterbieten, wobei sie damit die Bestzeit ihrer berühmten Mutter Liz von 30:57,07 (Hengelo 1991) nur knapp verfehlte. Alle Läuferinnen an der Spitze unterboten die Jahres-Weltbestleistung von 31:39,97 durch Rose Davis in Melbourne sehr deutlich.
Im Rennen der Männer waren Hindernis-Topläufer Evan Jager (USA) and Sean McGorty (USA) für die Pace verantwortlich, wobei es bis 5000 m nach 13:45 in Sachen Olympianorm gut aussah, eine Topzeit war aber wie bei den Frauen noch nicht in Reichweite. Bis 8000 m waren die „Hasen“ aktiv, wobei im zweiten Teil die Fahrt deutlich anzog. Danach war es vor allem Scott der vorne das Tempo machte machte.
Nach 26 Minuten brach das Quintett an der Spitze auseinander und mit letzten Runden von 64,62, 61,18 und 57,13 drückte der Brite die Siegerzeit noch auf eindrucksvolle 27:10,41. Damit steigerte Scott seine PB von 27:56,19, die er gleichfalls in Kalifornien (Palo Alto) im Jahr 2019 gelaufen war, um eine 3/4 Minute.
Die Welt-Jahresbestzeit von 27:58,5 durch Selemon Barega unterboten am Ende alle fünf Finisher. Grant Fisher (USA) wurde Zweiter in 27:11,19 vor Woody Kincaid (USA) 27:12,78, womit die Beiden in der US-All-Time-List auf die Plätze 5 und 6 vorrückten. Anmerkenswert ist auch die Leistung von Kieran Tuntivate (THA), der auf Platz 5 in 27:17,14 einen Landesrekord für Thailand erzielte.
Damit ist er nun der viertbeste asiatische Läufer aller Zeiten – hinter drei Läufern aus den „Golf-Staaten“, der Rekord seines Landes ist sogar besser als der des Läuferlands Japan von 27:18,75 durch Akira Aizawa.
Ergebnisse 10.000 m der Frauen: | |||
1. | Elise Cranny | USA | 30:47,42 |
2. | Karissa Schweizer | USA | 30:47,99 |
3. | Eilish McColgan | GBR | 30:58,94 |
4. | Emily Infeld | USA | 31:08,57 |
5. | Marielle Hall | USA | 31:21,78 |
6. | Kim Conley | USA | 31:40,25 |
7. | Gwen Jorgensen | USA | 32:39,96 |
Ergebnisse 10.000 m der Männer: | |||
1. | Marc Scott | GBR | 27:10,41 |
2. | Grant Fisher | USA | 27:11,29 |
3. | Woody Kincaid | USA | 27:12,78 |
4. | Ben True | USA | 27:14,95 |
5. | Kieran Tuntivate | THA | 27:17,14 |