18.10.2014, Berliner OLympiastadion, Berlin, GER, Berlin, Horst-Milde-Preis 2014, im Bild Foto Juergen Engler - 0 1 7 2 - 3 0 1 5 5 9 0 - K u r f u e r s t e n s t r a s s e 6 0 - 1 0 7 8 5 B e r l in m i t 7 % M w - S t e u e r , H o n o r a r p f l i c h t i g S t e u e r - N r . : 3 4 - 2 7 7 - 5 1 5 9 9 F i n a n z a m t M i t t e / T i e r g ar t e n C o m m e r z b a n k K o n t o - N r . : 4 0 3 0 4 6 10 0 B L Z 1 0 0 8 0 0 0 0 I B A N : D E 0 8 1 0 0 8 0 0 0 0 0 4 0 3 0 4 6 1 0 0 B I C : D r e s D E F F 1 0 0 w w w . p r e s s e f o t o - e n g l e r . d e P r e s s e f o t o - e n g l e r @ t - o n l i n e . d e
Protagonist der Laufbewegung und Autor für Laufliteratur Werner Sonntag in Berlin mit dem Horst-Milde-Award 2014 geehrt.
Werner Sonntag wurde für seine großen Verdienste in der modernen Laufbewegung im Oktober 2014 mit dem erstmals vergebenen Horst-Milde-Award ausgezeichnet, mit dem gleichsam die Lebensleistung des Begründers und langjährigen Direktors des Berlin-Marathons für den Laufsport im kollektiven Gedächtnis unserer Zeit lebendig erhalten werden soll.
Vergeben wird der Horst-Milde-Award durch das Forum für Sportgeschichte – dem Fördererverein des Sportmuseums Berlin. Die Geschäftsführung des Horst-Milde-Awards obliegt dem Präsidenten Gerd Steins (Berlin).
Bis heute ist Werner Sonntag immer noch sportlich und journalistisch aktiv – allen voran mit seinen Beiträgen im Internet-Magazin „Laufreport“ – selbst an seinem 90. Geburtstag darf die Bewegungseinheit nicht fehlen, auch wenn diese durch welliges Gelände seit einiger Zeit nur noch im moderaten Wandermodus stattfindet.
Werner Sonntag aus Ostfildern bei Stuttgart vollendete am Mittwoch, dem 22. Juni sein 90. Lebensjahr. Er gilt als Protagonist der modernen Laufbewegung in der Bundesrepublik Deutschland, der er bis heute aktiv und gestalterisch in vielfacher Hinsicht verbunden ist. Werner Sonntag hat u.a. im Jahre 1974 in Stuttgart einen der ersten Lauftreffs in Deutschland gegründet und geleitet.
Seit dieser Zeit hat er mehrere Laufbücher publiziert: Sein „Spaß am Laufen. Jogging für die Gesundheit“ aus dem Jahre 1979 war eines der ersten populärwissenschaftlichen Laufbücher in deutscher Sprache überhaupt und zugleich eine „laufpädagogische Anleitung“, andere Menschen zum regelmäßigen Laufen zu bewegen und dafür einen Lauftreff aufzusuchen.
Mit dem Format Lauftreff wurde damals ein völlig neues Angebot für den in Vereinen und über Verbände organisierten Sport und darüber hinaus geschaffen. Lauftreffs standen als Sinnbild für die Formel „Sport für alle“, mit der der damalige Deutsche Sportbund am 16. März 1970 seine bundesweite Breitensport-Offensive gestartet hatte: Sport für alle bedeutete so gesehen „Laufen für alle“ – für Männer und Frauen ohne bestimmte Leistungsvoraussetzungen, ohne Vereinsbindung und quasi an jedem Ort. Werner Sonntag hatte sich dieser „revolutionären“ Idee gleich angeschlossen und sie mit läuferischem und laufliterarischem Leben gefüllt.
Der gebürtiger Görlitzer, im Hauptberuf Journalist für Automobilsport, kam seinerzeit selbst auf ärztlichen Rat zum ausdauernden Laufen. Während seiner breitensportlichen Läuferkarriere hat u.a. an über 300 Ultraläufen teilgenommen und dem 100km-Lauf in Biel (Schweiz) mit seinen „Irgendwann musst du nach Biel (erstmals erschienen 1978) und „Bieler Juni-Nächte“ (2008) zwei laufliterarische Denkmäler gesetzt.
Sonntag gilt neben Günter Herburger auch als der (Mit-) Begründer des belletristischen Genres „Laufliteratur“ – erinnert sei an die illustre Textsammlung mit dem Titel „Laufende Vorgänge“ (1996). Sonntag war auch Mitarbeiter der ersten Stunde beim Fachmagazin „Spiridon“, eine der ältesten deutschsprachigen Fachzeitschrift für das Laufen, die vor über 40 Jahren von Dr. Ernst van Aaken und Manfred Steffny in Düsseldorf gegründet wurde.
Bis vor kurzer Zeit hatte er monatlich eine eigene Kolumne in der deutschen Ausgabe von „Runner`s World“, der weltweit größten (amerikanischen) Laufzeitschrift.
Prof. Detlef Kuhlmann