Markus Fuchs - Foto: ÖLV/Robert Katzenbeisser
ÖLV – Staatsmeisterschaften 2019 in Innsbruck
Am USI in Innsbruck der letzte Tag der ÖLV Leichtathletik Staatsmeisterschaften der Allgemeinen Klasse statt.
Es gab auch eswieder großartige Leistungen zu sehen, Höhepunkt war der Speerwurf von Victoria Hudson, die wieder nahe an die 60 Meter heranwarf.
Von Bewerb zu Bewerb
Speerwurf:
Im Frauen-Bewerb kamen fast alle Athletinnen knapp an ihre Bestleistungen heran. Victoria Hudson (SVS LA) zeigte eine tolle Serie mit gleich vier Würfen auf über 56 Meter. Der beste Wurf ging auf tolle 58,30m. Auch Silbermedaillengewinnerin Patricia Madl (Sportunion IGLA long life) zeigte mit 49,18m eine tolle Weite, Bronze ging mit sehr guten 48,13m an U20-Athletin Noemi Luyer (Union Pottenstein).
„Ich habe noch nie eine so stabile Serie mit diesen Weiten gehabt, das gibt mir jetzt viel Selbstvertrauen. Jetzt fehlt nur mehr der Ausrutscher nach oben, aber der kommt sicher bald. Ich bin heute nicht ganz in die Abwurfposition gekommen, die ich brauche, aber ich komme den 60 Metern immer näher.“
Nachdem im letzten Jahr U20-Athlet Adam Wiener (ATS-Pinkafeld) erstmals den Titel holen konnte, schlug die ältere Generation heuer wieder zurück. Gleich im ersten Versuch legte bislang 6-fache Staatsmeister Matthias Kaserer (Union Salzburg LA) mit 68,03m eine Weite vor, an die der Burgenländer mit 65,80m nicht mehr herankam. Am Ende konnte sich der Salzburger sogar noch auf 68,19m steigern und holte sich so Titel Nr. 7. Auf Rang 3 platzierte sich wie schon im Vorjahr Martin Strasser (SVS LA / 61,49m).
„Ich bin heute sehr locker in Wettkampf gegangen, das war wahrscheinlich das Geheimnis. Es ist mein einziger Bewerb heuer, ich habe mich aber schon von Beginn an spritzig gefühlt. Trotzdem hat mich die Weite etwas überrascht. Jetzt wo die jungen so stark nachdrücken war mir der Titel schon wichtig.“
Dreisprung:
Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf-Union) war in diesem Bewerb wie erwartet nicht zu schlagen. Mit 15,65m (0,0) kam er aber nicht ganz an seine heuer bereits gezeigten Leistungen heran. Vereinskollege Endiorass Kingley (14,32m PB) holte Silber, Bronze ging an Lukas Reiter (LAG Genböck Haus Ried) mit 13,27m.
Michaela Egger (Union Salzburg Leichtathletik) setzte ihre grandiose Reihe an Siegen auch heuer fort und holte mit 12,31m den 14. Staatsmeistertitel in Serie. In ihrem erst zweiten Wettkampf des Jahres zeigte die Salzburgerin wieder einige tolle Sprünge, wobei die weitesten aber ungültig waren. Nur 4cm dahinter platzierte sich Jana Schnabel (ULC Linz Oberbank), die mit 12,27m neue PB aufstellte. Rang 3 ging mit 11,85m an Nathalie Kitz (LAC Klagenfurt).
„Unglaublich. Wegen der beruflichen Belastungen ist die Vorbereitung schon sehr herausfordernd, aber meine Routine hat mir heute sehr geholfen. Nächstes Jahr sind die Staatsmeisterschaften bei mir daheim in Salzburg, die nehme ich mir dann auch noch vor.“
200m:
Kleine Überraschung auf der langen Sprintdistanz der Männer, Favorit Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) blieb in 21,27s (-0,5) ungefährdet und holte sich so das Sprint-Double. Vorjahressieger Samuel Reindl (KSV alutechnik) bleib in 21,59s diesmal nur Silber, dessen Vereinskollege Nico Garea kam auf 21,77s.
Auch Alexandra Toth (ATG) gewann nach den 100m auch die 200m und kürte sich zur Doppelstaatsmeisterin. In 24,14s (-0,2) siegte sie deutlich vor der wiedererstarkten Ina Huemer (SU IGLA long life, 24,51s) und Magdalena Lindner (ULV Krems, 24,56s), die durch eine Trainingsverletzung etwas gehandicapt war.
1500m:
Wie erwartet gab es über die 1500m ein taktisches Rennen. Und wie erwartet bestimmte Favorit Andreas Vojta (team2012.at) zu Beginn das Tempo. Dahinter gab es einige Positionskämpfe, bei denen auch Medaillenkandidat Paul Scheucher (SVS LA) zu Sturz kam. Auf der letzten Runde verschärfte U20-EM-Finalist Albert Kokaly (DSG Maria Elend) das Tempo und sprintete in 3:54,08 min souverän zu seinem ersten Staatsmeistertitel. Andreas Vojta verpasste so seinen 34. Staatsmeistertitel und holte in 3:55,71 min Silber, Bronze ging in 3:57,87 min an Nikolas Franzmair (TGW Zehnkampf Union).
„Am Anfang gab es viel Gerangel, es war ein physisch hartes Rennen. Das Tempo hat für mich gut gepasst und auf den letzten 300m habe ich wie so oft versucht meine Schnelligkeit auszuspielen. Wenn Andi Vojta in einem Rennen ist, ist er natürlich immer Favorit, daher war es wirklich schön heute hier zu gewinnen.“
Auch im Frauenrennen gab es ein neues Siegergesicht, und es kam aus der Steiermark. U20-Läuferin Carina Reicht (run2gether) konnte sich mit einem langen Sprint in 4:32,48 min Gold sichern, Silber und Bronze gingen an Bianca Illmaier (KSV alutechnik, 4:33,18 min PB) bzw. Julia Mayer (DSG Wien, 4:35,91 min PB).
110/100m Hürden:
Der Hürdensprint der Männer war in Abwesenheit von Titelverteidiger Florian Domenig und Zehnkämpfer Dominik Distelberger hart umkämpft. Martin Kainrath (ULC Linz Oberbank) hatte im Ziel mit 14,84s (0,0) hauchdünn die Nase vorne. Nur 2/100s dahinter lag Lorenz Ursprunger (LCA Umdasch Amstetten), der in 14,86s neue PB erzielte. Rang 3 ging in 15,19s an Ivan Ferrighetto (DSG Wien).
Leider musste Stephanie Bendrat (Union Salzburg LA) wegen einer fiebrigen Erkrankung ihren Start über 100m Hürden in Innsbruck kurzfristig absagen, daher lag die große Favoritenrolle alleine bei Beate Schrott (Union St. Pölten). Diese konnte sich den Titel dann in 13,53s (-0,3) sichern, dahinter ging Silber in 13,67s an Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz), Bronze holte sich Mehrkämpferin Verena Preiner (Union Ebensee) in 13,73s.
„Ich wäre heute gerne schneller gelaufen, ich bin nicht wirklich zufrieden. Schade, dass Steffi heute nicht dabei war, das hätte mir sicher zu einer schnelleren Zeit geholfen. Aber der Titel freut mich sehr, auch wenn ich heute durch die hohe Trainingsbelastung nicht spritzig genug war. Mein Ziel für dieses Saison bleibt das WM-Limit.“
400m Hürden:
In Abwesenheit des Titelverteidigers Dominik Hufnagl entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Duell zwischen Markus Kornfeld (DSG Wien) und Sebastian Gaugl (KSV alutechnik). Bis zur achten Hürde lagen die Beiden gleichauf, erst auf der Zielgerade konnte sich der Wiener mit 52,68s gegenüber 53,83m dann noch deutlich absetzen. Bronze ging in 54,99s an Stefan Martin Pretterhofer ( KSV alutechnik).
Deutlich dagegen von Beginn an das Frauen-Rennen, in dem U20-Athletin Lena Pressler (Union St.Pölten) vom Startschuss weg den Ton angab. Trotz einiger Rhythmusprobleme war sie in 61,69s ungefährdet und holte sich ihre erste Goldmedaille in der allgemeinen Klasse. Um die weiteren Plätze war es jedoch spannend, Silber holte sich mit einem starken Finish noch Magdalena Baur (TS Lauterach, 63,49s) vor Lisa Wiesmayr (ULC Linz Oberbank) in 63,76s.
„Bis ca. 200m ist es gut gelaufen, in der zweiten Kurve habe ich dann einen Schritt zu viel gemacht. Ohne Konkurrenz war es schwer das Letzte aus mir herauszuholen, darum bin ich mit der Zeit auch nicht wirklich zufrieden.“
Alle Ergebnisse finden Sie unter: https://daten.oelv.at/event-details.aspx?event=19182
Staatsmeister 2019:
Männer:
100m: Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 10,51s
200m: Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 21,27s
400m: Dominik Hufnagl (SVS-Leichtathletik) 47,90s
800m: Leon Kohn (SVS LA) 1:54,65min
1500m: Albert Kokaly (DSG Maria Elend) 3:54,08 min
5000m: Andreas Vojta (team2012.at) 14:26,77min
4x100m: ULC Riverside Mödling (Nnamdi, Fuchs, Meyer, Schwaiger) 41,21s
110m Hürden: Martin Kainrath (ULC Linz Oberbank) 14,84s
400m Hürden: Markus Kornfeld (DSG Wien) 52,68s
Weitsprung: Isaac Asare (Union Salzburg LA) 7,18m
Stabhochsprung: Sebastian Ender (ALC Wels) 5,05m
Hochsprung: Andreas Steinmetz (SVS LA) 2,03m
Dreisprung: Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf-Union) 15,65m
Speerwurf: Matthias Kaserer (Union Salzburg LA) 68,19m
Kugelstoßen: Heimo Kaspar (ATG) 15,68m
Diskuswurf: Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) 65,58m
Hammerwurf: Marco Cozzoli (SVS LA) 60,25m
Frauen:
100m: Alexandra Toth (ATG) 11,56s
200: Alexandra Toth (ATG) 24,14s
400m: Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) 54,26s
800m: Carina Schrempf (Union St.Pölten) 2:12,40min
1500: Carina Reicht (run2gether) 4:32,48 min
5000m: Julia Mayer (DSG Wien) 16:37,16 min
100m Hürden: Beate Schrott (Union St. Pölten) 13,53s
400m Hürden: Lena Pressler (Union St.Pölten) 61,69s
4x100m: Union St.Pölten (Edlinger, Pressler, Burda, Schrott) 47,31s
Weitsprung: Ingeborg Grünwald (Union Salzburg LA) 6,20m
Stabhochsprung: Anna Sarah Sailer (ATSV Innsbruck) 3,90m
Hochsprung: Ekaterina Krasovskiy (DSG Wien) 1,80m
Dreisprung: Michaela Egger (Union Salzburg Leichtathletik) 12,31m
Speerwurf: Victoria Hudson (SVS LA) 58,30m
Kugelstoßen: Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) 14,52m
Diskuswurf: Djeneba Touré (ATG) 51,85m
Hammerwurf: Tatjana Meklau (SVS LA) 61,37m ÖR
Dieses Wochenende, am 27./28.Juli, finden am USI Innsbruck die Leichtathletik Staatsmeisterschaften der Allgemeinen Klasse statt.
Schon am ersten Tag konnten die zahlreichen Zuseher viele starke Leistungen und spannende Wettkämpfe bewundern. Highlight war sicher der neue Hammerwurfrekord durch Tatjana Meklau.
Von Bewerb zu Bewerb:
Hammerwurf:
Sensationell verlief der Hammerwurf der Frauen. Tatjana Meklau (SVS LA), die heuer den österreichischen Rekord bereits auf 59,60m verbessert hatte, zeigt in Innsbruck groß auf und warf gleich zwei Mal über die 60m-Schallmauer, 60,14m in dritten und dann sogar 61,37m im sechsten Versuch. Beachtenswert ist die Tatsache, dass die Steirerin erst vor zwei Wochen auf vier Drehungen umgestellt hat. Rang 2 ging mit 55,03m an ihre Vereinskollegin Bettina Weber, Rang 3 belegte mit 54,90m Marlene Linzer, ebenfalls SVS LA.
„Schon das Einwerfen hat sich gut angefühlt, ich habe gemerkt, dass ich heute gut drauf bin. Nach dem ersten 60er habe ich etwas die Spannung verloren, aber es ist mir gelungen sie dann nochmals aufzubauen. Beim letzten Versuch habe ich dann alles rausgelassen. “
Nachdem Titelverteidiger Matthias Hayek (ATSV OMV Auersthal) heuer nicht dabei war, gab es bei den Männern keine Fortsetzung des Duells der vergangenen Jahre mit Marco Cozzoli (SVS LA). Der Schwechater siegte daher ungefährdet mit mehr als 10 Metern Vorsprung und einer Weite von 60,25m vor Michael Hofer (LCA Umdasch Amstetten, 49,95m) und Armin Beham (TGW Zehnkampf Union, 47,14).
Diskuswurf:
Der deutlichste Sieg des ersten Tages ging wie erwartet an Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ), der mit 65,58m neuen Meisterschaftsrekord aufstellte und Armin Beham (TGW Zehnkampf Union, 48,48m) und Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien, 47,74m) auf die weiteren Plätze verwies. Zwar fand der EM-Dritte nur schwer in den Wettkampf – erst im 4. Versuch konnte er eine Weite über 60m erzielen – mit seinem letzten Wurf zeigte er dann aber seine ganze Klasse.
„Bei den Meisterschaften treffe ich immer viele alte Bekannte und ehemalige Trainingsgefährten, da leidet natürlich etwas die Konzentration darunter, dafür haben wir viel mehr Spaß als bei einer Diamond League. Außerdem bin ich daheim immer ein wenig nervöser, da will ich mich immer beweisen und zeigen was ich kann. Es war heute dann zu Beginn ein Kampf, es hat nach Regen ausgeschaut und darum wollte ich einmal mit Sicherheitswürfen beginnen. Es ist mir dann aber gelungen in den Wettkampf zu finden und mit den 65 Metern bin ich sehr zufrieden.“
Im Diskuswurf der Frauen konnte sich bei schwierigen, weil regnerischen Bedingungen Favoritin Djeneba Touré (ATG) mit 51,85m vor Lea Bostjancic (LAC Klagenfurt, 43,81m PB) und deren Vereinskollegin Stefanie Waldkircher (41,58m) durchsetzen.
Hochsprung:
Wie schon im letzten Jahr gab es auch heuer eine spannende Entscheidung im Hochsprung der Männer, und auch der Ausgang war derselbe wie 2018. Wieder setzte sich Andreas Steinmetz (SVS LA) durch, weil er die 2,03m im zweiten Versuch, sein schärfster Konkurrent Ben Henkes (ULC Riverside Mödling) erst mit dem dritten Sprung überquerte. Dreisprungspezialist Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf Union) holte mit 1,97m Bronze.
Hauchdünne Entscheidung auch im Hochsprung der Frauen. Die ehemalige EM-Teilnehmerin Ekaterina Krasovskiy (DSG Wien) setzte sich nach ihrer Babypause bei gleicher übersprungener Höhe von 1,80m nur dank der geringeren Anzahl von Fehlversuchen gegenüber Lea Germey (SV Reutte LA Raiffeisen) durch, die mit dieser Höhe eine neue PB aufstellte. Bronze ging an Titelverteidigerin Sarah Zimmer (DSG Wien), die 1,74m übersprang.
Weitsprung:
Äußerst spannend verlief der Weitsprung der Männer, in dem die Führung gleich mehrfach wechselte. Zuerst übernahm Favorit Federico Kucher (LAC Klagenfurt) mit 7,03m die Führung, musste diese aber in Runde 5 an Valentin Voit (TGW Zehnkampf Union) abgeben, der mit 7,16m seine PB gleich um 46cm verbessern konnte. Doch auch dieser Sprung reichte noch nicht zum Sieg, denn im letzten Durchgang schnappte sich Isaac Asare (Union Salzburg LA) mit 7,18m noch Gold.
Im Frauenbewerb war Österreichs beste Nachwuchs-Weitspringerin Ingeborg Grünwald (Union Salzburg LA) heute ungefährdet. Auch in diesem Bewerb herrschte zeitweise starker Regen, durch den sich die 5. der U20-EM aber nicht beirren ließ und mit 6,20m nur um 4cm unter ihrer Bestleistung blieb. Silber ging an Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union, 5,85m), Bronze holte sich wie schon im Hochsprung Sarah Zimmer (DSG Wien, 5,63m)
„Der Regen stört mich jetzt gar nicht mehr, den bin ich nach Schweden jetzt schon gewohnt. Meine Form stimmt und ich freue mich sehr über meinen ersten Staatsmeistertitel. Die 6,20 waren ganz gut, aber da geht noch mehr, wie man an den ungültigen Sprüngen gesehen hat.“
Stabhochsprung:
Der Stabhochsprung der Männer entwickelte sich wie so oft in dieser Disziplin zu einem Poker. Am Ende hatte Sebastian Ender (ALC Wels) mit 5,05m das bessere Ende für sich, dahinter platzierten sich Pascal Kobelt (TS Lustenau) und Herbert Winkler (Union Neuhofen/Krems), die beide 4,85m überquerten.
Überraschung im Stabhochsprung der Frauen, wo Titelverteidigerin Agnes Hodi (Union St. Pölten), die sich heuer bereits auf 4,21m gesteigert hatte, nach einer Rückenverletzung mit 3,80m weit unter ihren Möglichkeiten blieb und nur Silber holte. Der Sieg ging mit 3,90m an Anna Sarah Sailer (ATSV Innsbruck), Bronze holte sich Katrin Preiner (Union Ebensee) mit 3,50m
100 m:
Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) verteidigte im 100m Finale bei unangenehm stürmischen Bedingungen mit 10,51s (-0,7) souverän seinen Titel vor Maximilian Münzker (ULC Weinland, 10,87s) und Daiyehan Nichols-Bardi (Union St.Pölten, 10,91s)
„Das hat sich angefühlt wie im Training, wenn ich einen 10kg schweren Schlitten hinter mir herziehe, aber es ist ein Freiluftsport, da müssen wir es nehmen wie es kommt. Der Lauf hat sich schrecklich angefühlt, aber den Titel nehme ich natürlich gerne mit, und die Zeit ist für die Bedingungen auch ganz ok.“
Bei den Frauen konnte sich EM-Teilnehmerin Alexandra Toth (ATG) bei ebenfalls stürmischen Bedingungen und stark wechselnden Windrichtungen in 11,56s (2,3) deutlich vor Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz, 11,88s) und Magdalena Lindner (ULV Krems, 11,92s) durchsetzen.
400m:
Relative knappe Entscheidung bei den Männern auf der Stadionrunde. Dominik Hufnagl (SVS LA) kam auf 47,90s, Nico Garea (KSV alutechnik) auf 48,12s und Hürdenspezialist Markus Kornfeld (DSG Wien) auf 48,62s.
Starkes Comeback von Susanne Walli (TGW Zehnkampf-Union) nach mehrwöchiger Verletzungspause, durch die sie auch die Universiade verpasste. Mit einer Zeit von 54,26s siegte sie mit über 3 Sekunden Vorsprung auf Sigrid Portenschlager (DSG Wien, 57,66s) und Lisa Wiesmayr (ULC Linz Oberbank, 58,44s).
800m:
Wie erwartet entwickelte sich ein taktisches Rennen mit geschlossenem Feld, das in der zweiten Runde an Tempo gewann. Leon Kohn (SVS LA) kontrollierte von Beginn an das Tempo, konnte sich auf der Zielgeraden von seinen Konkurrenten absetzten und in 1:54,65min seinen Titel verteidigen. Paul Scheucher (SVS LA) holte in 1:55,31min Silber, Bronze ging in an Nicolas Schwaiger (ULC Riverside Mödling) in 1:55,85min.
Bei den Frauen gab es durch Carina Schrempf (Union St.Pölten) einen erfreulichen Comeback-Sieg. Die Steirerin war seit den Staatsmeisterschaften 2017 vom Verletzungsteufel verfolgt, ein Ermüdungsbruch, ein Bänderriss und Rückenprobleme verhinderten zwei Jahre lang ein Training. U20-Athletin Carina Reicht (run2gether) bestimmte in diesem Rennen fast 700m lang das Tempo, musste auf der Zielgerade dann die spätere Siegerin (2:12,40min) und Bianca Illmaier (KSV alutechnik, 2:12,77min) ziehen lassen und belegte in 2:13,53min Rang 3.
Carina Schrempf: „Ich habe in den letzten beiden Jahren viel Alternativtraining gemacht, viel Radgefahren und habe schwimmen gelernt. Jetzt arbeite ich intensiv mit meinem Physiotherapeuten in der Trainingsgestaltung zusammen, damit wir herausfinden, wie ich die Belastungen am besten vertrage, ohne wieder Verletzungen zu riskieren. Gefühlt habe ich mein Potential durch die vielen Unterbrechungen in meiner Karriere noch bei Weitem nicht ausgenutzt. Es hat mich total überrascht, dass ich jetzt nach nur sechs Wochen Vorbereitung hier wieder Vollgas geben konnte, dann auch noch zu siegen freut mich umso mehr.“
5000m:
Andreas Vojta (team2012.at) war in diesem Bewerb eine Klasse für sich. Vom Startschuss weg gab der Niederösterreicher ein hohes Tempo vor, dem in den ersten Runden nur Hans Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau) folgen konnte. Zu Rennhälfte forcierte Luca Sinn (UAB Athletics, 14:31,16min) aus dem Hauptfeld heraus das Tempo und schob sich auf Rang 2 vor. Im Zielsprint gelang dann Mario Bauernfeind (KUS ÖBV Pro Team, 14:36,99min, PB) noch der Vorstoß auf Rang 3 vor. Der Sieg ging aber in 14:26,77min deutlich an Andreas Vojta, der sich seinen dritten Titel auf dieser Distanz sicherte.
„Ich wollte eine Zeit unter 14 Minuten laufen, weil dann hätte ich im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation gute Punkte sammeln können. Aber alleine und bei diesen Bedingungen war es leider nicht möglich, darum habe ich ca. nach Halbzeit des Rennens das Tempo etwas reduziert.“
Ähnlich verlief der 5000m Lauf der Frauen, auch hier dominierte eine Athletin von Beginn an. Julia Mayer (DSG Wien) lief den Konkurrentinnen unwiderstehlich davon und zog einsam ihre Runden an der Spitze. In 16:37,16 min holte sie sich überlegen Gold, dahinter konnte sich Anabelle Konczer (LV Marswiese, 17:11,25 min) auf der letzten Runde gegen Leyla Reshed (LCAV Jodl Packaging, 17:13,59 min) durchsetzen. Für alle drei Läuferinnen bedeuteten ihre Zeiten neue Bestleistungen.
Meldelisten und Live-Ergebnisse finden Sie unter:
https://daten.oelv.at/event-details.aspx?event=19182
Staatsmeister 2019:
Männer:
100m: Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 10,51s
400m: Dominik Hufnagl (SVS-Leichtathletik) 47,90s
800m: Leon Kohn (SVS LA) 1:54,65min
5000m: Andreas Vojta (team2012.at) 14:26,77min
Weitsprung: Isaac Asare (Union Salzburg LA) 7,18m
Stabhochsprung: Sebastian Ender (ALC Wels) 5,05m
Hochsprung: Andreas Steinmetz (SVS LA) 2,03m
Diskuswurf: Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) 65,58m
Hammerwurf: Marco Cozzoli (SVS LA) 60,25m
Frauen:
100m: Alexandra Toth (ATG) 11,56s
400m: Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) 54,26s
800m: Carina Schrempf (Union St.Pölten) 2:12,40min
5000m: Julia Mayer (DSG Wien) 16:37,16 min
Weitsprung: Ingeborg Grünwald (Union Salzburg LA) 6,20m
Stabhochsprung: Anna Sarah Sailer (ATSV Innsbruck) 3,90m
Hochsprung: Ekaterina Krasovskiy (DSG Wien) 1,80m
Diskuswurf: Djeneba Touré (ATG) 51,85m
Hammerwurf: Tatjana Meklau (SVS LA) 61,37m ÖR
U18:
3x1000m: LCAV Jodl Packaging (Florian Knoglinger, David Fellner, Bastian Wagner) 8:11,70 min
3x800m: TRI-X-Kufstein (Lara Tonak, Katharina Hechenbichler, Simone Stelzer) 7:24,28 min
Georg Franschitz
ÖLV Pressesprecher