Foto: © ÖLV / Alfred Nevsimal – Peter Herzog (in der Rolle des Tempomachers), Timon Theuer und Valentin Pfeil (etwas verdeckt) bei den Österreichischen Marathonmeisterschaften 2020 in Wien.
ÖLV – Peter Herzog kratzt in Berlin am österreichischen 10km-Rekord
Peter Herzog (Union Salzburg LA) hat mit einer starken Leistung bei einem Einladungsrennen in Berlin eine deutliche persönliche Bestleistung im 10km-Straßenlauf erzielt.
In einer Zeit von 28:12 Minuten verpasste er den ÖLV-Rekord von Günther Weidlinger, den der Oberösterreicher 2008 in Manchester erzielt hat, lediglich um zwei Sekunden. Auch Timon Theuer (Union St. Pölten) glückte eine deutliche Steigerung seiner persönlichen Bestleistung über diese Distanz.
Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) absolvierte eine ordentliche Generalprobe für den Angriff auf das Olympia-Ticket im Marathon in zwei Wochen. Christian Steinhammer (ULC Riverside Mödling) stieg im B-Lauf nach rund einem Drittel der Distanz aufgrund von Unwohlsein au
Eine schöne Momentaufnahme, auch wenn aus Pandemiegründen bisher 2021 keine 10km-Straßenläufe mit entsprechendem Niveau in Europa stattgefunden haben.
Zwei Sekunden am ÖLV-Rekord vorbei
Dass schlussendlich nur zwei Sekunden auf den ÖLV-Rekord von Günther Weidlinger gefehlt haben, ist nur ein kleiner Wermutstropfen: „Ich bin mit meiner Leistung sehr happy, aber natürlich sind diese zwei Sekunden ein bisschen ärgerlich. Ich habe nicht mitbekommen, dass ich im Finale so nahe am Rekord war. Auf dem letzten Kilometer musste ich von der Gruppe abreißen lassen und mich alleine ins Ziel kämpfen. Mehr konnte ich nicht mehr ins Rennen hineinlegen.“ Das nächste Ziel für den Olympia-Starter im Marathon ist ein Halbmarathon in Dresden am 21. März, den er mit neuem Selbstvertrauen in Angriff nehmen wird.
Deutliche Bestzeit für Theuer
Als zweitbester Österreicher erreichte Timon Theuer das Ziel als Gesamt-16. in einer Zeit von 29:07 Minuten, womit er seine persönliche Bestleistung um 66 Sekunden steigern konnte und sich vor Andreas Vojta auf den fünften Platz der ewigen ÖLV-Bestenliste setzte. „Grundsätzlich bin ich ganz zufrieden. Ich bin kein Freund von niedrigen Temperaturen, da bin ich noch nie gut gelaufen. Heute war es kühl, aber sonst herrschten gute Bedingungen“, sagte der 27-Jährige.
Theuer ging wie Herzog vom Start weg das Tempo der Spitzengruppe mit, die Kilometerzeiten von unter 2:50 Minuten anpeilte. „Wahrscheinlich war das einen Tick zu schnell für mich, aber ich bin trotzdem ganz gut ins Ziel gekommen. Es ist wichtig, im ersten Wettkampf des Jahres ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das gibt Selbstvertrauen für das weitere Marathontraining.“
Theuer hat, wie er am Freitag erfuhr, einen Startplatz bei einem Einladungsmarathon in Hamburg am 11. April, wo er das Olympia-Limit (2:11:30 Stunden) attackieren will. „Diese Nachricht war ein schönes Geburtstagsgeschenk!“ Als Einstimmung darauf macht er am kommenden Wochenende beim Swiss Athletics Marathon in Bern 25 Kilometer lang das Tempo für die Spitzengruppe, die eine Zeit von 2:10 Stunden anvisiert.
Wichtiger Test für den Dresden Marathon
Valentin Pfeils großes Frühjahrsziel ist der Einladungsmarathon in Dresden am 21. März, wo er seinen letzten Versuch auf das Olympia-Limit von 2:11:30 Stunden startet. Der 10km-Lauf in Berlin war ein wichtiger Test auf diesem Weg, den der Oberösterreicher als wichtig und gut einstuft. „Ich hätte mir eine etwas schnellere Zeit erwartet, aber es war ein solides Rennen. Schließlich ist der Trainingsaufbau für den Marathon für mich aktuell wichtiger und da war der Wettkampf heute ein guter Test“, erklärte Pfeil, der in einer Zeit von 29:18 Minuten auf Gesamtrang 18 finishte. Er blieb damit drei Sekunden über seiner Bestleistung. „Ich habe den Sprung in die erste Gruppe nicht gewagt, denn die ist schnell losgelaufen. Dann musste ich in der zweiten Gruppe selbst viel in die Tempoarbeit investieren“, erzählte er aus dem Renngeschehen.
Christian Steinhammer war als einziger des heimischen Quartetts im B-Lauf gelistet, stieg jedoch nach rund einem Drittel wegen Unwohlsein aus.
Im Rennen der Frauen siegte die Deutsche Miriam Dattke in einer Zeit von 31:38 Minuten (Weltjahresbestleistung) vor der Kroatin Bojana Bjeljac und Laura Hottenrott aus Deutschland. Alle drei verbuchten auf der schnellen Strecke bei guten Bedingungen deutliche persönliche Bestleistungen.
Thomas Kofler – ÖLV