Die internationale Straßenlaufszene boomt unvermindert weiter, dies gilt ohne Einschränkungen auch für das Jahr 2019, in dem im Oktober mit der WM in Katar und dem INEOS „1:59-Projekt“ im Wiener Prater vermeintliche Highlights anstehen.
Athlet des (bisherigen) Jahres ist ohne Zweifel der kenianische Ausnahmelläufer Eliud Kipchoge (KEN), der beim London Marathon Ende April mit 2:02:37 für das hochwertigste Resultat des aktuellen Jahres sorgte. Dies war auf dem Londoner Kurs eine deutliche Steigerung des Streckenrekords (nur sein Weltrekord vom Berlin Marathon 2018 mit 2:01:39 war noch flotter). Kursrekorde fielen in dieem Jahr auch bei vielen anderen Veranstaltungen, verteilt über den gesamten Globus.
Den Auftakt der hochklassigen Marathonläufe machte auch in diesem Jahr der Xiamen Marathon in der Metropole am chinesischen Meer mit seiner 17. Ausgabe. Mit moderaten Zeiten durch Vorjahressieger Dejene Debela Gonfa (ETH) in 2:09:26 und Medina Deme Armino (ETH) in 2:27:25 konnte man aber weniger promiment glänzen als in den Vorjahren und bei der Bewerbung um das neue „Platinum Label“ der IAAF kaum überzeugen.
Das erste hochklassige Resultat der Saison schaffte Brigid Kosgei (KEN) mit einem neuen Streckenrekord von 1:05:50 über die Halbmarathon-Distanz bei der 47. Ausgabe des Chevron Houston Marathon. Mit dieser Zeit lief der kenianische Shooting Star des Jahres (nach dem Chicago Marathon 2018 gewann sie 2019 bisher alle ihre Rennen) bei ungewohnt eisigen Temperaturen die schnellste Zeit einer Frau im Halbmarathon auf US-amerikanischem Boden. Im Halbmarathon der Männer siegte Shura Kitata (ETH) in 1:00:11 und im Marathon waren Biruktayit Degefa (ETH) zum dritten Mal in 2:23:28 und Albert Korir (KEN) in 2:10:02 vorne.
Brigid Kosgei ist in der Saison 2019 die beste Läuferin auf der Straße. Foto: Helmut Winter
Bei wesentlich wärmeren Bedinungen gewannen am gleichen Tag Worknesh Alemu (ETH) und Cosmas Lagat (KEN) die 16. Ausgabe des Tata Mumbai Marathon in der indischen Mega-Metropole in 2:25:45 bzw. 2:09:15. Bei Temperaturen, die bereits beim Start 23°C betrugen, waren dies die zweitschnellsten Zeiten der Sieger bei dieser Veranstaltung. Einen weiteren Höhepunkt des Jahres gab es eine knappe Woche später bei der 20. Jubiläumsausgabe des Standard Chartered Dubai Marathon mit hochklassigen Kursrekorden durch Ruth Chepngetich (KEN) in 2:17:08 und durch Getaneh Molla (ETH) in 2:03:34, die selbst höchste Ansprüche erfüllen konnten. Mit dieser Zeit ist Chepngetich nun die drittschnellste Läuferin aller Zeiten, und Molla legte das schnellste Debüt in der Marathon-Geschichte auf das schnelle Pflaster des Emirats. Nach ihrer großartigen Steigerung in Istanbul auf 2:18:35 erst im November 2018 lief sich das 22-jährige Ausnahmetalent Chepngetich in Dubai in die absolute Weltklasse.