Heike Drechsler Photo: Giancarlo Colombo@PhotoRun Victah1111@aol.com
Leipziger Buchmesse 2018 mit Neuerscheinungen aus dem Sport
Über Fankulturen, die Fußball-Nationalmannschaft und 100 Jahre Handball
Die Leipziger Buchmesse, nach Frankfurt die zweitgrößte Buchmesse in Deutschland, öffnet am Donnerstag, dem 15. März 2018 auf dem Leipziger Messegelände ihre Tore – und damit auch die Tore zu den Lese-Spielfeldern des Sports.
Traditionell werden auf der ersten großen deutsch-sprachigen Buchmesse des Jahres die Frühjahrs-Neuerscheinungen vorgestellt, darunter nicht nur, aber auch wegen der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Frühsommer in Russland zahlreiche neue Fußballbücher, die die Fachverlage dort der interessierten (Fach-) Öffentlichkeit präsentieren und die im Rahmenprogramm „Leipzig liest“ in Ausschnitten vorgestellt werden.
Rund ein Dutzend eigens angekündigte Veranstaltungen mit Buch- und anderen Beiträgen aus dem Sport sind in der Zeit vom 15. bis zum 18. März auf dem Messegelände und an unterschiedlichen Veranstaltungsorten in der Stadt angekündigt, darunter beispielsweise auf dem Messegelände im Forum Fachbuch in Halle 5 unter dem Titel „Fäuste, Fahnen, Fankulturen – Die Rückkehr der Hooligans auf der Straße und im Stadion“ eine Lesung und ein Gespräch mit Pavel Brunßen (Düsseldorf), wo es um die zunehmende Militarisierung der Fußballsubkultur geht. Im Forum Politik und Medienbildung der Bundeszentrale für politische Bildung lauten die Fragen: Wie stehen Protagonisten der organisierten Fanszene zu gesellschaftspolitischen Fragestellungen? Wie empfänglich sind sie für politische Einflussnahmen?
Zur Aufführung gelangt auch „Die Weltgeschichte des Fußballs in Spitznamen“. Wie war das noch mit den Löwen und Tante Käthe? Wie lauten die Spitznamen von Real Madrid und Bayern München – und was bedeuten sie überhaupt? Autor Wolf-Rüdiger Osburg (Hamburg) klärt das am 15. März ab 12.30 Uhr in Halle 5 auf. Direkt in die Vorbereitung auf die Fußball-Weltmeisterschaft steigt Michael Horeni, langjähriger Sportredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) mit Dienstsitz in Berlin, ein.
Sein neues Buch trägt den Titel: „Eine Gebrauchsanweisung für die Fußball-Nationalmannschaft“. Er stellt das Werk im Gespräch mit FAZ-Sportchef Anno Hecker (Frankfurt) am 16. März um 14.30 Uhr am FAZ-Stand in Halle 4 vor.
„Mach Dich fit mit Heike Drechsler“ lautet der neue Titel für alle, die eigentlich keine Lust und keine Zeit zum Sport haben, aber dennoch im besten Alter beweglich bleiben wollen. Die heute 53-jährige Olympiasiegerin im Weitsprung von Barcelona 1992 und Sydney 2000, Heike Drechsler (Berlin), zugleich mehrfache Welt- und Europameisterin,in dieser Disziplin, stellt ihr gleichna-miges Buch im Gespräch mit Uwe Willmann (SAT 1) vor und zeigt praktische Übungen, wie das alles mit und ohne Lektüre des Buches gut gelingen kann (17. März um 15.30 Uhr in Halle 3).
Wie kann Sport Integration unterstützen? Welche Angebote machen Sportvereine? Welchen Stellenwert haben erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler als Vorbilder? Um solche Fragen geht es in einer Gesprächsrunde, die im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der gemeinnützigen Gesellschaft LitCam an verschiedenen Orten der Republik in diesem Jahr zum Thema Integration durchgeführt wird.
Auftakt ist während der Leipziger Buchmesse am 16. März um 15.30 Uhr im Forum Kinder-Jugend-Bildung, Halle 2. Um Integration durch Sport bzw. speziell durch Fußball geht es ferner im Theaterbus der Jungen Welt, wo „Das Spiel mit den anderen“ gespielt wird.
Erstmals in der Geschichte der Leipziger Buchmesse ist auch die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig (früher Deutsche Hochschule für Körperkultur) als sportlicher Austragungsort einer Lesung mit Talkrunde. Im Hörsaal an der Jahnallee 59 kommt es am Donnerstag, 16 März um 19.30 Uhr zu einem Zeitzeugengespräch mit Leipziger Handball-Größen über „100 Jahre Handball in Deutschland“ unter der Leitung von Dr. Petra Tzschoppe, DOSB-Vizepräsidentin für Frauen und Gleichstellung, im Hauptberuf Dozentin u.a. für Sportsoziologie und Sportge-schichte an der Sportwissenschaftlichen Fakultät und mit eigener Handballbiografie als aktive Spielerin.
Einer der Gesprächspartner ist Lothar Döring (67), früher aktiv u.a. beim SC Leipzig und als DDR-Nationalspieler u.a. 1980 Olympiasieger in Moskau sowie 1993 als Trainer Weltmeister mit der (ersten) gesamtdeutschen Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Handball-bundes in Norwegen (22:21 nach Verlängerung gegen Dänemark).
Bei dieser Veranstaltung liest Prof. Detlef Kuhlmann (Leibniz Universität Hannover) Handballtexte u.a. mit lokalem Leipziger Bezug aus seiner Anthologie „100 Jahre Handball. 50 handverlesene Texte zum Spiel“ (Hildesheim 2017: arete).
DOSB Presse – Prof. Detlef Kuhlmann