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03
2021

Hanna Klein - 2019 World Outdoor Championships Doha, Qatar Sept27-Oct 06, 2019 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com - www.photorun.NET #victahsailer

Leichtathletin Klein bei EM: „Hanna, lauf einfach!“ Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

By GRR 0

Die zwei deutschen Leichtathleten mit ihren Silbermedaillen bei der Hallen-EM sind nicht ganz glücklich. Läuferin Hanna Klein indes wird nach einem wilden Rennen Dritte – und hat Tränen in den Augen.

Zwei zweite Plätze und einen dritten haben die deutschen Leichtathleten am Samstagabend bei der Hallen-Europameisterschaft in Torun gewonnen. Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo und Sprint-Favorit Kevin Kranz waren nicht ganz glücklich mit ihrem Abschneiden.

Mittelstreckenläuferin Hanna Klein dagegen riss glücklich die Arme in die Luft, als sie als Dritte ins Ziel des 1500-Meter-Laufs spurtete. Zwischenzeitlich wurde die Läuferin vor ihr disqualifiziert und wieder eingesetzt.

„Ich bin nicht hier her gekommen, um Zweiter oder Dritter zu werden. Ich will gewinnen“, hatte Kevin Kranz nach dem Halbfinale getönt, in dem er lediglich 6,58 Sekunden für die 60 Meter gebraucht hatte, sechs Hundertstelsekunden mehr als bei seinem Rekordlauf bei der deutschen Meisterschaft von Dortmund. „Wenn ich einen richtig guten Lauf habe, ist der einzige, der mir Konkurrenz machen kann, der Italiener“, erwartet er.

Doch den richtig guten Lauf hatte eben dieser Lamont Marcell Jacobs. Der in Texas geborene Römer brachte das Finale in lediglich 6,47 Sekunden hinter sich, der weltweiten besten Zeit des Jahres. Kranz kam mit 6,60 nach ihm ins Ziel, immerhin eine Hundertstelsekunde vor dem Dritten, dem Slowaken Jan Volko. „Auch wenn ich Bestzeit gelaufen wäre, hätte ich nicht gewonnen“, räumte der 22 Jahre alte Frankfurter ein, der für das Sprintteam Wetzlar antritt. „Von daher kann ich mich nicht beschweren.“

Mihambo mit Platz zwei

Die Schwierigkeiten von Malaika Mihambo aus der Qualifikation setzten sich zwar nicht fort. Doch nicht einmal gelang ihr ein perfekter Absprung. So konnte die Ukrainerin Maryna Bech-Romantschuk im sechsten und letzten Versuch die Bestleistung des Tages der besten Weitspringerin der Welt von 6,88 Meter um vier Zentimeter übertreffen.

Beim allerletzten Sprung des Abends konnte die Weltmeisterin aus Oftersheim, während die Führende mit dem Rücken an der Bande neben der Sandgruppe saß, ihre Leistung nicht steigern – mag sein, dass die schrillen Schreie der neuen Titelträgerin, die den Sprung nicht abwarten wollte, ihren Teil dazu beitrugen.

Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Sonnabend, dem 6. März 2021

Michael Reinsch

Korrespondent für Sport in Berlin.

author: GRR