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12
2018

Start am Formel 1 Gebäude - Foto: Ute Szameitat

Standard Chartered Singapore Marathon (SCSM) 2018 – Ute Szameitat* berichtet

By GRR 0

Liebe Laufbegeisterte, nach meinem Bericht vom Fun Run in Timor-Leste, kommt heute ein weiterer Bericht vom Standard Chartered Singapore Marathon (SCSM) 2018.

Am 09.12.2018 nahm ich, wie immer als Walkerin, am Halbmarathon teil und war eine von über 40.000 Läuferinnen und Läufern.

Start war morgens um 4.30 Uhr auf dem Formel 1 Gelände. Allein das war schon etwas besonderes. Wann hat man schon mal Gelegenheit, einen Blick in die Boxengasse zu werfen?

Der Start war, wie das gesamte Rennen, perfekt durchorganisiert. Typisch Singapore eben. Ich startete gegen 5.00 Uhr und los ging es durch die dunkle und doch so helle Stadt.

Tolle Eindrücke von unterwegs – Foto: Ute Szameitat

Die Strecke führte an vielen Sehenswürdigkeiten entlang und ging über die Keppel Road Richtung Sentosa Island. Auf einer vierspurigen Straße ging es durch die Stadt zu einem U-Turn und dann wieder zurück.

Gegen 7.00 Uhr kam die Sonne, aber die Streckenführung war genial: Lange ging es unter einer Hochstraße entlang, dann durch Hochhausschluchten, so dass ich nur die letzten 20 Minuten durch die Sonne laufen musste.

Blick auf Singapore – Foto: Ute Szameitat

Da hatten die Marathonläufer schon mehr zu leiden.

Die Temperaturen waren mit 32° durchaus tropisch und auch morgens um 4.00 Uhr brauchte ich keine Jacke. Mein Vorteil war, dass ich in den Tropen trainiert hatte, so kam ich mit der Wärme gut zurecht. Aber heiß war es schon.

Und bei Km 18 hatte ich das Gefühl, meine Schuhe werden immer kleiner oder anders: Meine Füße wurden immer größer. So verstand ich „Ausdehnung durch Wärme“ plötzlich sehr gut.

Es gab ausreichend Verpflegungsstände, so dass gar kein Durstgefühl aufkam. Hier gab es Wasser, isotonische Getränke, Obst, Gel.

Ein Regenzelt – Foto: Ute Szameitat

Ziel war Marina Bay. Nach der Medaille wurden wir Läufer weitergeführt zu einem eisgekühltem Handtuch, Getränken, Chips und einer kleinen Zeltstadt.

Für mich war dieser Lauf etwas Besonderes: Diese tolle Stadt, die Sehenswürdigkeiten, die gute Organisation.

Aber es war auch der entspannteste Lauf, den ich je mitgemacht habe. Sicher gab es die Cracks, die auf Zeit liefen. Aber die meisten waren doch ganz relaxt unterwegs. Es wurde nicht gerempelt, gedrängelt oder geschubst, alles lief in Ruhe ab. Eine tolle Erfahrung.

Geschafft – nach Zieldurchlauf – Foto: Ute Szameitat

Also, sollten Sie je im Dezember in Asien sein, so kann ich eine Teilnahme an dem Lauf nur empfehlen.

Aber: Unbedingt einige Zeit vorher schon da sein, sonst kann sich der Körper nicht an die Temperaturen und vor allem die Luftfeuchtigkeit gewöhnen.

Ute Szameitat

*Ute Szameitat ist Läuferin aus Niedersachsen und war beim BERLIN-MARATHON jeweils am Vorabend (Sonnabend) des Marathon beim Oekumenischen Abendgebet in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche als Laien-Mitwirkende beteiligt. Am 1. April 2018 verabschiedete sie sich aus Deutschland mit folgender email:

„Mit 17 hat man noch Träume…
Ja, und mit 60 habe ich die immer noch!
Mein Traum war immer, eine Zeit in Asien zu leben und zu arbeiten.
Und diesen Traum habe ich mir nun erfüllt.
Ich ziehe am 28.06. für zwei Jahre nach Timor Leste (ja, jetzt erstmal
gucken, wo das genau liegt…) und berate dort das „Nationale Institut
für Berufsbildung“.
Angestellt bin ich bei der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit.
Ab dem 1. Mai werde ich auf diese Arbeit zwei Monate in Eschborn und
Bonn vorbereitet.
Auch wenn mir der Abschied jetzt schon schwer fällt und ich manchmal
„Angst vor der eigenen Courage“ bekomme, so freue ich mich auf diese
Veränderung und Herausforderung unendlich. Es beginnt nun eine Zeit,
in der mir vieles im Kopf herum geht, bedacht, geplant und erfragt werden
muss.
Ich bin sehr gespannt, wie sich alles entwickeln wird.
In Timor Leste gibt es auch Läufe, vielleicht werde ich mal darüber
berichten“.

 

author: GRR