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03
03
2021

Symbolbild - Skilanglauf - Foto: swiss-image.ch/Photo by Andy Mettler

NORDISCHE SKI-WM IN OBERSTDORF Therese Johaug, das Millionendefizit und der eigene Anspruch – Von KLAUS BLUME

By GRR 0

OBERSTDORF – „Es war das beste Rennen meiner Karriere in einem Einzelstart, und es war zugleich das beste im Skating, in der freien Technik.“

Therese Johaug sprach in Oberstdorf aus, was nach dem Gewinn ihres 12. WM-Titels jeder gesehen hatte. Frank und frei und ohne jegliche Umschweife. Denn die 32Jährige hatte die schwedischen Herausforderinnen Frida Karlsson (21) und Ebba Andersson (23) über 10 Kilometer wie Anfängerinnen aussehen lassen: Karlsson lag hinter Johaug am Ende 54,2 Sekunden, Andersson sogar 1:06,9 Minuten zurück.

Das sind im Skilanglauf Welten!

Der fünfmalige norwegische Olympiasieger Thomas Alsgaard (49) staunte im norwegischen Staatsfernsehen NRK: „Therese läuft in einer völlig eigenen Klasse; so, als starte sie nur noch gegen sich selbst und nicht gegen irgendwelche Kontrahentinnen.“

Und dennoch beklagt sich ihr Manager Joern Ernst ausgerechnet an diesem Tag. Die vielleicht beste Skilangläuferin aller Zeiten würde in dieser von Corona durchgeschüttelten Saison, wenn‘s hoch käme, gerade noch fünf Millionen Euro verdienen. Weil sie bisher nur sieben Weltcup-Rennen bestritten hat, würden die Einnahmen „dramatisch“ (so Ernst) sinken. Man verlöre Prämien von Ausrüstungslieferanten für Skibretter, Stöcke und Schuhe – sogar ihr Gehalt beim wohlhabenden norwegischen Ski-Verband. Was allerdings keine arme Frau trifft. Norwegische Börsen- und Bankenspezialisten schätzen das Gesamtvermögen von Therese Johaug schließlich auf rund 30 Millionen Euro.

Mit diesem Konto im Rücken strebt Therese Johaug in Oberstdorf noch zwei Goldmedaillen an: Am Donnerstag im Staffelwettbewerb und am Sonnabend im 30-Kilometer-Rennen, im klassischen Stil.

Im nächsten Winter will sie, bis auf den Sprint, dann bei den Olympischen Spielen in Peking in allen anderen Disziplinen Gold gewinnen – wer sollte daran zweifeln? – und sich danach anderen Zielen zuwenden:

Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 in Eugene (USA). Ob im 10 000-Meter-Rennen oder im Marathonlauf, müsse sie aber noch entscheiden.

Klaus Blume
Uhlenhorster Weg 2
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