Für jeden gelaufenen Kilometer spendete die Ernst-Reuter-Gesellschaft 50 Cent, die Summe teilten sich die „Aktion Klimawald“, das Ristorante Galileo und der Verein Berliner Wetterkarte e. V. (v.l.n.r.) Foto: Bernd Wannenmacher
Rennen für den guten Zweck – Beim digitalen Campus Run wurden 4150 Kilometer und 2100 Euro Spendengelder erlaufen – Freie Universität Berlin
Damit hatte das UniSport-Team Anfang des Jahres nicht gerechnet: Wegen der Corona-Pandemie mussten seit Mitte März sämtliche Events und Projekte auf Eis gelegt werden. Das betraf auch den Campus Run 2020, der in diesem Jahr zum ersten Mal im Rahmen eines großen Sommerfestes für die Studierenden und Beschäftigten der Freien Universität und deren Familien stattfinden sollte.
„Uns war schnell klar, dass wir eine alternative Veranstaltungsform entwickeln müssen und der Lauf nicht komplett ausfallen darf“, sagt Projektleiter Lutz Nichelmann.
Das Ergebnis war eine „Campus Run Online Challenge“: Drei Wochen lang konnten die Teilnehmenden selbstständig Streckenlängen von 5, 7,5 und 10 Kilometern laufen und das getrackte Ergebnis beim UniSport einsenden.
Es war ein Wettkampf zwischen Läuferinnen und Läufern, im Vordergrund stand aber die Idee, Studierende und Beschäftigte der Freien Universität mit Verlosungen und Preisen in Bewegung zu bringen.
Laufen für den guten Zweck
Der gute Zweck kam dabei nicht zu kurz. Für jeden gelaufenen Kilometer spendete die Ernst-Reuter-Gesellschaft 50 Cent, die Summe kam drei förderungswürdigen Projekten mit Bezug zur Freien Universität zugute: Jeweils mit 700 Euro gefördert wurden die „Aktion Klimawald“, der Verein Berliner Wetterkarte e. V. und das Ristorante Galileo, das seit 30 Jahren zum Campus gehört und wegen der Corona-Einschränkungen um seine Existenz bangen muss.
Das Weiterbildungszentrum im Losglück
Auch die Preise für die Läuferinnen und Läufer wurden von der Ernst-Reuter-Gesellschaft gestiftet. Vizepräsident Professor Hauke Heekeren loste drei Teams mit mindestens fünf Beschäftigten der Freien Universität aus: Das Team „ISQ“ erhielt 300 Euro, „Legs Specialis“ 400 Euro und „Wir BildenZ weiter“ 500 Euro. Die Teams freuten sich über den Gewinn, den sie bei der Siegerehrung in Form eines Schecks entgegennehmen konnten.
Peter Lange, Vorstandsvorsitzender der Ernst-Reuter-Gesellschaft, betonte: „Bewegung ist immer wichtig. In Zeiten der Corona-Pandemie aber ist es besonders wichtig, sich sportlich zu betätigen. Ich freue mich, dass so viele Studierende und Beschäftigte der Freien Universität beim Campus Run mitgelaufen sind. Die Ernst-Reuter-Gesellschaft hat den Hochschulsport gern unterstützt, um damit auch den Zusammenhalt in der Universität zu stärken.“
Insgesamt wurden 102 Gewinnerinnen und Gewinner in 15 Kategorien ausgezeichnet, unterstützt durch die Partner Ernst-Reuter-Gesellschaft, Jobmensa und BBBank. „Für die körperliche und psychische Gesundheit ist Bewegung wichtig, gerade in Zeiten von Corona“, sagt Christian Mundhenk, Direktor der Zentraleinrichtung Hochschulsport. „Ich freue mich, dass wir mit unserem kreativen Ansatz so viele zum Laufen gebracht haben.“
Dennoch hofft das UniSport-Team, dass im nächsten Jahr weniger Kreativität gefragt ist und der Lauf dafür wieder wie gewohnt stattfinden kann. Dann hoffentlich mit dem geplanten Sommerfest für die gesamte Freie Universität.
Diese Projekte wurden mit jeweils 700 Euro gefördert:
Aktion „Klimawald“
Im Rahmen des Projekts „Klimawald“ wurden Ende 2019 mit der Hilfe von freiwilligen Helferinnen und Helfern – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Studierenden sowie Bürgerinnen und Bürgern – rund 800 Rotbuchen aus dem Botanischen Garten Berlin an den Stadtrand „umgezogen“. Die Bäume (Fagus sylvatica L.) stammen aus dem gesamten europäischen Verbreitungsgebiet der Rotbuchen – von Süd-Schweden bis Sizilien und von Nord-Spanien bis Griechenland. Der neue Forst im Grunewald dient der Forschung. Betreut wird das Projekt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für Biologie der Freien Universität Berlin, Arbeitsgruppe Ökologie der Pflanzen, in Zusammenarbeit mit den Berliner Forsten und dem Waldmuseum der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Untersucht werden sollen die Auswirkungen des Klimawandels unter realen Bedingungen, vor allem die Anpassungsfähigkeit europäischer Rotbuchen-Provenienzen an extrem trockene Sommermonate sowie an Spätfröste im Frühjahr. Es geht unter anderem darum, herauszufinden, ob europäische Rotbuchen etwa aus Sizilien oder Südschweden im Vergleich zu den einheimischen Pflanzen besser an den Klimawandel angepasst sind. Außerdem fragen sich die Forscherinnen und Forscher, welche unterschiedlichen Anpassungsstrategien Rotbuchen in Hinblick auf die Phänologie (Entwicklungsstadien) ihres Blattwerks, ihr Wachstum und ihren Wasserbedarf verfolgen. Angelegt wurde der „Klimawald“ im Rahmen der Lehrveranstaltung „Angewandte Gehölzökologie und Klimawandel“ an der Freien Universität Berlin unter der Leitung des Umweltforschers PD Dr. Manfred Forstreuter in Zusammenarbeit mit der Revierförsterei Eichkamp und dem Förster Klaus Micknaus. Der Klimawald soll auch künftigen Generation von Studierenden und Forschenden der Freien Universität zur Verfügung stehen und bietet die Möglichkeit sowohl für Labor- und Projektarbeiten sowie Bachelor- und Masterarbeiten in diesem Themenbereich.
Weitere Informationen: Privatdozent Dr. Manfred Forstreuter, Institut für Biologie der Freien Universität Berlin, E-Mail: manfred.forstreuter@fu-berlin.de – Telefon: 030 / 838-53164
Verein Berliner Wetterkarte e. V.
Der gemeinnützige Verein Berliner Wetterkarte e. V. mit Sitz am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin dient der Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung. Der Verein führt die tägliche Berliner Wetterkarte fort, die 1952 von Prof. Dr. Richard Scherhag begründet und bis 1998 vom Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin herausgegeben wurde. Auf Basis der Berliner Wetterkarte, einer einmaligen Wetterdokumentation, beteiligt sich der Verein an verschiedenen Projekten mit Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden. Er unterstützt etwa die praktische Ausbildung der studentischen Wetterbeobachter und begleitet Benefiz-Aktionen zugunsten der Parkinsonforschung.
Weitere Informationen: Dipl.-Met. Petra Gebauer, Dipl.-Met. Diana Schmiedel, Berliner Wetterkarte e.V., c/o Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin, E-Mail: info-bwk@met.fu-berlin.de – im Internet: www.berliner-wetterkarte.de
Ristorante Galileo
Das Ristorante Galileo, betrieben von dem Ehepaar Cosimo Dalessandro und Chun Wai, feierte am 17. April dieses Jahres 30-jähriges Bestehen. Das Restaurant auf dem Dach der Silberlaube ist bei Universitätsangehörigen sehr beliebt; für Studierende gibt es eine Karte mit ermäßigten Preisen. Gespeist haben hier über die Jahre auch Prominente wie der langjährige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher oder der Schriftsteller und ehemalige Philosophie-Professor der Freien Universität Peter Bieri, Autor des unter dem Pseudonym Pascal Mercier veröffentlichten Romans „Nachtzug nach Lissabon“.
Durch die Maßnahmen auf dem Campus im Sommersemester 2020 zur Eindämmung der Corona-Pandemie musste nicht nur die geplante Jubiläumsfeier des Restaurants ausgefallen – seitdem ist auch ein Großteil des Umsatzes weggebrochen, sodass der Fortbestand des Ristorante Galileo bedroht ist.
Weitere Informationen: www.ristorantegalileo.de
Quelle: Freie Universität Berlin
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