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02
08
2018

T127-Sieger Ramon Casanovas (lks.) im Gespräch mit Rennleiter Jon Tuffli - Foto: Wilfried Raatz - wus media

T88 – die neue Königsdisziplin beim Swissalpine? – Wilfried Raatz berichtet

By GRR 0

Mehr Kilometer, härter und technisch anspruchsvoller – so präsentiert sich die neue Kerndistanz beim Swissalpine Irontrail

Unique. Spectacular. Alpine – drei Schlagwörter auf dem Weg in die Zukunft. Für „Mr. Swissalpine“ Andrea Tuffli ist es keine Frage, dass der in die Jahre gekommene Swissalpine (Irontrail) eine Blutauffrischung benötigt.

Nur mit einem stärker traillastigen Königswettbewerb könne die hochalpine Veranstaltung in Graubünden (mit einem Anteil im Oberengadin) die Zukunft sein, so der OK-Präsident, im Amt seit den bescheidenen Anfängen 1986. Trotz oder gerade wegen der kontroversen Diskussion ob des Wechsels vom K78 zum T88 und der Zusammenführung der einstmals eigenen Events Swissalpine und Swiss Irontrail.

Auch wenn bei der Premiere der neuen Königsdisziplin mit lediglich 239 Läufern und 61 Läuferinnen im Ziel eine unerwartet geringe Finisherzahl im Sportzentrum in Davos registriert werden konnte, für das Organisationsteam wird es in exakt diese Richtung weiter gehen (müssen).

„Es wird einige Jahre brauchen, bis sich diese neue Form in den Köpfen der Läufer festgesetzt hat“, so Jon Tuffli, der Sohn des inzwischen 76 Jahre alten OK-Chefs Andrea Tuffli, der vor 33 Jahren das Laufspektakel erfunden hatte, das als Lauf für Spinner und Abenteurer einstmals begann – und die internationale Laufszene im Hochgebirge wie keine andere Veranstaltung elektrisierte.

„Nur mit einem ausgebauten K78 hat der Swissalpine im starken internationalen Wettbewerb von mittlerweile unzähligen Alpinrunning-Events Bestand!“ 

Darin ist sich Andrea Tuffli sicher, schließlich hat er sich im Laufe der drei Jahrzehnte auch gegen massive Widerstände mit zahlreichen Neuerungen behauptet – und mit 5913 Registrierungen bei der 25. Auflage im Jahr 2010 einen traumhaften Zuspruch in einer traumhaften Landschaft erreicht. Seitdem gingen die Zahlen kontinuierlich bergab, schließlich ist die hochpreisige Schweiz und vor allem die Vielzahl an alpinen Trailläufen in der Diskussion um den Teilnehmerrückgang nicht von der Hand zu weisen.

Zeit für einen Plausch muss sein. Hier der Schwede Tom Axelsson mit OK-Präsident Andrea Tuffli (r.) – Foto: Wilfried Raatz – wus media

Trotz aller Modifationen, die markanten Punkte der Strecke wie der Sertigpass oder die Keschhütte wurden zum Inbegriff für ein Laufklientel, das das Besondere, nein, das Außergewöhnliche suchte und fand. Und den Swissalpine trotz aller Konkurrenz zum Kultlauf werden ließ.

Härter, technisch anspruchsvoller – das nur zwei charakteristische Merkmale für die neue Königsdisziplin. Ob diese allerdings den gleichen Stellenwert einnehmen kann wie einst der K78?

Jasmin Nunige, siebenmalige K78-Siegerin und Zweite bei der T88-Premiere, nennt einen Faktor unverblümt: „Ich war eine, nein fast zwei Stunden länger unterwegs. Die Strecke ist um einiges härter und vor allem technisch sehr anspruchsvoll. Hat aber wunderschöne Passagen und damit viele (neue) Highlights!“

Vielleicht wird aber auch der K43 mit den beiden Herausforderungen über den Scaletta- und den Sertigpass das neue Schwergewicht.

 Wilfried Raatz

author: GRR