Selina Büchel - Foto: Swiss Athletics
Lea Sprunger stürmt mit Jahresweltbestzeit in das EM-Finale Glasgow 2019 – Swiss Athletics
Lea Sprunger (COVA Nyon) hat an der Hallen-EM in Glasgow (GBR) über 400 m auf imposante Weise den Finaleinzug geschafft.
Am Samstagabend um 21.10 Uhr greift die 28-jährige Waadtländerin nach einer Medaille. Die Hochspringerin Salome Lang (Old Boys Basel) kam mit 1,85 m nicht an ihre Topleistungen der letzten Wochen heran.
In einer stark besetzten Halbfinalserie setzte sich Lea Sprunger in 51,90 Sekunden mit der besten Zeit aller Teilnehmerinnen durch. Wie schon im Vorlauf am Vormittag setzte sich die Westschweizerin nach der ersten Runde an die Spitze und gab diese bis ins Ziel nicht mehr her. In 51,90 Sekunden lief die Hürden-Europameisterin erstmals in diesem Winter und zum vierten Mal insgesamt unter 52 Sekunden; ihr eigener Schweizer Hallenrekord liegt bei 51,28.
Hinter Sprunger wurde die für den LC Zürich laufende und in der Schweiz lebende Agne Serksniene Zweite, die Polin Iga Baumgart-Wigan – zuvor mit 51,91 Nummer 1 der Welt in dieser Saison – blieb dagegen in den Halbfinals hängen. «Ich bin sehr zufrieden. Der Lauf ist mir gut aufgegangen und am Ende musste ich nicht voll durchziehen», sagte Sprunger.
Für Sprunger ist dies das zweite Mal, dass sie an einer Hallen-EM den Finaleinzug schafft. Schon vor zwei Jahren in Belgrad (SER) kämpfte sie sich mit Erfolg durch die ersten beiden Runden und lief im Final auf den 5. Platz. In Glasgow bietet sich ihr nun die Chance, erstmals an einer internationalen Indoor-Meisterschaft eine Medaille zu gewinnen.
Salome Lang über 1,85 m
In der Qualifikation der Hochspringerinnen startete Salome Lang ausgezeichnet in den Wettkampf. Die 21-jährige Baslerin übersprang sowohl 1,75 m als auch 1,81 m im ersten Anlauf. Auf 1,85 m erlitt sie einen Fehlversuch, ehe sie auch diese höhe packte. Auf 1,89 m passten Anlauf und Sprung nicht mehr wie gewünscht zusammen – auf dieser Höhe versuchte sie sich dreimal ohne Erfolg und musste sich mit Platz 20 unter 26 Teilnehmerinnen begnügen.
Auch wenn der EM-Wettkampf nicht wunschgemäss verlief, kann Lang zufrieden auf die erfolgreichste Hallensaison ihrer bisherigen Karriere zurückblicken. Nachdem sie die ganze Saison 2018 aus Verletzungsgründen verpasst hatte, startete sie in den letzten zwei Monaten so richtig durch und realisierte nicht weniger als dreimal einen Schweizer U23-Rekord. Mit einer persönlichen Bestleistung von 1,90 m kam sie sogar bis auf 2 cm an den nationalen Hallenrekord von Corinne Müller heran. Eine Marke, die sie in Zukunft sicher angreifen kann.
Erfolgreicher Auftakt des Schweizer Teams an der Hallen-EM in Glasgow (GBR): Lea Sprunger (COVA Nyon) über 400 m und Selina Büchel (KTV Bütschwil) über 800 m schafften auf souveräne Weise den Einzug in die Halbfinals.
Lea Sprunger trat in ihrem Vorlauf im Stil einer Favoritin auf. Die Europameisterin über 400 m Hürden startete schnell, und als die Athletinnen nach der ersten Runde ihre Bahnen verlassen und an die Innenbahn wechseln konnten, hatte sie bereits alle Gegnerinnen hinter sich. Sprunger brachte ihrem Lauf souverän nach Hause – in 52,46 Sekunden lief sie sogar die beste Zeit aller 37 gestarteten Athletinnen.
Yasmin Giger war in ihrem Lauf in Positionskämpfe verwickelt. Dadurch büsste sie Kraft ein, die ihr im Schlussspurt fehlte. In 53,84 Sekunden lief sie in ihrer Serie auf den 4. Platz. «Ich bin einigermassen zufrieden, auch wenn es besser hätte laufen können», sagte die noch nicht 20-jährige Thurgauerin, deren Blick nun auf das Rennen mit der 4×400-m-Staffel am Sonntag gerichtet ist.
Starker Schlussspurt von Selina Büchel
Selina Büchel legte am Freitagmorgen einen überzeugenden Auftritt auf die Bahn. Die Hallen-Europameisterin von 2015 und 2017 lag im ersten Vorlauf lange an dritter Position und nahm das Heft in der Schlussrunde resolut in die Hand. Die Toggenburgerin entschied ihren Lauf in 2:02,02 Minuten für sich und stellte damit die beste Zeit aller 21 Athletinnen auf. Eine Leistung, die ihr für die weitere EM viel Zuversicht verleiht. Die Halbfinals finden am Samstag statt.
«Wir sind mehrere Athletinnen, die hier eine Medaille gewinnen wollen. Insofern bin ich froh, dass mir mein Vorlauf geglückt ist», sagte die Schweizer Rekordhalterin.
Eine couragierte Leistung zeigte Delia Sclabas (Gerbersport), die zweite Schweizer 800-m-Läuferin. Die U20-Athletin versuchte sich, vorne im Feld einzureihen, fand aber die gewünschte Position nicht, so dass sie sich schliesslich weiter hinten einordnete. Nach vier Runden kam Sclabas in 2:06,07 Minuten auf den 5. Platz ihres Laufs. Nur die ersten beiden Läuferinnen pro Serie kamen in die Halbfinals, dazu deren vier über die Zeit.
Die neue U20-Europarekordhalterin über 1000 m sprach danach von einer lehrreichen Erfahrung. «Schade, dass das Rennen nicht nach meinen Vorstellungen verlief. Es fehlte nicht viel und ich hätte mich an zweiter Position eingereiht. Dann wäre das Rennen ruhiger verlaufen.»
Ricky Petrucciani nicht zufrieden
Als erster Schweizer stand am Freitagmorgen Ricky Petrucciani (LC Zürich) im Einsatz. Der U20-Athlet lief im ersten Vorlauf über 400 m in 47,83 Sekunden auf den 5. Platz. Damit stellte er die 16-beste Zeit unter allen 22 Teilnehmern auf.
Die Abendsession des ersten Wettkampftages beginnt um 20 Uhr (Schweizer Zeit).
Swiss Athletics berichtet auf der Verbandswebsite, Facebook, Instagram und Twitter ausführlich über die Hallen-EM.
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Quelle: Swiss Athletics – (fre)