Das Jahr 2019 ging für Katharina Steinruck mit einem Sieg zu Ende: In Trier gewann sie überraschend den Silvesterlauf, in Frankfurt (Foto) hatte sie Ende Oktober die internationale Olympia-Norm unterboten. Foto: photorun.net 2019 Frankfurt Marathon Frankfurt Main, Germany October 27, 2019 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET #victahsailer
Nationale Silvesterläufe 2019: Katharina Steinruck und Hanna Klein überraschen
Bunt und fröhlich geht es traditionell bei den Silvesterlaufen zu. Während für das Gros der Teilnehmer der Spaß im Vordergrund steht, gab es auch einige Rennen, die spitzensportlich sehr gut besetzt waren.
Die drei hochklassigsten deutschen Silvesterläufe fanden in Trier, Bietigheim und Werl statt:
Trier (10 km und 5 km): Katharina Steinruck triumphiert in Trier
Katharina Steinruck und Isaac Kimeli sind die Sieger des Silvesterlaufes in Trier. Während die deutsche Marathon-Spezialistin überraschend zu einem der größten Siege ihrer Karriere lief, verteidigte der kenianische Favorit, der für Belgien startet, seinen Titel.
Die 30-jährige Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) gewann auf dem Rundkurs durch die Altstadt in Trier ein spannendes Duell gegen die Titelverteidigerin Elena Burkhard (LG Nordschwarzwald) mit nur einer Sekunde Vorsprung. Über die 5-km-Distanz lief Katharina Steinruck 16:10 Minuten und zeigte damit rund vier Wochen vor ihrem Start beim Osaka-Marathon viel versprechende Form. „Das war für mich ein tolles Rennen, das mir zeigt, dass ich gut drauf bin und mir ein schönes Gefühl Richtung Osaka gibt. Aber heute war es ein 5-km-Rennen und in Osaka wird es ein Marathon – das ist natürlich etwas anderes“, sagte Katharina Steinruck, die am 26. Januar in Osaka versuchen möchte, zum zweiten Mal die Marathon-Olympia-Norm von 2:29:30 möglichst deutlich zu unterbieten. Ende Oktober war sie in Frankfurt bereits 2:27:26 gelaufen.
Hinter der 3.000-m-Hindernis-Spezialistin Elena Burkhard, die rund 100 Meter vor dem Ziel von Katharina Steinruck überholt worden war und dann als Zweite 16:11 lief, wurde Sylvia Kiberenge (Kenia) in 16:21 Dritte. Auf Platz vier folgte mit Gesa Krause (Silvesterlauf Tier eV) die WM-Dritte über 3.000 m Hindernis. Sie war nach 16:22 Minuten im Ziel.
Ein ganz knappes Rennen gab es auch bei den Männern: Der aus Kenia stammende Belgier Isaac Kimeli setzte sich über 8 km in flotten 22:44 Minuten mit nur einer Sekunde Vorsprung vor Amanal Petros (TV Wattenscheid) durch, der nach 22:45 im Ziel war und einmal mehr eine überzeugende Leistung bot. Auf Rang drei folgte Ilyas Yonis Osman (Somalia) mit 22:48.
Auf seinen Start verzichten musste dagegen Richard Ringer (LC Rehlingen) aufgrund eines Achillessehnenproblems. Der 10.000-m-Europacupsieger von 2018 wird seit kurzem von Wolfgang Heinig trainiert, dem Coach von Gesa Krause und Vater von Katharina Steinruck.
Bietigheim (11,1 km): Hanna Klein überrascht Alina Reh
Für eine große Überraschung sorgte zu Silvester Hanna Klein. Die 26-jährige Läuferin der SG Schorndorf gewann das Rennen in Bietigheim über 11,1 km vor der favorisierten Alina Reh (SSV Ulm). Klein, die im Oktober erstmals bei einer WM an Start gegangen und in Doha über 5.000 m als Elfte ihres Vorlaufes ausgeschieden war, siegte mit 36:06 Minuten. Dabei ließ sie die 22-jährige Alina Reh – die EM-Vierte über 10.000 m von 2018 – sogar um eine volle Minute hinter sich. Reh wurde Zweite in 37:06, Rang drei belegte Thurid Gers (SCC Berlin) mit 39:19.
Auch im Rennen der Männer gab es in Bietigheim einen unerwarteten Sieger: Der 27-jährige Marcel Fehr (LG Filstal) gewann über die 11,1-km-Distanz in 32:57 Minuten knapp vor dem in Deutschland lebenden Äthiopier Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth), der nach 33:02 im Ziel war. Platz drei belegte Thorben Dietz (LG Filstal) in 33:04. Nach seinem überzeugenden Rennen beim New York-Marathon, bei dem Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal) Anfang November Rang elf belegt hatte, war offensichtlich noch nicht wieder genügend Zeit, um in Form zu kommen.
Arne Gabius belegte in Bietigheim Rang sieben in 34:01 Minuten. Für den deutschen Marathon-Rekordler (2:08:33 Stunden) geht es im Frühjahr um das Unterbieten der Olympia-Norm von 2:11:30 Stunden.
Werl – Soest (15 km): Hendrik Pfeiffer siegt, Laura Hottenrott läuft Streckenrekord
Einen perfekten Jahresabschluss gab es für zwei deutsche Topathleten beim Silvesterlauf von Werl nach Soest: Über die 15-km-Distanz siegten die Marathon-Spezialisten Hendrik Pfeiffer und Laura Hottenrott, die beide für den TV Wattenscheid starten. Laura Hottenrott gewann das Rennen in 51:01 Minuten und unterbot damit den bereits 26 Jahre alten Streckenrekord von Claudia Metzner, die 1993 mit 51:12 gewonnen hatte. Die 27-jährige Hottenrott zeigte damit gute Form im Hinblick auf das Unterbieten der Marathon-Olympianorm, die bei 2:29:30 Stunden steht. Sie hat bisher eine Marathon-Bestzeit von 2:33:01, konnte aber in diesem Jahr verletzungsbedingt kein Marathon-Ergebnis vorweisen. Im direkten Duell setzte sich Laura Hottenrott auch gegen Fabienne Königstein (MTG Mannheim) durch, die in 52:17 Minuten Zweite wurde. Auch für sie geht es 2020 nach Verletzungsproblemen um die Olympia-Norm im Marathon. Platz drei belegte in Soest mit deutlichem Abstand Julia Kümpers (Aachener TG) in 54:13.
Hendrick Pfeiffer ging erstmals nach seinem Sieg beim Köln-Marathon im Oktober (2:15:19 Stunden) wieder an den Start und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Er gewann in 44:28 Minuten mit großem Vorsprung vor Habtom Tedros (TG Neuss/48:21) und Manuel Goerlich (LSF Münster/48:37).
Auch für Hendrick Pfeiffer geht es im Frühjahr 2020 um die Olympia-Norm, die bei 2:11:30 Stunden steht. Der Silvesterlauf von Werl nach Soest ist das größte deutsche Rennen dieser Art. Rund 5.500 Läufer hatten gemeldet.