Der Berliner Neujahrslauf 2019 am Zeughaus und der Neuen Wache. - Foto: Horst Milde
Sportlicher Jahreswechsel 2019/2020: Der Spielbank Berlin Silvesterlauf und der Berliner Neujahrslauf – Vor 30 Jahren starteten über 25.000 Läufer beim ersten Gesamt-Berliner Neujahrslauf
Alle sportlich Aktiven in der Hauptstadt haben zum Jahreswechsel zwei Läufe auf dem Programm: Der Spielbank Berlin Silvesterlauf am 31. Dezember 2019 im Grunewald und der Berliner Neujahrslauf am 1. Januar 2020 am Pariser Platz sind Klassiker ihres Genres.
Vor 30 Jahren lockte der erste Gesamt-Berliner Neujahrslauf über 25.000 Läufer an den Start.
Die Hauptstrecke des Spielbank Berlin Silvesterlaufs führt über 9,9 km und integriert die beiden höchsten Erhebungen im Grunewald in den Streckenverlauf, den Drachenflieger- und den Teufelsberg.
Bei der kürzeren Variante (6,3 km) geht es nur über den Teufelsberg. Im Ziel gibt es traditionell Pfannkuchen für alle Finisher. Rund 2.500 Teilnehmer werden bei dieser Veranstaltung erwartet, die in diesem Jahr ihre 44. Auflage feiert.
Start und Ziel befinden sich am Mommsenstadion, los geht’s um 12 Uhr mit den Läufen für Schüler und Jugendliche (2 bzw. 4 km und 6,3 km). Der Hauptlauf über 9,9 km startet um 13 Uhr. Viele Starter kostümieren sich beim letzten Lauf des Jahres; die besten Kostüme werden prämiert.
Die Sektbar auf dem Teufelsberg beim Silvesterlauf 2018 – Foto: Horst Milde
Nachmeldungen möglich
Nachmeldungen sind in der SCC BASE im adidas Brand Center (Tauentzienstr. 15, 10719 Berlin) bis einschließlich 30.12. und am Veranstaltungstag ab 11 Uhr möglich.
Zum 49. Mal: Der Berliner Neujahrslauf – Vor 30 Jahren liefen 25.000 durch Ost und West beim ersten Gesamt-Berliner Neujahrslauf
Nach dem Fall der Mauer begann der fulminante Aufstieg des BERLIN-MARATHON. Der Lauf durch die einst geteilte Stadt entwickelte sich über die Jahre zu einem der spektakulärsten Straßenrennen und später zum schnellsten Marathon der Welt.
Doch nach dem Fall der Mauer am 9. November 1989 war es zunächst ein anderes Rennen, das im Blickpunkt stand und internationale Schlagzeilen produzierte: Am 1. Januar 1990 veranstaltete der SC Charlottenburg (zusammen mit dem Ost-Berliner LA-Verband), der Verein, der heute noch hinter dem BMW BERLIN-MARATHON steht, den ersten Gesamt-Berliner Neujahrslauf – allerdings hatte ein Engländer die Idee, den Neujahrslauf zunächst vom Olympiastadion zum „Roten Rathaus“ zu veranstalten.
Michael Coleman, ein Journalist der Londoner „TIMES“, der jedes Jahr zum BERLIN-MARATHON vor Ort war, rief Horst Milde einen Tag nach dem Fall der Mauer an und machte ihm den Vorschlag, einen Neujahrslauf zu organisieren, denn zumindest in Berlin (West) gab es noch keinen Neujahrslauf. Zusammen mit Stefan Senkel vom Bezirksvorstand des Fachverbandes Leichtathletik (Berlin-Ost) –Laufkommission- des DTSB, organisierten dann der SCC und der Ostberliner Verband gemeinsam diesen einmaligen Lauf am 1.1.1990.
Auf dem Boulevard Unter den Linden nach dem Start auf dem Pariser Platz – Foto: Horst Milde
Heinz-Florian Oertel vom Berliner Rundfunk organisierte im Ost-Berliner Volkspark Friedrichshain schon seit Jahren (seit 1972) den nach Sao Paulo nachempfundenen berühmten Neujahrslauf. Deswegen kommt auch die Zählung der Läufe, nämlich jetzt schon „49“ zustande. Man einigte sich später darauf, die im Volkspark Friedrichhain begonnene Serie am/vom Brandenburger Tor durch Berlin-Mitte fortzusetzen.
Die Strecke führte vor 30 Jahren von der jetzt nicht mehr vorhandenen Entlastungsstraße (Start) durch das Brandenburger Tor zum „Roten Rathaus“ durch Ost und West und zurück. Das Rennen findet heute noch statt, allerdings in etwas kleineren Dimensionen. Am Neujahrstag 1990 liefen rund 25.000 Menschen im Herzen der wiedervereinten Stadt, heute sind es einige tausend, die das Neue Jahr auf der rund vier Kilometer langen Strecke im lockeren Joggingtempo sportlich beginnen.
Dass es 1989 nur wenige Wochen nach dem Fall der Mauer möglich wäre, ein solches Rennen auf die Beine zu stellen, hielt niemand für realistisch, es grenzte an Utopie. Doch am 1. Januar 1990 wurde der Traum Wirklichkeit: Die Strecke führte seitlich des Brandenburger Tores durch die kurz vorher aufgebrochene Mauer und die DDR-Grenztruppen klatschten unter den Augen des damaligen Präsidenten des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF), Primo Nebiolo, Beifall. Den Startschuss hatten die beiden Berliner Bürgermeister, Walter Momper (West) und Erhard Krack (Ost), gegeben (weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte den ausführlichen Beiträgen am Ende dieses Artikels).
Am Neujahrstag 2020 um 12 Uhr fällt am Brandenburger Tor erneut der Startschuss zum sportlichen Jahresanfang für alle, die sich fürs neue Jahr vorgenommen haben, fit zu werden bzw. weiter fit zu bleiben. Die 4 km lange Strecke führt vom Pariser Platz zum Berliner Dom und zurück und wird wie gewohnt in gebremstem Joggingtempo zurückgelegt. Einen Teilnahmebeitrag gibt es nicht, jedoch bitten wir um eine Spende für die Björn-Schulz-Stiftung.
Die Björn-Schulz-Stiftung unterstützt Familien mit krebs- und chronisch kranken sowie schwerstkranken und unheilbar kranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Spenden werden vor Ort bei der Startnummernausgabe gesammelt.
Robert Fekl
SCC Events
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