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01
05
2018

Rhein-Berg Runners Deutsche M50-Marathon-Meister 2018 - Foto: Koller

Nicht EM-Gold in Berlin – die Deutsche M50-Marathonmeisterschaft im Team macht sie happy – Lothar Pöhlitz

By GRR 0

© Lothar Pöhlitz – Die Weltbesten berichten immer wieder das sie für den Gipfel hart, sehr hart trainiert, sich dafür immer auch neue Wege gesucht haben und sich trotz bitterer Niederlagen nie an den Mittelmäßigen orientiert haben.

Sie wollten aufs Podium.

Wer zu den Besten gehören will, wie unsere 3 Deutschen M-50-Marathonmeister von 2018 in Düsseldorf auf dem Titelfoto, die Rhein-Berg Runners aus dem Bergischen Land oder die in der Weltspitze, alle brauchen vor allem Motivation und Leidenschaft für ihre Ziele und wenn nötig auch einmal Veränderungen.

In diesem GRR-Beitrag soll deshalb einmal nicht um EM und Olympia-Träume gehen, sondern von erfreulichen, aber auch unbefriedigenden Situation von Läufern in der Provinz, von Männern und Frauen aus der zweiten oder sogar dritten Reihe, die auch ihre Ziele leben und Wege suchen um besser werden zu können. Vielleicht es sogar einmal aufs Podium schaffen wollen oder sogar Deutscher Meister in der AK-50 im TEAM werden wollen, wie die 3 auf unserem Titelfoto.

Glaube immer das Du auch einen Gipfel erreichen kannst

Vielleicht gehören „Sie“ auch zu den Sportlern, die sich in der Vergangenheit schon mehrfach geärgert haben, warum Er/Sie immer wieder auf mittelmäßigem Niveau „stagnieren“, nicht so recht vorankommen und man sich kaum für Sie interessiert, Sie niemand zum Nachdenken oder zum Handeln animiert. Den vielen unbenannten Lauf–Talenten könnte ein Licht aufgehen, wenn Sie diese Zeilen ein- oder besser mehrmals in Ruhe lesen. Sie müssen ja nicht gleich in einen anderen Landesverband oder Verein wechseln.

Zunächst: Trotz Ehrgeiz, Leistungsbereitschaft, hartem Training und dem Glauben das man es schaffen kann, muß man den Siegeswillen schon ins Training verlegen und jede Übung besser machen wollen als die Besten. In allen Altersklassen. Es helfen nicht nur die Kilometer. Wer als Läufer schon an den 2-3 x 45-60 Minuten – Morgen-Lauf vor dem Frühstück scheitert, wenn es nicht anders geht oder immer wieder einmal die Athletik „schwänzt“ hat nicht die richtigen Ziele.

Alle Indianer brauchen einen Häuptling.

Um Stillstand zu verhindern, um weiter zu kommen, sich in Richtung der Besten in der Region, dem Land, sich vielleicht sogar zu den Besten weiter nach oben entwickeln will, muß eines Tages – wenn vielleicht die Unzufriedenheit grenzwertig geworden ist, auch über ein neues Umfeld nachdenken. Über stimulierende Trainingspartner, auch einen Tapeten- oder Trainerwechsel und vielleicht sogar zu optimalen Bedingungen in einen Verein Gleichgesinnter. Natürlich geht es nicht ohne einen Anführer. Alle Indianer haben einen Häuptling.

Willst auch Du in die Spitze und hattest bisher die notwendigen Anstrengungen für schon kleinere Fortschritte unterschätzt – Du glaubtest schon weiter zu sein, es gab Rückschläge, Niederlagen, Verletzungen, Trainingsausfall oder berufliche Grenzbelastungen. Es hat wieder nicht zur neuen Bestleistung gereicht, von DM ganz zu schweigen. Hast Du überhaupt die Voraussetzungen für einen Platz gegen die Besten auf dem Podium in der Region, im LV, bei den Deutschen oder bei einer Senioren-EM, es ist Dir immer wieder durch den Kopf gegangen.

Am besten: Jeder hat einen Trainer, Bedingungen und das wollen

Er oder Sie träumen gern von besseren Zeiten – egal ob 16 – 26 – oder 46 Jahre alt und berichten das es in ihrer Nähe leider keinen Verein gab, kein Kraft–Studio mit Laufband das man als Schüler oder Senior möglichst oft bei Kälte oder Dunkelheit kostenfrei nutzen konnte. Und sie hatten auch keinen Zugang zum Sport-Facharzt und Masseur als sie älter wurden, nach dem Training oder wenn es einmal schmerzte.

Solche Bedingungen braucht man auch in der Provinz, wenn man siegen will. Die Nicht-Kader-Leichtathleten haben im LV in der Regel keinen Zugang zu einer Winter-Trainings-Halle und natürlich auch keinen Zugang zu den Angeboten der OSP. Auch die Übungsleiter sind rar geworden.

Jeder weiß, leistungsorientiertes Training ist kein Wunschkonzert.

Vielleicht ist es auch schon zu spät, weil das „Wollen“ längere Zeit ausgesetzt hatte oder weil zu viele aufs Podium wollen. Dabei darf man sich, bei richtigen Zielen, keine Schwächen, wenig Fehler leisten. Und wenn man sich an die Berichterstattungen von den letzten Höhepunkten erinnert, weiß man das oft der Zweite schon der erste Verlierer ist. Und in der Kreiszeitung gibt´s zu oft 2-3 Seiten Fußball und nur 10 Zeilen Leichtathletik. Außerhalb des Fußballs bleiben nur Olympiasieger unsterblich und wer interessiert sich schon für die Senioren.

Ehrgeizige dürfen einmal über Veränderungen nachdenken – es ist nie zu spät

Bist Du ehrgeizig solltest auch Du einmal über Veränderungen nachdenken. Über bessere Trainings-Bedingungen mit einem Trainer, einer Gruppe Gleichgesinnter, zu Trainingspartnern oder die Jungen zu einem Zentrum mit optimaleren Bedingungen, wo sich einer für sie interessiert.

Vielleicht mit einem Trainer der hin und wieder an der Bahn oder Straße steht, der Dein Wollen zur Leidenschaft motiviert, dich im Winter zum Kraft- und Laufbandtraining ins Studio „treibt“ und mit Dir oder Euch aufs Podium will. Natürlich brauchst Du dafür auch ein wenig Härte, Bereitschaft zu mehr, an der Weggabelung den richten Abzweig zu wählen, denn von allein geht nichts.

Vor allem nicht jenseits der 40, im knackigen Alter, wenn es anfängt da und dort zu schmerzen, auch weil die so oft empfohlene Ganzkörper-Athletik in den letzten Jahren fehlte. Sich zum „Long Jog“ zu verabreden geht doch eigentlich immer.

Vielleicht helfen diese wenigen Zeilen vielen Unzufriedenen, die wieder nicht vom Vorderfeld im Wettkampf nach Hause mailen oder ein Foto senden konnten, ein wenig Mut zu machen, einen neuen Anstoß zu geben. Es ist nie zu spät: Wer mehr will muß bereit sein sich neu zu organisieren, Ballast abzuwerfen und neue Ziele realisieren wollen.

Neue Ziele und ein neues Denken das zu Veränderungen führte, wie sie diese Drei auf unserem Titelfoto aus dem kleinen Läufer-Verein im Bergischen hatten.

Sie gründeten 2014 die Rhein-Berg Runners, begannen mit 8 ambitionierten Senioren „neu“, haben sich organisiert,  jetzt üben schon 25 so oft es geht gemeinsam und eine Nachwuchsabteilung haben sie seit 2017 auch.

Sicher werden es nach den Erfolgen der letzten Monate bald mehr. Am 29.4.2018 wurden drei 50iger nun im M-50-Team Deutscher Marathon-Meister (Martin Koller 2:41:10 (2.) / Thomas Sambale 2:44:04 (4.) / Frank Schröder 2:46:41 (6.) und grüßten stolz und glücklich mit diesem Foto alle am Erfolg beteiligten zu Hause, sagten DANKE und motivieren die Daheimgebliebenen.

Erfolg hat man vor allem, wenn man bereit ist die Belastung um 20 – 30 % zu erhöhen oder anstatt 5x pro Woche auch mal täglich zu trainieren.  Sie haben es getan, wenn auch nicht in jeder Woche.

Alle haben ja auch noch einen verantwortungsvollen Job. Aber sie haben sich oft verabredet.

Lothar Pöhlitz

 

 

author: GRR

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