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05
2018

Fabienne Amrhein wurde in 2:32:35 neue deutsche Meisterin im Marathon. - Foto Helmut Winter

Metro Group Marathon Düsseldorf am 29. April 2018: Deutsche Meister wurden Fabienne Amrhein und der Debütant Tom Gröschel – Mazuronak läuft Streckenrekord, Topläufer werden fehlgeleitet – Helmut Winter berichtet

By GRR 0

Die Weißrussin Volha Mazuronak sorgte für das sportliche Highlight beim Metro Group Marathon in der Landeshaupstadt Düsseldorf. Die Olympiafünfte im Marathon bei Olympia 2016 überzeugte mit einem neuen Streckenrekord von 2:25:25, womit sie Bestmarke von Agnes Barsosio aus dem Jahr 2012 um 24 Sekunden unterbieten konnte.

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Bei den Männern gab es ein kurioses Rennen, denn die Spitzengruppe wurde an einer Abzweigung direkt an der 8 km-Marke fehlgeleitet und lief eine etwa 2,7 km lange Runde entgegengesetzt zur vorgesehenen Richtung. Spätestens als dann die korrekt laufende dritte Gruppe bei den Männern (darunter auch alle deutschen Läufer) der Spitzengruppe entgegenkam, wurde der Fehler bemerkt.

Als Sieger wurde Gilbert Kollum Yegon (KEN) erklärt, der für die um 540 m verlängerte Strecke 2:13:54 benötigte.

Deutsche Meister wurden bei den Frauen Fabienne Amrhein von der MTG Mannheim in 2:32:35 und bei den Männern überraschend der Debütant Tom Gröschel vom TC Fiko Rostock in 2:15:20.

dus-marathon-2018-winner-mazuronakVolha Mazuronak lief beim Düsseldorf Marathon einen neuen Streckenrekord. Foto: Helmut Winter

Dabei hatte es bei den Männern an der Spitze sehr viel versprechend begonnen. Mit schnellen 2:51 wurde der erste Kilometer von einer achtköpfigen Spitzengruppe absolviert, 5 km wurden nach 14:57 erreicht und selbst nach 8 km in 24:02 lag man noch auf Kurs zu einer Zeit von unter 2:07 Stunden. Dann kam das Destaster der Fehlleitung, bei dem die Läufer statt nach 8 km in die Roßstraße abzubiegen geradeaus der Jülicher Straße folgten. Warum dort keine Absperrgitter zu sehen waren, wird intern von den Organisatoren zu klären sein. Die Jagd nach dem Streckenrekord und schnellen Zeiten war damit zu Ende.

Als sich die alte Spitzengruppe wieder formiert und die Spitze des Feldes eingenommen hatte, lagen die Splits dramatisch zurück. Bei 15 km in 47:07 hatte man ziemlich genau 2 Minuten auf den Drei-Minutenschnitt der Startphase verloren und war damit auf Kurs von nur noch 2:12:33. Daran änderte sich auch nicht mehr viel, 1:05:51 zeigten die Uhren bei der Halbdistanz. Dann konnte sich Richard Mutai (KEN) nach dem Ausstieg der letzten Tempomachers bei 25 km in 1:17:51 vorne absetzen, wurde aber nach 37 km von Yegon wieder eingeholt werden. Beide Läufer waren sichtlich erschöpft und liefen die km-Abschnitte nun sehr deutlich über 3 Minuten. Yegon gewann am Ende in 2:13:55, wobei aber noch nicht klar war, ob seine Leistung wegen des Abweichens vom Kurs gewertet werden konnte.

Die „Erstplazierten“ beim Düsseldorf Marathon 2018: Gröschel, Yegon und Mutai (von links). Foto: Helmut Winter

Platz 2 ging an Mutai in 2:14:08 und dann kam schon der neue deutsche Meister Tom Gröschel (Rostock), der nach 1:08:29 für die erste Hälfte bei seinem Debüt den enteilten Lokalmatador Sebastian Reinwand (ART Düsseldorf) in 2:15:20 abfing. Reinwand wurde Vizemeister in 2:15:27, vor dem Titelverteidiger Marcus Schöfisch (Leipzig) in 2:15:59. Der letztjährige Halbmarathon-Meister Philipp Baar (ART Düsseldorf) wurde Sechster in 2:16:17, womit die ART Düsseldorf überlegen den deutschen Mannschaftstitel errang. Und auch noch Karsten Meier (LG Braunschweig) blieb in 2:16:26 unter der Team-Norm des DLV für die EM von 2:17 Stunden.

Die Top 3 der deutschen Meisterschaft im Marathon: Schöfisch, Gröschel und Reinwand. Foto: Helmut Winter

Bei den Frauen legte Volha Mazuronak eine Gala-Vorstellung aufs Düsseldorfer Pflaster und trotzte den sporadischen Regenschauern. Geführt von zunächst 3 Tempomachern brachte sie sich früh auf Rekordkurs und lag bei der Hälfte in 1:13:02 gut 2 Minuten vor der gesamten Konkurrenz. In der zweiten Hälfte konnte sie mit 1:12:23 noch zulegen, so dass es am Ende mit 2:25:25 für einen neuen Streckenrekord reichte.

Platz 2 erlief sich die junge Fabienne Amrhein mit 2:32:34 in ihrem zweiten Marathon und dürfte damit auch einen Startplatz für die EM in Berlin so gut wie sicher haben. Erst auf Platz 3 war mit Rose Maru (KEN) eine kenianische Läuferin in 2:33:54.

Ergebnisse Marathon der Männer:
1. Gilbert Kollum Yegon* (KEN) 1:05:51 2:13:55
2. Richard Kiplimo Mutai* (KEN) 1:05:52 2:14:08
3. Tom Gröschel (GER) 1:08:29 2:15:20
4. Sebastian Reinwand (GER) 1:08:30 2:15:27
5. Marcus Schöfisch (GER) 1:08:29 2:15:59
6. Philipp Baar (GER) 1:08:30 2:16:17
7. Karsten Meier (GER) 1:08:28 2:16:26
8. Luis Alberto Orta Millan (VEN) 1:07:02 2:16:30
9. Jens Nerkamp (GER) 1:08:29 2:17:18
10. Muzaffer Bayram (TUR) 1:09:55 2:17:57
Ergebnisse Marathon der Frauen:
1. Volha Mazuronak (BLR) 1:13:02 2:25:25 CR
2. Fabienne Amrhein (GER) 1:15:13 2:32:35 PB
3. Rose Jepchoge Maru (KEN) 1:15:12 2:33:55
4. Peixoto Doroteia Alves (POR) 1:15:18 2:35:15
5. Fadime Suna Celik (TUR) 1:18:03 2:36:21
6. Seyma Yildiz (TUR) 1:19:45 2:38:45
7. Tubay Erdal (TUR) 1:20:58 2:39:45
8. Elif Dagdelen (TUR) 1:20:58 2:39:58
9. Isabel Leibfried (GER) 1:20:31 2:41:40
10. Daniela Aeschbacher (SUI) 1:22:20 2:45:09

Helmut Winter

author: GRR

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