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06
05
2018

Kosgei und Freitag ÖLV-Staatsmeister - Foto: Salzburg Marathon - Uwe Brandl

Siege für Kemboi und Omosa beim 15. Salzburg Marathon – Kosgei und Freitag ÖLV-Staatsmeister

By GRR 0

Wesley Kiprono Kemboi und Teresiah Kwamboka Omosa sorgten beim 15. Salzburg
Marathon für kenianische Siege. Sie erreichten nach 2:19:26 bzw. 2:43:24 Stunden
das Ziel direkt vor dem prunkvollen Schloss Mirabell.

Der in Linz lebende Kenianer IsaacToroitich Kosgei und Karin Freitag sicherten sich  als j eweils Gesamt-Zweite bei vor allemwährend der zweiten Rennhälfte sommerlichen Temperaturen die ÖLV-Staatsmeistertitelim Marathon.

Die Tirolerin sorgte mit diesem Erfolg für einen neuen Rekord: Fünf Staatsmeistertitel
im Marathonlauf hat noch keine Österreicherin erzielt. 6.854 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer aus knapp 80 Nationen sorgten beim kleinen Jubiläum der Lauffestspiele
der Mozartstadt für das zweitbeste Meldeergebnis.

Eine leichte Wolkendecke hatte ein Einsehen mit den über 1.100 angemeldeten
Marathonläuferinnen und Marathonläufern sowie den knapp doppelt so vielen Teilnehmerinnen
und Teilnehmern am Sparkasse Halbmarathon. Bei optimalen äußeren
Bedingungen fiel pünktlich um 9 Uhr der Startschuss zum 15. Salzburg Marathon.

Als der spätere Sieger Wesley Kemboi in einer Halbmarathon-Durchgangszeit von
1:06:59 Stunden die zweite Rennhälfte eröffnete, schien die Sonne bereits strahlend
vom Himmel und sorgte für frühsommerliche Temperaturen deutlich jenseits der 20°C.
Das machte die Aufgabe für alle Marathonläuferinnen und Marathonläufer schwierig.

Kemboi, der sich bereits nach gut einem Renndrittel alleine an die Spitze gesetzt hatte,
löste sie am besten und behielt seinen deutlichen Vorsprung, den er bereits beim
Halbmarathon hatte, und finishte in einer Zeit von 2:19:26 Stunden. „Ich bin super
happy mit diesem Sieg. Aber es war viel zu heiß“, lächelte der erschöpfte Sieger im
Ziel, der seinen ersten internationalen Marathonerfolg feierte.

Premieren-Titel für Isaac Kosgei
Eine Minute und 33 Sekunden später wurde Isaac Kosgei (TGW Zehnkampf Union)
jubelnd im Ziel empfangen. Der in Linz lebende, kenianische Staatsbürger holte sich
mit dieser Leistung seinen ersten Staatsmeistertitel im Marathonlauf. Kosgei lag bereits
zur Halbzeit mit einer Durchgangszeit von 1:08:58 Stunden auf hervorragendem Kurs
Richtung Titel. Bei Kilometer 23 überholte er den bis dato zweitplatzierten William
Kosgei und vollendete seine tolle Leistung in einer Zeit von 1:20:59 Stunden.

„Ich hättenicht gedacht, dass ich gewinnen könnte. Aber Gott hat mir heute sehr  geholfen.
Mir machen die hohen Temperaturen nichts aus, daher waren die Bedingungen heute
perfekt für mich“, freute sich Linzer.

Siege für Kemboi und Omosa beim 15. Salzburg Marathon– Kosgei und Freitag ÖLV-Staatsmeister

Wesley Kiprono Kemboi – Foto: Salzburg Marathon – Uwe Brandl
 
Sensations-Bronze für Christian Kresnik
Für eine Sensation sorgte der in Oberösterreich lebende und aus Kärnten stammende
Christian Kresnik (LAC Amateure Steyr), der sich mit einer starken Leistung auf der
zweiten Streckenhälfte in einer Zeit von 2:28:36 Stunden den dritten Gesamtrang
und die Silbermedaille bei den Staatsmeisterschaften sicherte. „Ich hatte eine Zeit
rund um 2:35 Stunden für möglich gehalten.

Teresiah Kwamboka Omosa -Foto: Salzburg Marathon – Uwe Brandl

Das ist eine Riesenüberraschung fürmich“, so Kresnik, der im Ziel minutenlang gejubelt hat. Er trainiert nur rund 100 Kilometerpro Woche. Titelverteidiger  Endris Seid  (LCAV Jodl Packaging) komplettierteals Gesamt-Vierter das Stockerl bei den Staatsmeisterschaften.

Schwierige Bedingungen
Dass die Bedingungen nicht einfach waren, demonstrieren auch die Aufgaben von
Edwin Kemboi (KLC), Sieger des Salzburg Marathon 2014 und einer der Favoriten
auf den Staatsmeistertitel, seines kenianischen Teamkollegen Amos Kipruto und von
Peter Wangari, der seiner Rolle als Favorit nicht gerecht werden konnte und bereits
zur Halbzeit nur auf Rang vier gelegen war. Edwin Kemboi, WM-Teilnehmer von
2015, musste sein Rennen bei Kilometer 36 abbrechen. Er litt diese Woche unter
einer Verkühlung, die er sich im Rahmen seines Pacemaker-Auftritts beim regnerischen
Düsseldorf Marathon am vergangenen Sonntag zugezogen hatte.

Omosa hält Freitag auf Distanz
Eine sehr gute Renneinteilung bewiesen die beiden schnellsten Marathonläuferinnen
im Feld. Teresiah Omosa überquerte fast auf die Sekunde genau nach 1:20 Stunden
die Zeitnehmungsmatte beim Halbmarathon, Karin Freitag (LG Decker Itter) folgte
rund 75 Sekunden später. „Ich habe die Siegerin während des Rennens nie gesehen“,
erzählte die Tirolerin später, die bereits zum vierten Mal auf das Stockerl des
Salzburg Marathon lief. Die 23-jährige Kenianerin konnte ihr Tempo auf der wegen
der steigenden Temperaturen schwierigeren zweiten Rennhälfte gut halten und beendete
den 15. Salzburg Marathon mit einer deutlichen persönlichen Bestleistung von
2:43:24 Stunden – eine Steigerung um rund drei Minuten.

„Der fünfte Titel ist etwas ganz Besonderes“
Wenig später wurde Karin Freitag mit großem Applaus im Ziel empfangen. In einer
Zeit von 2:45:26 Stunden wurde sie ihrer Favoritenrolle im Kampf um den Staatsmeistertitel
gerecht. „Die Staatsmeisterschaften sind immer der Höhepunkt für mich in
einer Saison. Dass ich nun zum fünften Mal ganz oben stehe, ist etwas ganz Besonderes
für mich. Was mich besonders zufrieden stellt, ist, dass ich konstant gut durchgelaufen
bin – trotz der hohen Temperaturen heute und meiner geregelten Arbeitszeiten
(als Teilzeit-Krankenschwester im Landeskrankenhaus von Hall in Tirol, Anm.).

Das liegt sicher an meiner sehr gut strukturierten Vorbereitung“,  kommentierte die 38-Jährige.
Mit dem fünften Staatsmeistertitel sorgte Karin Freitag für eine neue Rekordzahl
an Marathon-Titelgewinnen in Österreich. Sie hat nun einen mehr als die im Vorjahr
verstorbene Carina Weber-Leutner (später Lilge-Leutner). Lilge-Leutners Ex-Mann Willy
Lilge ist seit einigen Monaten Trainer von Karin Freitag.

Souveräne Gewinnerin der Silbermedaille und Gesamt-Dritte des Salzburg Marathon
war die letztjährige Graz-Marathon-Siegerin Elisabeth Smolle (LTV Köflach). Sie lief
eine Zeit von 2:53:26 Stunden und konnte ihre Bestzeit aus dem Vorjahr um fast 20
Minuten steigern. Ihre Vereinskollegin Sarah Riffel komplettierte als Gesamt-Vierte das
Stockerl der Staatsmeisterschaften (3:05:00 Stunden). Beste Salzburgerin war „Dauerbrennerin“
Sabine Hofer auf Gesamtrang sechs.

Tschechischer und Schweizer Sieg im Sparkasse Halbmarathon
Die Siege im Sparkasse Halbmarathon gingen an Radim Picek aus der Tschechischen
Republik und Renate Wyss aus der Schweiz. Picek setzte sich in einer Zeit von
1:12:21 Stunden vor Lukas Mautner aus Wien, der 16 Sekunden Rückstand hatte, und
Josef Diensthuber aus Burghausen durch. Radim Picek zeigte sich nach dem Rennen
sehr zufrieden. Vor vier Wochen bestritt er den Rotterdam Marathon, fühlte sich aber
schlecht und musste aufgeben. Der Läufer aus Olmütz entschied sich für den Sparkasse
Halbmarathon beim 15. Salzburg Marathon für eine zweite Chance in diesem Lauf-
Frühling. „Eine sehr gute Wahl“, empfand der 35-Jährige.

Bei den Frauen gewann die Schweizerin Renate Wyss, Teilnehmerin bei den Weltmeisterschaftenin Moskau 2015 im Marath onlauf, in einer Zeit von 1:26:37 Stunden
mit gut einer Minute Vorsprung auf Abbey McGhee aus Schottland und Sandrine
Abgottspon aus der Schweiz. „Ich liebe Salzburg. Und ich liebe die Strecke des
Salzburg Marathon – Stadt und Natur wird hier hervorragend kombiniert. Der orange
Teppich vor Schloss Hellbrunn, das war einfach ein großartiges Erlebnis“, schwärmte
die 32-jährige Baslerin, die mit einer Gruppe von 25 Läuferinnen und Läufern aus
der Rheinstadt zum Salzburg Marathon gereist ist. Mittlerweile trainiert Wyss deutlich
weniger als noch vor Jahren und arbeitet als Physiotherapeutin.

Die beste Österreicherin, Andrea Oberbichler (Union Raika Lienz), im Vorjahr Zweite,
verpasste einen Stockerplatz nur um fünf Sekunden.
Katharina Zipser und Stefan Knopf Sieger des Hervis-10K CityRun
Die Tirolerin Katharina Zipser (SK Rückenwind), die vor zwei Wochen den Vienna
City Marathon in persönlicher Bestleistung von 2:44:41 Stunden auf dem hervorragenden
zehnten Rang beendet hat, zeigte sich gut erholt von den Marathonstrapazen.
Sie dominierte den Hervis-10K Salzburg CityRun und erreichte als überlegene
Siegerin das Ziel nach 37:48 Minuten. Damit blieb die 35-Jährige knapp eine halbe
Minute unter ihrer persönlichen Bestleistung (laut der Statistik des Österreichischen
Leichtathletik-Verbandes), die sie vor eineinhalb Jahren in Itter in Tirol aufgestellt hatte.

„Ich freue mich, dass ich gewonnen habe. Ich habe mich gut gefühlt, aber natürlich
gemerkt, dass der VCM erst zwei Wochen her ist“, zeigte sich Zipser zufrieden. „Der
Hervis-10K Salzburg CityRun besticht durch eine sehr schöne Strecke, und die Atmosphäre
entlang des Kurses war sehr motivierend“, schickte sie ein Lob hinterher. Mit
vier Minuten Rückstand erreichte die Britin Emma Henshaw das Ziel als Zweite, Dritte
wurde Therese Wagenleitner (ASV Salzburg LA) als beste Salzburgerin.

Ein spannendes Rennen gab es bei den Männern. Erst auf der Zielgeraden vor dem
prunkvollen Schloss Mirabell war der Sieg des Berchtesgadener Stefan Knopf gesichert.
Der Deutsche setzte sich in einer Zeit von 32:57 Minuten knapp vor dem
bekannten Salzburger Triathlet Andreas Giglmayr (Lauftreff Nussdorf) und dem Steirer
Hans Wieser (Flinke Horde Gröbming) durch. „Diese gute Zeit habe ich gar nicht erwartet.
Ich habe mich erst heute für den Hervis-10K Salzburg CityRun angemeldet. Es
herrschte eine super Stimmung entlang einer wunderbaren Strecke – echt ein Lauf zum
Genießen“, jubelte Sieger Stefan Knopf, der Mitglied der deutschen Nationalmannschaft
im Skibergsteigen ist.

Höhepunkt der dreitägigen Lauffestspiele
Der 15. Salzburg Marathon, der Sparkasse Halbmarathon und der Hervis-10K Salzburg
CityRun waren die sportlichen Höhepunkte und der krönende Abschluss der
dreitägigen Lauffestspiele der Mozartstadt mit acht verschiedenen Bewerben und
einem stimmungsvollen Programm inklusive des Junior-Marathon mit rund 1.900
jungen Laufbegeisterten, dem Tag des Sports, dem sehr gelungenen Coca-Cola Inte
grationslauf und dem SN AfterWorkRun&Walk am Freitagabend. Insgesamt waren
6.854 Läuferinnen und Läufer aus knapp 80 Nationen im Rahmen der Lauffestspiele
der Mozartstadt aktiv und sorgten für das zweitbeste Meldeergebnis in der Geschichte
von Salzburgs größter Aktivsportveranstaltung. Dank des hervorragenden
Wetters und der sommerlichen Temperaturen säumten so viele Zuschauerinnen und
Zuschauer wie selten zuvor die Laufstrecke des Salzburg Marathon und sorgten für
einen außergewöhnlichen atmosphärischen Rahmen, der die Läuferinnen und Läufer
zusätzlich motivierte.

Alle Ergebnisse des 15. Salzburg Marathon, des Sparkasse Halbmarathon und des
Hervis-10K CityRun finden sie unter https://www.salzburg-marathon.at

 
Thomas Kofler

author: GRR