Jasmin Nunige. Foto: Wilfried Raatz - wus-media
Spannung beim Relaunch des Swissalpine 2018 – Gelingt dem traditionsreichen Swissalpine mit dem T88 ein weiterer Coup? Wilfried Raatz berichtet
600 werden auf der neuen Königsstrecke beim Swissalpine von St. Moritz nach Davos erwartet – Schafft Jasmin Nunige den achten Sieg beim größten Hochgebirgsspektakel in Graubünden? Vorjahres K78-Siegerin Ida Nilsson startet über die Marathondistanz
Nach 32 Jahren gibt es die Königsstrecke über zunächst 67, später 74 und letztlich 78 Kilometer beim traditionsreichen Swissalpine nicht mehr.
Stattdesssen wird am 28. Juli im Rahmen des einwöchigen Veranstaltungspakets Swissalpine Irontrail mit dem T88, einem Trailrun von St. Moritz nach Davos über 84,9 km, eine neue Königsstrecke kreiert.
Vom Zentrum des mondänen Winter- und Sommereldorado St. Moritz führt die selektive Strecke über St. Moritz Bad, Stazerwald, Pontresina, Muottas Muragl, Samedan, Val Bever, Fuorcla Crap Alv, Bergün, Darlux, Alp digl Chant, Keschhütte und den Sertigpass nach Davos. Die Gesamthöhendifferenz beträgt 3642 Meter Steigung und 3933 Meter Abstieg.
OK-Chef Andrea Tuffli erwartet bei der T88-Premiere insgesamt zwischen 500 und 600 Teilnehmer. Bei den Männern trägt Tofol Castanyer die Favoritenrolle. Der Spanier siegte vor einem Jahr beim letzten K78. Er betrachtet den neuen Streckenverlauf und die zusätzlichen Kilometer und Höhenmeter als spezielle Herausforderung. Zu seinen härtesten Konkurrenten dürften der Australier Vajin Armstrong (K78-Sieger 2016) und der Vorjahres-K788-Zweite Roman Wyss zählen.
Bei den Frauen kommt es zum Duell zweier herausragenden Läuferinnen aus dem Bündner Land. Die in Davos lebende Jasmin Nunige gewann den K78 nicht weniger als sieben Mal und ist nicht zuletzt deshalb die Königin des Swissalpine. 2018 wird nun ein neues Kapitel hochalpiner Ausdauerbelastung in Graubünden aufgeschlagen.
Im Vorjahr musste Jasmin Nunige mit gesundheitlichen Problemen nach 35 Kilometern in Bergün vorzeitig aufgeben, nun greift die frühere Skilanglauf-Olympiastarterin nach einer neuen Krone, der T88-Krone. Auf dem beschwerlichen Weg dahin wird sie sich mit Nina Brenn duellieren. Der achtmalige Gigathlon-Champion ist nicht minder populär in der Schweiz, schließlich begeistert der Gigathlon, eine einwöchige Ausdauerprüfung aus den Disziplinen Schwimmen, Rennvelo, Mountainbike, Inlineskating und alpines Laufen mit bis zu 5000 Teilnehmern die Szene.
2018 gewann Nina Bremm die 368 km nach 19:08:06 Stunden und fast zwei Stunden Vorsprung. Der Start zum T88 erfolgt am Samstag (28. Juli) um 8.30 Uhr im Zentrum von St. Moritz. Am Ziel im Davoser Sportzentrum werden die Schnellsten etwa um 16.30 Uhr erwartet.
Zahlreiche Top-Athletinnen und -Athleten messen sich am K43, der eine Höhendifferenz von 1425 Metern aufweist. Neben der Irontrail-Premiere interessiert natürlich nach wie vor auch der klassische Bergmarathon (42,9 km) mit Start und Ziel in Davos. Kulminationspunkte werden dabei der Scalettapass und der legendäre Sertigpass sein, die Höhendifferenz beträgt dabei rund 2560 m. Mit dabei ist auch die Schwedin Ida Nilsson, die im Vorjahr nach dem vorzeitigen Ausscheiden von Jasmin Nunige den K78 in überragender Manier gewann.
Der spanische K78-Vorjahressieger Tofol Castanyer – Foto: Wilfried Raatz – wus-media
Als Prolog zur Swissalpine-Highseven-Woche werden am 21. Juli im Oberengadin der T43, T29 und H16 durchgeführt, alle mit Ziel in Samedan. Auf drei wählbaren Streckenlängen kommen Genuss-, Gesundheits- und Erlebniswanderer genauso wie Trailrunner in der einzigartigen Oberengadiner Landschaft auf ihre Kosten.
Im Mittelpunkt steht am Prolog denn auch nicht der Kampf um Bestzeiten, sondern die Landschaft erleben und genießen. Angesprochen sind hierbei vor allem Läufer aller Couleur, aber auch Trailrunner in der Vorbereitung auf den Highseven-Höhepunkt. Nina Brenn möchte dabei den T43 bestreiten.
Zwölf Wettbewerbe umfasst das komplette Programm des Swissalpine, bei dem OK-Präsident Andrea Tuffli insgesamt 4000 Teilnehmer erwartet. Nachmeldungen sind dabei in allen Wettbewerben bis eine Stunde vor dem Start noch möglich, also auch eine Chance für Kurzentschlossene.
Wieder im Programm ist dabei auch der frühere K10, die 9,5 Kilometer lange Schlaufe mit 162 Metern Höhendifferenz führt vom Davoser Sportzentrum nach Clavadel und den Wildboden zurück zum Start. Sie eignet sich speziell für Genießer und Begleitpersonen. Der gemeinsame Zieleinlauf mit der Weltklasse verleiht allen Teilnehmern ein Glücksgefühl der besonderen Art. Genuss- und Erlebniswanderer finden auch am H21 ein ideales Angebot.
Der abwechslungsreiche Rundkurs erfreut sich in der Hiking- und Trailszene großer Beliebtheit. Er verläuft von Davos über die Stafelalp, den Strelapass und die Schatzalp zurück zum Ausgangspunkt. Auf den 21.4 Kilometern gilt es 1074 Höhenmeter zu überwinden.
Wilfried Raatz