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29
04
2018

Andrea Eskau trägt bei der Eröffnungsfeier der paralympischen Spiele in Pyeongchang die deutsche Flagge. - Foto. DBS - Allianz - Ralf Kuckuck

Steigerung von fast 70 Prozent: Geldspritze für paralympischen Sport – Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

By GRR 0

Mit elf Millionen Euro will das Bundesinnenministerium paralympische Athleten zukünftig unterstützen. Das erklärte Ziel: Der olympische und paralympische Sport sollen ebenbürtig werde

Auf elf Millionen Euro will das Bundesinnenministerium die Unterstützung paralympischer Athleten im kommenden Jahr anheben; das ist eine Steigerung um 67 Prozent.

Schon in diesem Jahr soll, vorbehaltlich der Zustimmung von Finanzministerium und Parlament, die Spitzensportförderung für den Deutschen Behindertensportverband von derzeit 6,57 auf sieben Millionen Euro steigen.

Das kündigte am Donnerstag beim Parlamentarischen Abend des Verbandes in Berlin Stephan Mayer an, Bundestagsabgeordneter der CSU und Parlamentarischer Staatssekretär beim Innenministerium. Ihm persönlich, sagte er, sei es wichtig, nicht locker zu lassen bei dem Ziel, den paralympischen Sport gleichzustellen mit dem olympischen. Dies gelte insbesondere für die duale Karriere der Athleten und die Ausstattung des Verbandes mit Trainern.

Mayer versprach ein stärkeres Engagement seines Ministeriums für die individuelle finanzielle Unterstützung berufstätiger Sportlerinnen und Sportler; in der vergangenen Legislaturperiode ist erstmals die Möglichkeit geschaffen worden, paralympische Athleten direkt oder durch die Förderung ihrer Arbeitgeber finanziell zu unterstützen. Für die 300 paralympischen Athleten stehen lediglich neun Bundestrainer zur Verfügung; dieses Verhältnis von 33:1 sei beschämend im Vergleich zur Ausstattung der 4000 olympischen Athleten mit 800 Bundestrainern, einem Verhältnis von 5:1.

Hier bestehe erheblicher Nachbesserungsbedarf. Mayer lobte die deutschen Sportlerinnen und Sportler, die bei den Paralympischen Winterspielen von Pyeongchang 19 Medaillen gewonnen haben, als wichtige Vorbilder für die zehn Millionen Menschen mit Beeinträchtigungen in Deutschland, „für die Sie auch Motivation und Ermutigung darstellen“.

Mayer verdrängte mit diesem Auftritt Schlagzeilen, die er mit der Ankündigung ausgelöst hatte, die für die Athletenvertretung vorgesehene Unterstützung von 225.000 Euro nicht deren vor wenigen Monaten gegründetem Verein „Athleten Deutschland“ zur Verfügung stellen zu wollen.

Stattdessen, so sagte er, sei eine unabhängige Athletenvertretung unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes „vorzugswürdig“.

Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Freitag, dem 27. April 2018

author: GRR

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