Pausieren oder durchtrainieren? - Foto: Datasport
Pausieren oder durchtrainieren? Valentin Belz bei DATASPORT
Soll ich’s tun oder lieber lassen? Diese Frage bezieht sich im Herbst nicht aufs Trainieren, sondern vielmehr aufs Pausieren.
Denn übers ganze Jahr fordern wir von unserem Körper und Geist viel und sind ihm dies quasi schuldig. Den Entscheid erschweren uns neben unserer Routine und der „Angst“, dass die Leistungsfähigkeit einbricht, die attraktiven Herbst- und Stadtläufe einerseits und die Schönheit des Herbsts anderseits. Aus folgenden Gründen lohnt es sich trotzdem zu pausieren:
1. Körperliche und geistige Entspannung
Selbst wenn sich dein Aktivierungs- und Regenerationssystem über das ganze Jahr in einem gesunden Gleichgewicht befinden, tut es sowohl deinem Körper wie auch deinem Geist gut, wenn sie zwischendurch aus ihrem regelmässigen Trott herausgeholt werden und die Strukturen mit einem veränderten Bewegungsmuster unterschiedlich aktiviert werden.
2. Reparatur von Schäden
Während der Trainingsphase gibt es immer wieder kleine Schäden, die am Bewegungsapparat entstehen. Da die Zeit zwischen den einzelnen Trainingseinheiten normalerweise zu kurz ist, können diese teilweise nicht ganz verheilen. So baut sich einiges über das ganze Jahr auf. Wer bewusst eine Pause macht, gibt seinem Bewegungsapparat die Möglichkeit, Schäden zu reparieren und damit Voraussetzungen für höhere Belastungsreize zu schaffen.
3. Regulierung des Hormonhaushalts
Wer eine Pause macht, kann den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen. Denn Training bedeutet Stress.
Vor allem wenn man es mit dem Berufs- und Familienleben kombinieren muss. Der Körper reagiert mit vermehrter Produktion von Stresshormonen, die Überhand nehmen und das Immunsystem und die Belastbarkeit auf Dauer schwächen können.
4. Rückkehr der Motivation
Durch eine Pause werden die Motivation und die psychische Leistungsbereitschaft zurückkehren und das Training wieder einfacher fallen. Du brauchst dir übrigens keine Sorgen zu machen, dass du dein Leistungsniveau wegen der Pause nicht mehr erreichen würdest. Der Körper speichert die frühere Leistungsfähigkeit förmlich und erlangt sie nach ein paar Wochen spezifischem Training wieder.
Mit diesen Tipps klappt’s mit der Pause
- Plane die 3-4-wöchige Pause in deiner Jahresplanung fix ein. Am sinnvollsten nach dem Saisonhöhepunkt.
- Trainiere – wenn überhaupt – maximal noch 20-30% deines normalen Gesamtumfangs.
- Mach während der Pause bewusst Sachen, für die die Zeit sonst nie reicht.
- Vermeide, dass du das Mehr an Zeit einfach mit zusätzlichen Arbeitsstunden füllst.
- Steigere nach der Trainingspause vorsichtig Häufigkeit, Umfang und Intensität und lass dir vor allem genügend Zeit, bis du wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifst.