Die restlos ausverkaufte Leichathletik-Halle im Arena Sportpark Düsseldorf war am 4. Februar das Zuhause der World Indoor Tour des Leichtathletik Weltverbandes World Athletics.
Die Zuschauer wurden Zeuge, wie sich die weltbesten Leichtathletinnen und Leichtathleten packende Duelle lieferten und zahlreiche Rekorde brachen. Insgesamt durften sechs Weltjahresbestleistungen und drei Meeting-Rekorde gefeiert werden.
Mit persönlicher Bestleistung zum Sieg auf 400 Meter
Die Niederländerin Lisanne de Witte lässt mit einer Zeit von 52:30 Sekunden ihre Kontrahentinnen auf der 400-Meter-Distanz hinter sich und entscheidet das Rennen für sich. “Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich so schnell gelaufen bin. Die tolle Stimmung hier hat mir die entscheidenten Hundertstel gebracht”, sagt de Witte.
Mihaljevic siegt bei den “schweren Jungs”
Mit einer Weltjahresbestleistung von 21,52 Metern lässt der Kroate Filip Mihaljevic seinen Kontrahenten im Kugelstoßen keine Chance. “Ich danke den Zuschauern hier in Düsseldorf. Es hat mir großen Spaß gemacht, hier zu starten. Natürlich ist es schade, dass die WM in China ausfällt – aber so können wir Athleten uns voll auf die Indoor Tour konzentrieren. Ich denke, das ist mir heute gelungen.”
Publikum trägt gebürtigen Düsseldorfer zum 1. Platz über 800 Meter
Marc Reuther ist gebürtiger Düsseldorfer. Er verweist den Favoriten “Mr. PSD Bank Meeting” Adam Kszczot mit einer Zeit von 1:46:13 Minuten beim 800-Meter-Lauf der Männer auf Rang 2. “Das Rennen war sehr hart. Ich habe selten so gespürt, dass die ganze Halle hinter mir steht und ich bin mir sicher, dass mir das den Sieg gebracht hat. Das Düsseldorfer Meeting ist definitiv mein Lieblings-Meeting”, sagt der 23-Jährige, der bei seiner Ehrenrunde in der ausverkauften Leichtathletik-Halle den Applaus des Publikums genießt.
Filip Ingebrigtsen wird Favoritenrolle gerecht und siegt souverän auf 1.500 Meter
Zu einer knappen Entscheidung hat der norwegische 1.500-Meter-Läufer Filip Ingebrigtsen es nicht kommen lassen, als er mit Weltjahresbestzeit von 3:36:32 Minuten und knapp 3 Sekunden Vorsprung die Ziellinie überquerte. “Ich war letztes Jahr hier und wollte unbedingt wiederkommen. Es hat wieder mal großen Spaß gemacht mit diesem einmaligen Publikum hier in Düsseldorf”, sagt der 26-jährige Norweger, der seine persönliche Bestleitung mit seinem Lauf in Düsseldorf eingestellt hat.
Beatrice Chepkoech knackt mehrere Rekorde auf 1.500 Meter
Die Weltjahresbestleistung, der kenianische Rekord und der Meeting-Rekord – all das ist Geschichte, seitdem Beatrice Chepkoech in 4:02:09 Minuten die 1.500 Meter beim PSD Bank Meeting Düsseldorf gemeistert hat. Die Kenianerin setzte sich sehr früh an die Spitze des Feldes, gab fast das komplette Rennen das Tempo vor und konnte ihre Führungsposition auf der Zielgeraden gegen den Angriff der Äthioperin Axumawit Embaye knapp verteidigen.
Armand Duplantis ist Düsseldorfs Überflieger
Der Schwede Armand Duplantis hatte in der Pressekonferenz am Vortag des Meetings schon selbstbewusst angekündigt, dass er den Meeting-Rekord von Björn Otto (5,90 Meter) überbieten will. Gesagt, getan: Nachdem er die 5,90 Meter mit Leichtigkeit und viel Luft zur Stange meisterte, griff er die magischen 6,00 Meter an – ebenfalls erfolgreich. Damit belegt Duplantis souverän den ersten Platz beim 15. PSD Bank Meeting Düsseldorf. Duplantis: “Hier in Düsseldorf liegt etwas Magisches in der Luft. Ich danke allen Zuschauern, die mich angefeuert haben. Das war absolut einmalig.” Nachdem sein letzter Konkurrent Sam Kendricks ausgeschieden war und Duplantis den ersten Platz sicher hatte, brachte der Schwede die Stimmung in der Halle zum Kochen: Um Haaresbreite scheiterte er an der Höhe von 6,17 Metern, wurde von den Fans aber gefeiert, als hätte er den Weltrekord geknackt.
Deutsche Siegerin im Dreisprung
Die Deutsche Dreispringerin Neele Eckhardt belegt beim PSD Bank Meeting Düsseldorf mit 4,17 Metern den ersten Platz. Mit acht Zentimetern Vorsprung auf die zweitplatzierte Patricia Mamona aus Portugal und 11 Zentimetern Vorsprung auf die drittplatzierte Dovile Kilty aus Litauen entscheidet die amtierende Deutsche Vizemeisterin den Wettbewerb in Düsseldorf mit Weltjahresbestleistung für sich.
Barega läuft allen davon
Mit einer Zeit von 7:35:71 Minuten sichert sich der Äthiopier Selemon Barega nicht nur den Sieg über 3.000 Meter, sondern stellt gleichzeitig eine Weltjahresbestleistung, einen neuen Asien-Rekord und einen neuen Meeting-Rekord auf. Bei dem packenden Endspurt konnte das Publikum sich nicht mehr auf den Sitzen halten und bejubelte den Äthiopier, der auf den letzten Metern an seinem Landsmann Getnet Wale und dem Kenianer Bethwell Birgen vorbeizog. Auch der Düsseldorfer Maximilian Thorwirth, der Mitglied im Stockheim Team Düsseldorf ist und für den SFD 75 Düsseldorf startet, konnte seine persönliche Bestzeit um 20 Sekunden unterbieten und erreichte nach 7:50:61 Minuten als achter das Ziel.
Tausendstel Sekunden entscheiden beim Hürdenlauf
Knapper hätte die Entscheidung über 60 Meter Hürden bei den Frauen nicht ausfallen können. Die meisten Läuferinnen wussten deshalb beim Zieleinlauf nicht, ob sie gewonnen haben oder nicht, bis die Anzeigetafel endlich Klarheit brachte: Die Amerikanerin Christina Clemons erreicht mit drei Hundertstelsekunden Vorsprung das Ziel in 7:91 Sekunden. Den zweiten Platz belegt die Deutsche Cindy Roleder, die sich über ihre Leistung ebenfalls freut: “Ich habe heute meine persönliche Bestleistung geknackt. Unter 8 Sekunden zu laufen war mein Ziel. Mit dieser Leistung freue ich mich auf alles, was noch kommt und habe die Olympischen Spiele in Tokio fest im Blick.” Bei den Männern geht der erste Platz an den Kuwaiter Yaqoub Mohamed Al Youha, der mit 7:54 Sekunden seine Konkurrenz auf die Plätze verwies.
Die schnellsten im 60-Meter-Sprint
Bei den Männern geht der Sieg im 60-Meter-Sprint an den Briten Chijindu Ujah, der die Distanz in 6:53 Sekunden zurücklegte. “Ich habe heute zwar meine persönliche Bestzeit unterboten, aber ich kann noch mehr. Ich habe meine Verletzung vom letzten Jahr gut weggesteckt und freue mich mit dem tollen Ergebnis von heute schon auf die olympischen Spiele in Tokio.
Bei den Frauen gewann Gina Bass aus Gambia mit einer Zeit von 7:16 Sekunden. Keine Sprinterin aus Gambia ist jemals schneller gelaufen als Bass. “Ich bin stolz auf mein Ergebnis. Das Düsseldorfer Publikum ist einmalig und sorgt in der engen Halle für eine Atmosphäre, die es nur selten auf der Welt gibt.”