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14
08
2020

Foto: Stiftung van Almsick

Sie können nicht schwimmen, aber laufen können sie auch nicht – Von Lothar Pöhlitz*

By GRR 0

Corona bringt es an den Tag. Viel frische Luft – Sauerstoff – hilft, nicht nur in Krankenhäusern. Auch wurde fast täglich in den letzten warmen Wochen von Unfällen durch Ertrinken beim Baden berichtet und beklagt das unseren Kindern nur noch sehr selten das Schwimmen im Schulsport gelehrt wird.

BILD sorgte sich zuletzt: „damit es weniger Badetote gibt“. Mit ihrem bereits 2008 gestarteten Projekt „Kids auf Schwimmkurs“ wollte Franziska van Almsick den Schwimmunterricht vor allem an Grundschulen fördern. Offensichtlich ist dies bisher noch nicht bei den auch dafür Verantwortlichen angekommen.

Nicht in Berlin, nicht in den Ländern und vor allem nicht im Schulsport. Das zeigen die Kommentare und Statements der Bildungsminister zur Eröffnung des neuen Schuljahres in den Ländern.

Jetzt ist die Diskussion neu aufgeflammt und der fehlende Schwimmunterricht und die Bedingungen dafür werden beklagt. Leider ist das nicht die einzige Baustelle in der Kids-Bildung, Erziehung und Bewegung. Laufen können sie nämlich auch nicht. Kids-Coaches und Sportlehrer fehlen, die Sportstätten entsprechen oft nicht modernen Ansprüchen oder fehlen ganz. Dabei würde, wie die Virologen sagen, allen mehr, viel Sauerstoff, richtig guttun.

Und die ersten Beiträge der Bildungsminister im Rahmen des neuen Schuljahres beweisen es. Sie haben ihn nicht auf ihrer Agenda. Den Schulsport – als Teil der Bildung – er wird nicht thematisiert, gar nicht. Der Ruf nach „viel frischer Luft“ geht durchs Land. Die Lehrer werden aufgerufen die Fenster zu öffnen, um Sauerstoff reinzulassen als ein mögliches Mittel gegen Corona – über mögliche mehr Bewegung an der frischen Luft durch mehr Schulsport, wird nicht gesprochen.

 

Schon im Studium hat man uns vermittelt, dass die Schule einst geschaffen wurde, damit Kinder ab der 1.Klasse, außerhalb des Elternhauses, von Lehrer-Fach-Personal in der Bildung, Erziehung und Bewegung zu ihrem eigenen Wohle, aber auch zum Wohle aller im Lande, gefördert werden und das fördern fordern einschließt.

 

Man müßte sich endlich dieser bisher völlig vernachlässigten Aufgabe, die nicht nur für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Länder so zukunftswichtig wäre, annehmen. Auch der Repräsentationssport einer ehemals stolzen Sportnation, der nicht wie Fußball von ausländischen Profis lebt, leidet schwer. „Goldkörnchen für Medaillen“ sind Mangelware, nicht nur in der Leichtathletik. Da kann zusammen-fassend nur das Motto helfen:

                        „Fit zur und durch Schule und Verein“

Foto:  Kiefner

Für unser Land und unsere Zukunft sind die Probleme rund um die Kids-Bildung und Bewegung nicht weniger wichtig wie die Gesundheit, Digitalisierung, die Flüchtlings-problematik und das Klima. Nach jahrelangen Versäumnissen wäre eine Schulsport- und Kinder–Gesundheits-Konferenz für die Zukunft der Gesundheit und Fitness der Nation dringendst, nicht nur um die Gesundheitskosten zu beherrschen, weil

Erziehung zur Bewegung ist natürlich auch Elternverantwortung

Ernährung und Bewegung haben vom ersten Lebensjahr an wesentlichen Einfluss auf die körperliche und geistige Entwicklung, auch auf die Entwicklung der Intelligenz der Kinder. Bis zum Eintritt ins Schulalter sind vor allem die Eltern und Kitas für die Erziehung, für anzuerziehende Gewohnheiten, für Hygiene, für Sauerstoff, Ernährung, auch für Schulung von Körpergefühl und Ausbildung der Koordinationsfähigkeiten, für Bewegungserfahrungen, für Barfußlaufen, für den sozialen Umgang mit anderen Kindern, auch in der Krippe oder im Kindergarten zuständig.

  • Bildung & Bewegung sind Basis für Deutschlands erfolgreiche Zukunft
  • Für Eltern wäre wichtig schon in der Vorschulzeit, spätestens aber ihre 8 – besser 6jährigen in einen Verein zu bringen
  • Das für die 6-10jährigen Kids-Coaches in den Vereinen arbeiten
  • Das der Schulsport im umfassenden Sinne revolutioniert und renoviert wird

Um die Quantität und Qualität des Schulsports muss endlich in den Bildungsministerien aller Länder gerungen werden. Das schließt mehr Bewegung auch in den Kindergärten und die Bemühungen der Eltern ein damit die Kleinen schon fitter eingeschult werden können. Mehr Bewegung unserer Kleinen wäre nicht nur für die Gesundheit, für mehr frische Luft und die wachsende Zahl der „Fettleibigen“ gut, sondern würde auch wieder „leistungsauffällige“ Talente erkennbar machen, die allen Sportarten so sehr fehlen. Und es ist auch bewiesen das Bewegung der Intelligenz nicht schadet.

Lothar Pöhlitz

*Lothar Pöhlitz – seit 1957 Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / 1980-1998 DLV-Bundestrainer Lauf / 3x Olympia-Trainer für Deutschland / Langjähriger Dozent an der Trainerakademie und DLV-Trainerschule / 2006 – 2020 Leiter der Leichtath-letik-Coaching Academy

 *Fotos: Stiftung van Almsick / Kiefner

 

RETTET UNSERE LÄUFE – SAVE THE EVENTS – Foto: Victah Sailer

„Rettet unsere Läufe“ – Wir brauchen jede Stimme, um den Laufsport zu retten. Helfen Sie bitte mit und beteiligen Sie sich an der Petition!

Hier geht es zur Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/save-the-events-o-rettet-unsere-laeufe

 DANKE für Ihre HILFE!

 

author: GRR