Bei den Bergmarathonläufen ist der Jungfrau-Marathon mit 1829 Höhenmetern die Nummer eins - Foto: Swiss image
Rennsteiglauf ist der beliebteste Marathon – Wilfried Raatz blickt auf die Läuferumfrage mit 15.000 Einsendungen
Läuferumfrage von marathon4you sieht den Landschaftslauf im Thüringer Wald erneut auf Position 1 im deutsch-sprachigen Raum vor dem Frankfurt-Marathon und dem Jungfrau-Marathon
Das Online-Portal „Marathon4you“ hatte zum vierzehnten Mal zur Abstimmung über den Marathon des Jahres 2018 aufgerufen – und 15.226 Läufer und Leser aus 19 Nationen gaben ihr Votum aus einer Liste von 200 Veranstaltungen im deutsch-sprachigen Raum ab.
Und bei der bislang größten Beteiligung an dieser Umfrage zeigte sich erneut der Rennsteiglauf als Klassenprimus. Zum fünften Mal steht somit der Kultlauf im Thüringer Wald unter den für diese Abstimmung mobilisierten Läufern und Lesern auf Platz 1 gefolgt vom Frankfurt-Marathon und dem Jungfrau-Marathon mit Start in Interlaken und Ziel auf der Kleinen Scheidegg.
Somit stehen gleich zwei landschaftsbetonte Marathonläufe bei dem subjektiv eingefärbten Ranking auf den ersten Plätzen.
Hinter dem Köln-Marathon folgt der weltweit mit Höchstnoten bedachte Berlin-Marathon „nur“ auf Rang fünf. Der Branchenkrösus hierzulande mit über 40.000 Startern braucht sich freilich keinesfalls zu grämen, schließlich dauert es nur wenige Stunden, bis das Startnummern-Kontingent komplett ausgeschöpft ist, während es andernorts selbst noch am Renntag eine Nachmeldemöglichkeit gibt. Von dieser Warte aus gesehen ist dies freilich eine eher nette Zahlenspielerei – und gilt dennoch als ein wichtiges (Werbe-)Element, wenn es um das Buhlen um die geschätzten 100.000 Marathonläufer hierzulande geht.
Der Hannover-Marathon ist auf Rang sechs platziert, gefolgt vom SwissCityMarathon in Luzern, dem Hamburg-Marathon und dem Münster-Marathon.
Und damit sind wir zweifellos bei der Kardinalfrage: Stadtmarathon oder Landschafts-Marathon. Diese Frage lässt sich freilich nicht eindeutig klären, fest steht allerdings eines, die zumeist erheblich profilierten Läufe in der Natur sind selbst für viele asphalterprobte Marathoncracks eine willkommene Abwechslung, wenn man nicht immer den Kilometerschnitt mit einem Auge beobachten möchte. Nur so ist zu erklären, dass der Allgäu Panorama Marathon direkt hinter dem Linz-Marathon und dem Luxemburg Night Marathon auf Rang zwölf folgt.
Mit den Marathonläufen im Bottwartal (14.), im topografisch höchst anspruchsvollen Terrain um Brixen (17.) und in Zermatt (20.) haben es weitere Landschaftsläufe unter die Top 20 geschafft. Hingegen müssen flache Stadtstrecken wie in Karlsruhe (19.), Mannheim (22.), München (23.), Dresden (24. Und 25.) und Wien (30.) mit Mittelplätzen zufrieden sein. Düsseldorf mit dem Meisterschaftszuschlag rangiert noch dahinter auf Position 34.
Interessant ist hingegen die Kategorisierung in Landschafts- und Bergmarathonläufe, obgleich die Grenzen eher fließend sind. So rangieren bei den Landschaftsmarathonläufen hinter dem Rennsteiglauf mit immerhin 1343 Höhenmetern der Monschau-Marathon vor dem Bottwartalmarathon, dem Drei-Länder-Marathon am Bodensee und dem Oberelbe-Marathon.
Bei den Bergmarathonläufen ist der Jungfrau-Marathon mit 1829 Höhenmetern die Nummer eins vor dem Allgäu-Panorama-Marathon mit einer Höhendifferenz (HD) von 1500 m, dem Brixen-Marathon (HD 2450 m), dem Zermatt-Marathon (HD 1944 m) und dem Swissalpine Irontrail (1425 m).
Wilfried Raatz