OK-Präsident Bruno Lafranchi - Foto: Veranstalter
OK-Präsident Zürcher Silvesterlauf – sofortiger Rücktritt – 42. Zürcher Silvesterlauf am 16. Dezember 2018
Der langjährige OK-Präsident Bruno Lafranchi gibt anlässlich des 42. Zürcher Silvesterlaufs seinen sofortigen Rücktritt bekannt. Grund dafür ist eine schwere Erkrankung seiner Ehefrau.
Die Bekanntgabe des Rücktritts kommt überraschend. Zwar hat Bruno Lafranchi ohnehin vorgehabt, 2020 die Geschicke des traditionellen Zürcher Silvesterlaufs in die Hände eines Nachfolgers zu legen. Nun hat eine schwere Erkrankung seiner Ehefrau den Ausschlag für den Rücktritt per 16. Dezember 2018 gegeben.
Dunkle Schatten
Als Profi-Läufer startete Bruno Lafranchi 1991 anlässlich des Eliterennens am Zürcher Silvesterlauf. Er wurde Dritter. Nur ein Jahr später übernahm er als Frontmann die Leitung des grössten Breitensportanlasses im Kanton. Nach 27 Jahren ist nun Schluss. Dunkle Schatten lagen schon im vergangenen Jahr über der Organisation: Im März 2017 starb völlig unerwartet Franz Kälin, Präsident des Vereins Zürcher Silvesterlauf und sechs Monate später der Finanzchef, Reto Caminada. Ein schwerer Schlag für Bruno Lafranchi, der im Juli vergangenen Jahres an Krebs erkrankte. Er gilt heute als geheilt.
Lafranchi: Vom Spitzenläufer zum Manager
Auf einen klingenden Titel wie CEO hat Lafranchi gerne verzichtet. «Ich bin OK-Präsident und auf ein starkes Organisationskomitee angewiesen. Das war auch im von Schicksalsschlägen überschatteten 2017 der Fall», betont Lafranchi. Und es ist klar, dass ein starkes OK besonders in den kommenden Jahren von Bedeutung sein wird.
Mit der Organisation der Laufveranstaltung betraut ist die Lafranchi Sport & Event GmbH. Die Geschäftsführung überträgt Bruno Lafranchi per 2019 seiner langjährigen Mitarbeiterin und Stellvertreterin, Marjana Hochreutener.
Als ehemaliger Schweizer Rekordhalter im Marathon, 2:11.12 sowie zweifacher Olympia und WM-Teilnehmer kennt Lafranchi die Bedürfnisse seiner «Laufkunden». Am Produkt Zürcher Silvesterlauf hat er immer wieder gefeilt. Und Erfolg stellt Lafranchi über alles andere: So auch 1988 anlässlich seiner Marathonteilnahme in Beppu Japan. Als erster Europäer gelang es ihm, die starken Japaner in die Schranken zu weisen.
Auf und ab bei den Teilnehmerzahlen
Als erster Lauf in der Schweiz übertraf der Zürcher Silvesterlauf bereits in den Achtzigern die magische Grenze von 10 000 Teilnehmern. 1992 – bei Lafranchis Debüt als OKPräsident – befand sich der Lauf am Tiefpunkt: Gerade noch 4200 nahmen die Strecke in der Zürcher City unter die Füsse. Verschiedene wichtige Weichenstellungen führten den Grossevent wieder auf Erfolgskurs: Korrekturen an der Strecke, neue attraktive Kategorien wie beispielsweise «Sie & Er», «Vater/Kind, Mutter/Kind» sowie auch starke Partner sorgten für ein schnelles Wachstum.
Dann folgte anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums 2016 eine Rekordteilnehmerzahl: «24 479 Läuferinnen und Läufer machten aus einem Volkslauf ein laufendes Volksfest», so Lafranchi. Und dabei ist es bis heute geblieben. Heuer meldete sich der 500 000. Silvesterläufer an.
Die 42. Austragung soll Lafranchis letzte als OK-Chef sein.
Jennifer Singer, Rietstrasse 50, 8702 Zollikon
EN