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Sportwissenschaftliche Erkenntnisse für die Sportpraxis nutzbar machen Jahresprogramm 2018 der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft liegt vor – Prof. Detlef Kuhlmann
Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) hat ihr Jahresprogramm 2018 in gedruckter Form vorgelegt. In der 34-seitigen Broschüre sind insgesamt 23 Tagungen mit Terminen und Themen ausführlich beschrieben, die noch bis zum Jahresende an verschiedenen Orten in Deutschland sowie an der Universität Gent (Belgien) stattfinden.
Die Tagungen richten sich sowohl an Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Arbeitsgebieten der Sportwissenschaft als auch an Interessierte aus dem organisierten Sport, insbesondere eingeladen sind Verantwortliche aus Vereinen und Verbänden: „Die dvs-Tagungen sind auch als ein Art Wissensbörse zu verstehen, bei denen neuere Erkenntnisse aus den zahlreichen Anwendungsfeldern der Sportwissenschaft präsentiert werden.
Die Sportwissenschaft möchte vor allem mit denjenigen ins Gespräch kommen, die solche Forschungsergebnisse in ihren sportlichen Bereichen praktisch umsetzen können“, sagt Jennifer Franz, die Geschäftsführerin der dvs, die ihren Sitz in Hamburg hat.
Den Jahresauftakt 2018 bildet im Februar (21.-23.) in Köln die Jahrestagung der dvs-Sektion Sportphilosophie mit dem Thema „Bewegung – Bauwerke – Freiräume“. Das 10. Deutsch-Japanische Symposium vom 13. bis 15. März in Münster ist danach die nächste kalendarische Veranstaltung, die unter dem Motto „Intercultural sport science“ steht und vom Arbeitsbereich Sportpsychologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit Unterstützung des Willibald Gebhardt Instituts Essen-Duisburg durchgeführt wird.
Die Reihe der sog. „Interdisziplinären dvs-Expert/innen-Workshops“ wird am 8. Juni in Frankfurt fortgesetzt mit dem Thema „Wo steht die Sportwissenschaft im Zukunftsfeld Betriebliches Gesundheitsmanagement? Herausforderungen erkennen – Netzwerke aufbauen – neue Projekte initiieren“. Der Workshop soll das sich rasant entwickelnde Themenfeld „Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)“ beleuchtet, unter folgenden Schwerpunkten: Interdisziplinärer Austausch zum aktuellen Forschungsstand, Diskussion und Entwicklung von Ansätzen für zukünftige Forschung, Identifizieren von Handlungsfeldern für Sport- und Bewegungsangebote und Initiieren von Projekten mit Partnern aus Politik, mit Kostenträgern und der Wirtschaft.
Die Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp), die innerhalb der dvs einen sog. Sektionsstatus hat, begeht vom 10 bis 12. Mai ein Jubiläum: Auf Einladung des Psychologischen Instituts der Deutschen Sporthochschule Köln findet dort die 50. Jahrestagung statt: „Die Psychophysiologie der Handlung“ lautet das Tagungsthema. Am Ende des Monats Mai schließt sich der Deutsche Olympische Sportärztekongress in Hamburg (24. bis 26.5.) an, den die Deutsche Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) und die Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) erstmals in ihrer Geschichte gemeinsam veranstalten. Dafür haben sie das einladende Motto „Gemeinsam für einen gesunden Sport“ gewählt.
Die Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik, die traditionell immer viele und zuletzt sogar über 200 Gäste anlockt(e), findet diesmal erstmals an der TU Chemnitz statt, und zwar vom 31. Mai bis zum 2. Juni. Das Thema ist geradezu „jugendlich-zukunftsweisend“ gewählt und lautet: „Bewegung, Digitalisierung und Lernen im Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen“. Wie nahezu allen dvs-Tagungen gibt es dazu jeweils themenbezogene (Haupt-) Vorträge sowie Referate in meist zeitgleichen Workshops und Posterpräsentationen.
Zahlreiche Tagungen der dvs haben einen sportartspezifischen Zugang: Mit „Leichtathletik individuell und global“ beschäftigt sich beispielsweise die dvs-Kommission Leichtathletik in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der DLV-Auslandstrainerakademie auf ihrer Jahrestagung am 13. und 14. Juli in Mainz mit der DLV-Akademie und dem Institut für Sportwissenschaft der Johannes-Gutenberg Universität als örtliche Ausrichter.
Die dvs-Kommission Gerätturnen trifft sich am 3. und 4. September auf Einladung der Universität Göttingen zu „Turnen trainieren und vermitteln“. Das 11. Sportspiel-Symposium findet quasi an seinem „Geburtsort“ statt, wo die dvs-Sektion Sportspiele seinerzeit gegründet wurde: Das Thema der dreitägigen Veranstaltung vom 13. bis 15. September an der Universität Heidelberg lautet: „Instruktion vs. Selbstregulation im Sportspiel“.
Die dvs-Kommission „Kampfkunst und Kampfsport“ zieht es diesmal an das Department für Sprachen und Kultur an der Universität Gent in Belgien. Hier findet die gleichsam interdisziplinär wie international ausgerichtete Jahrestagung zum Thema „Das Denken, Erfahren und Trainieren des Körpers in Kampfkunst und Kampfsport“ (15. bis 17. November) statt, bevor die 44. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Schneesport an Hochschulen (dvs-Kommission Schneesport) den dvs-Veranstaltungskalender 2018 vom 13. bis 17. Dezember in Hirschegg (Kleinwalsertal) beschließt.
Davor liegen aber noch einige weitere Sektionstagungen wie u.a. die zur gerade wieder belebte Sektion Sportgeschichte, die sich am Institut für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover unter dem Motto „Every body Tells a Story. Zur Geschichte von Sport-, Körper- und Bewegungskulturen“ am 11. und 12. Oktober 2018 trifft.
Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) wurde 1976 in München gegründet und ist eine Personenvereinigung der an sportwissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland in Lehre und Forschung tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die dvs hat derzeit rund tausend Mitglieder und sieht ihre Aufgabe u. a. darin, Forschung auf allen Gebieten des Sports anzuregen und zu unterstützen. Sie gliedert sich verbandsintern in derzeit elf disziplinenbezogene Sektionen (z.B. zur Trainingswissenschaft, zur Sportsoziologie) und in zwölf themenbezogene Kommissionen (z. B. zu den Sportspielen, zum Schwimmen).
Zur dvs gehört ebenso ein dreiköpfiger Ethik-Rat. In der verbandseigenen Schriftenreihe werden Forschungsergebnisse aus dvs-Veranstaltungen in Buchform publiziert. Die Reihe umfasst aktuell inzwischen über 260 („gelbe“) Bände; mehr dazu auch im Internet unter: www.sportwissenschaft.de.
Das Veranstaltungsprogramm für das Jahr 2018 ist dort ebenfalls abrufbar, kann aber darüber hinaus als gedruckte Broschüre kostenlos per E-Mail angefordert werden: info@sportwissenschaft.de.
Zu den einzelnen dvs-Tagungen gibt es auch jeweils Homepages im Internet mit den Modalitäten zur Mitarbeit und Informationen zur Anmeldung. Innerhalb des Deutschen Olympischen Sportbund gehört die dvs zu den Sportverbänden mit besonderen Aufgaben.
Prof. Detlef Kuhlmann