Läufer im Wiener Prater - Foto: Leo Hagen/VCM
Laufveranstaltungen sind per se risikoarm und bereit fürs Comeback
„Laufveranstaltungen sind per se risikoarm und bringen umfassend positive Wirkungen für die Gesundheit. Deshalb sind sie ein Teil der Lösung.
Die Bedeutung von Aktivsportveranstaltungen muss von der Politik und ihren Experten viel stärker berücksichtigt werden“, sagt Wolfgang Konrad, Veranstalter des Wien Marathon.
In Österreich ist bei rund 100 im Jahr 2020 nach Covid-19 Regeln durchgeführten Laufevents kein Fall einer Covid-19 Übertragung bekannt. Eine Studie des japanischen Leichtathletik-Verbandes an 787 Läufen mit nahezu 700.000 aktiven Läuferinnen und Läufern im Sommer und Herbst 2020 verzeichnete nur einen einzigen Fall einer Covid-19 Übertragung. „Wir sind als professionelle Organisatoren bereit, unsere Events auf sichere Weise durchzuführen. Als größter Laufveranstalter Österreichs bleiben wir an diesem Thema dran und sind ein Partner für einen optimistischen und verantwortungsvollen Weg“, so Wolfgang Konrad.
Dass die Wahrscheinlichkeit für Infektionen im Freien extrem gering ist, untermauern Untersuchungen von Prof. Dr. Wolfgang Schade, Abteilungsleiter Faseroptische Sensorsysteme am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts (HHI) in Goslar (Deutschland). In seinen Messungen zeigt er, dass die Aerosol-Konzentration im Freien im Abstand von 1,5 bis 2 Metern zu einer anderen Person unter 20 μg/cm³ und damit im Bereich des natürlichen Untergrunds liegt.
Die Bedeutung des Sports für die Gesundheit haben jüngst auch Sport-Austria Präsident Hans Niessl und Umweltmediziner Hans-Peter Hutter hervorgehoben. „Es ist längst fällig, den nächsten Schritt zu tun“, sagte Hutter bei einem Medientermin, bei dem die Öffnung des Vereinssports gefordert wurde. Bewegungsmangel und Inaktivität führen zu negativen Wirkungen und Spätfolgen für die physische mentale Gesundheit.
Laufveranstaltungen sind der größte Motivationstreiber für Menschen, sich regelmäßig zu bewegen, fit zu halten, dabei körperlichen und psychischen Ausgleich zu finden und Gesundheitsschäden vorzubeugen. „Wir verstehen, dass stabile Öffnungen von der Gesamtsituation abhängen. Laufveranstaltungen gehören beim Comeback jedoch in die erste Reihe“, betont Konrad.
Für Verordnungen nach dem Lockdown ist eine differenzierte Betrachtung von Veranstaltungen nötig.
Freiluft-Aktivsportveranstaltungen ohne direkten Körperkontakt sollen in einem Stufenplan wieder zugelassen werden. In den Regelungen ist eine klare Abgrenzung zu Passivevents mit Zusehern gefragt. Bisherige Covid-19 Verordnungen haben Veranstaltungen stets danach unterschieden, ob „gekennzeichnete und zugewiesene Sitzplätze“ vorhanden sind oder nicht. Bei Personen-Obergrenzen hat der Gesetzgeber an Zuschauer gedacht, nicht an aktiv Teilnehmende. Diese Kategorisierung wird dem Charakter von Aktivsportveranstaltungen jedoch nicht gerecht. Maßnahmen wie Schnelltests und klare Covid-19 Präventionskonzepte sollen einen schrittweisen Weg zurück ermöglichen.
Facts:
- Laufveranstaltungen finden zur Gänze im Freien statt.
- Die Sportausübung erfolgt kontaktlos.
- Die Bewegung erfolgt nur in eine Richtung.
- Unterschreitung des Abstands von einem Meter bei Events nachweislich nur für durchschnittlich 18 Sekunden (Messungen mit Community Distance Marker bei einem Laufevent des Österreichischen Frauenlaufs am 26. September 2020)
- Persönliche Kontaktdaten der Teilnehmenden sind vollständig und DSGVO-konform bekannt. Kommunikation ist direkt und jederzeit möglich.
Aktivsportveranstaltungen wirken umfassend positiv und sind ein Teil der Lösung.
- Aktivsportveranstaltungen fördern die Test- und Impfbereitschaft der Teilnehmenden.
- Aktivsportveranstaltungen sind der Motivationstreiber für unsere Gesellschaft, sich zu bewegen, fit zu halten, körperlichen und psychischen Ausgleich zu finden und Gesundheitsschäden vorzubeugen.
- Laufveranstaltungen sind offen für alle ohne Einschränkung durch Alter, Geschlecht, Herkunft, Bildung, Einkommen, …
- Viele Veranstalter setzen bewusst Aktivitäten zur Unterstützung von Charity-Organisationen und zur Förderung von gesellschaftlicher Inklusion.
- Laufveranstaltungen verbinden Breitensport & Spitzensport.
- Bei Rückkehr zu größeren Teilnehmerzahlen generieren Laufveranstaltungen starke wirtschaftliche Effekte für Handel, Tourismus, Gemeinden, Vereine.
Präventionskonzepte werden von professionellen Veranstaltern verantwortungsvoll umgesetzt.
- Bereitschaft zu verpflichtenden Schnelltests vor einem Bewerb („Eintrittstests“)
- Stufenplan für Teilnehmerzahlen nach dem Lockdown
- Räumliche und zeitliche Entzerrung des Startvorgangs
- Leitsysteme und Lenkung der Teilnehmenden vor und nach dem Lauf
- Maskenpflicht in definierten Bereichen auch im Freien
- Verzicht auf Garderoben, Duschen etc. – solange dies aus Präventionsgründen nötig ist.
- Die Läuferinnen und Läufer sind gewohnt, sich an Covid-19 Regeln zu halten, da im Sommer und Herbst 2020 mehrere kleine Laufevents in Österreich stattgefunden haben, bei denen mit großer Sensibilität die Vorgaben befolgt wurden.
Quelle: Wien Marathon – Andreas Maier