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22
05
2021

Wolf-Dieter Poschmann in seinem Element als Sprecher nach seiner Teilnahme beim Darmstadt-Cross - Foto: Wilfried Raatz - wus-media

Sportmoderator Wolf-Dieter Poschmann vollendet 70. Lebensjahr

By GRR 0

Der bekannte und beliebte Sportmoderator Wolf-Dieter Poschmann, den alle nur „Poschi“ nennen, vollendet am Samstag, dem 22. Mai 2021, sein 70. Lebensjahr.

Von 1986 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2006 gehörte Wolf-Dieter Poschmann zur Hauptredaktion „Sport“ beim ZDF, die er selbst von 1995 bis 2005 leitete. Von 1994 bis 2011 moderierte er auch die Sendung „das aktuelle sportstudio“ sowie 15 Jahre die ZDF-Sportreportage.

Als Sport-Chefreporter war er beim ZDF für die Sportarten Fußball, Leichtathletik und Eisschnelllauf zuständig.

Wolf-Dieter Poschmann wurde in Köln geboren und wuchs in Köln und München auf. Nach dem Abitur in Bensberg bei Köln 1970 gehörte Poschmann zwei Jahre der Sportfördergruppe der Luftwaffe in Köln-Wahn an. Da war sein großes Talent als Langstreckenläufer längst entdeckt, nachdem er zunächst als Fußballer bei den Sportfreunden 03 Pasing in München am Ball aktiv war.

Klaus-Peter Hildenbrand (v.rechts) führt vor Peter Weigt und „Poschi“ , dahinter Michael Lederer und Ingo Sensburg. – Foto: Wilfried Raatz – wus-media

Wolf-Dieter Poschmann kam im Alter von 15 Jahren zur Leichtathletik und gehörte später zwölf Jahre lang zu den Top-Five-Läufern über 3.000m Hindernis, über 5.000m und 10.000m sowie im Halbmarathon und Marathon über 42,195m.

Zu seinen größten Erfolgen zählen die Deutsche Vize-Meisterschaft im Marathon 1973 und Crosslauf 1978, zwischen 1976 und 1979 war er mehrfacher Deutscher Hochschulmeister über 5.000m und 3.000m Hindernis. Während seiner Zeit als Aktiver zwischen 1968 und 1986 startete er der Reihe nach für die LG Rheinberg, den TV Wattenscheid, die LG Jägermeister Bonn, den ASV Köln und danach ab 1991 für den USC Mainz.

 Wolf-Dieter Poschmann (r.), dahinter Leo Thoma (USC Mainz) – Foto: Wilfried Raatz – wus-media

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) setzte Poschmann bei 15 Länderkämpfen ein, 1978 war er Teilnehmer bei der Cross-Weltmeisterschaft in Glasgow und bei der Universiade 1977 in Sofia startete er für den Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) über 10.000m und 1979 in Mexico-City über 5.000m. Seine persönlichen Bestzeiten u.a. über 1.500m (3:47,4 Min.), über 5.000m (13:35,07 Min.), über 10.000m (28:28,64 Min.), über 3.000m Hindernis (8:32,2 Min.) und im Marathon (2:19:29 Std.) glänzen bis heute immer noch nach. Im Jahre 1978 gewann „Poschi“ einen Halbmarathon in Den Haag und stellte dabei mit einer Zeit von 1:03:36 Std. einen deutschen Rekord auf, der erst zwölf Jahre später gebrochen wurde.

Als erfolgreicher Straßenläufer gewann er u.a. den Darmstädter Stadtlauf (1982), einen der ältesten und bestbesetzten Stadtläufe der Bundesrepublik, er siegte bei der berühmten Nacht von Borgholzhausen (1979) im Kreis Gütersloh und beim traditionsreichen Paderborner Osterlauf (1975), wohin Poschi später als langjähriger Moderator zurückkehrte und wo er sich wegen seiner großen Verdienste in das Goldene Buch der Stadt eintragen durfte.

Wolf-Dieter Poschmann studierte an der Universität zu Köln die Fächer Germanistik, Geschichte und Pädagogik sowie Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln. Er legte das Erste Staatsexamen für das Lehramt in den Fächern Deutsch und Geschichte ab. Doch sein weiterer Berufsweg führte ihn nicht in die Schule, sondern gleich als Hospitant zum ZDF nach Mainz. So ganz nebenbei betrieb er in den 1980er Jahren auch noch ein Weinlokal in Köln.

Wolf-Dieter Poschmann (r.) trägt sich in das „Goldene Buch der Stadt Paderborn“ ein, neben ihm der Bürgermeister – Foto: Katja Finke

Allen Sportinteressierten ist „Poschi“ bis heute in Erinnerung mit seinen stets fachkundigen und mitreißenden Kommentaren u.a. bei acht Olympischen Sommer- und sechs Winterspielen, bei sechs Fußball-Welt- und sechs Europameisterschaften, bei weiteren Weltmeisterschaften u.a. in „seiner“ Leichtathletik bis hin zu den French-Open im Tennis, von Reportagen über Brennpunktthemen im Sport (u.a. Doping) und Jahresrückblicken etc. ganz zu schweigen. Von 1996 bis 2005 moderierte Poschmann auch die ZDF-Gala zur Wahl „Sportler des Jahres“.

Er selbst wurde für seine hervorragenden sportjournalistischen Leistungen u.a. ausgezeichnet mit dem Goldenen Gong, dem Deutschen Fernsehpreis, dem Herbert Award in Silber und Bronze, dem Sport-Bild-Award, mit Medienpreisen des DLV und der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft sowie mit dem Fernsehpreis des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland, eine der Vorgängerorganisationen des heutigen Deutschen Olympischen Sportbundes. Darüber hinaus wurde er mehrfach zum Sportjournalisten des Jahres gewählt.

Wolf-Dieter Poschmann interviewt Gina Lückenkemper bei der PK des ISTAF Indoor – Foto: Horst Milde

Der Jubilar ist immer noch ein gefragter Moderator und Gast-Dozent an mehreren Hochschulen und Universitäten. Seit vielen Jahren ist er ferner u.a. sozial engagiert als Pate des Kinderhospizes Bethel für unheilbar erkrankte Kinder der von Bodelschwinghschen Stiftungen in Bielefeld. Auch mit 70 Jahren ist Poschi weiterhin und in vielfacher Hinsicht dem Sport und insbesondere der Leichtathletik mit ihren Laufdisziplinen und Straßenlaufveranstaltungen verbunden:

Wolf-Dieter Poschmann und Dafne Schippers beim ISTAF Indoor Berlin – Foto: Horst Milde

Wolf-Dieter Poschmann und Irina Mikitenko in Paderborn – Foto: Helmut Winter

„Wir schätzen Wolf-Dieter Poschmann mit seiner authentischen Stimme als Vermittler und Förderer der Laufbewegung in Deutschland und wünschen ihm für das neue Lebensjahrzehnt alles Gute“, gratuliert stellvertretend für alle Läuferinnen und Läufer der Begründer des Berlin-Marathons Horst Milde, einer der Grand-Seigneure des Laufsports in Deutschland und langjährige Vorsitzende von German Road Races (GRR), der Vereinigung der großen Straßenlauf-Veranstalter Deutschlands, wo Poschi einst als Aktiver unterwegs war und wo er bis heute am Mikrophon ebenso zu hören ist wie z.B. beim ISTAF Berlin und beim Paderborner Osterlauf.

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

author: GRR