Paula Radcliffe erlebt 2020 ein Jahr des Grauens

Die frühere Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe erlebte 2020 ein Jahr des Grauens, wie jetzt exklusiv die Londoner Zeitung „Times“ berichtete.

Die 14-jährige Tochter der britischen Ausnahmeläuferin litt an einer Krebserkrankung, die im Sommer diagnostiziert wurde. Zuvor war im Frühjahr Paula Radcliffes Vater verstorben, der sie einst zum Laufsport geführt hatte. Als er in London in den 80er Jahren Marathon lief, stand Paula Radcliffe als Kind an der Strecke, um ihn anzufeuern. Sein Tod, so berichten britische Medien, hing mit dem Coronavirus zusammen.

Die 47-jährige Läuferin, die seit dem Ende ihrer Karriere unter anderem als Kommentatorin für die BBC arbeitet, wird am Donnerstag neben einer Reihe von weiteren Sport-Stars bei einem virtuellen Radrennen im Rahmen einer Charity-Aktion für den Kampf gegen Krebs starten (www.solidaritychallenge.org).

Die frühere Halbmarathon-, Marathon- und Crosslauf-Weltmeisterin, die 2003 die globale Marathon-Bestzeit auf 2:15:25 Stunden geschraubt hatte und damit nach wie vor den Europarekord hält, schrieb nach der Veröffentlichung der „Times“ auf Instagram: „Es ist schwer in Worte zu fassen, wie stolz ich auf Isla bin, dass sie mit der ,Times’ gesprochen hat. Sie hat entschieden, ihren Kampf gegen Krebs öffentlich zu machen und erklärte in ihren eigenen Worten: ,Ich bin jetzt wieder ok, aber ich weiß, dass ich zu den wirklich Glücklichen gehöre. Deswegen möchte ich tun was ich kann, um anderen zu helfen, die Zeichen einer Erkrankung zu bemerken und den Krebs zu besiegen.’

Paula Radcliffe – London 2003 – Foto: Victah Sailer

„Wir alle wollen unser Möglichstes tun, um Aufmerksamkeit und Verständnis zu wecken als auch Spenden zu sammeln für die Verbesserung von Diagnosen, Behandlungen und Kuren. Damit soll all jenen geholfen werden, die von dieser fürchterlichen Krankheit betroffen sind.“

Paula Radcliffe lebt mit ihrem Mann Gary Lough, der den britischen Weltklasseläufer Mo Farah trainiert, und ihren Kindern Isla und Raphael in Süd-Frankreich.

Laut Medien-Berichten musste sich die im vergangenen Sommer noch 13-jährige Isla einer Chemotherapie unterziehen. Sie kann inzwischen aber wieder zur Schule gehen. Direkt an ihre Tochter gewandt, schrieb Paula Radcliffe auf Instagram: „Tapferkeit und Mut sind Klischees, aber Du hast diese verbunden mit Demut, Humor und Einfühlungsvermögen.“

Paula Radcliffe bedankte sich bei Familie, Freunden und dem Klinikpersonal für die Unterstützung während der letzten fünf Monate. „Wir haben wirklich Glück gehabt und sind dafür sehr dankbar. Die Unterstützung und Herzlichkeit in dieser Zeit war von unschätzbarem Wert.“

race-news-service.com