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12
03
2020

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Laufevents und Coronavirus SARS CoV-2 – wie hoch ist das Infektionsrisiko? GRR-Medizinberater Dr. Ralph Schomaker nimmt Stellung zur aktuellen Situation

By GRR 0

GRR kann sich Veranstaltungen „unter freiem Himmel“ unter bestimmten Bedingungen allerdings vorstellen.

Die vorsorglichen Absagen großer Laufveranstaltungen in Deutschland nehmen kräftig zu, nach dem Bienwald-Marathon in Kandel, dem „Mein Freiburg-Marathon“ mit deutschen Halbmarathonmeisterschaften, dem Königsforst-Marathon in Bensberg und dem Paderborner Osterlauf zeigt sich die hiesige Laufszene natürlich verunsichert.

Dr. Ralph Schomaker, der GRR-Medizinberater, Rennarzt beim Volksbank Münster-Marathon und Leiter des Zentrum für Sportmedizin (ZfS) in Münster, nimmt Stellung zur aktuellen Gefahrenlage durch den Coronavirus SARS CoV-2.

German Road Races kann sich nach derzeitiger Sachlage in Abstimmung mit den lokalen Gesundheitsbehörden die Durchführung von kleineren und mittleren Laufveranstaltungen vorstellen, wenn gewisse Richtlinien eingehalten werden.

 

Hier im Wortlaut die Stellungnahme von Dr. Ralph Schomaker:  „Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rät bis auf weiteres zur Absage von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern. Viele Bundesländer verfügen per Erlass eine derartige Absage ohne Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern differenzierter hinsichtlich eines möglichen Übertragungsrisikos zu betrachten.

Öffentliche Laufveranstaltungen unter freiem Himmel, bei denen gesunde Läufer in 1-2m Abstand zueinander laufen sind hinsichtlich des Übertragungsrisikos anders einzuschätzen als z.B. Rockkonzerte, bei denen das Publikum dicht gedrängt stundenlang in engem Kontakt miteinander in einer geschlossen Halle steht.

Zentrum für Sportmedizin (ZfS) in Münster – Logo

GRR möchte aus Sicht von Läufern und Laufveranstaltern Hinweise geben, die bei Freiluft-Laufveranstaltungen das (geringe) Übertragungsrisiko weiter minimieren können.

Ø  Bei Entzündungssymptomen aller Art (Fieber, Schüttelfrost, Lymphknotenschwellungen, Atemwegsinfekt, Durchfall, Erbrechen, Kopf- und Gliederschmerz, Abgeschlagenheit, Rheumaschub, etc.) – insbesondere bei Menschen jenseits des 35. Lebensjahres – wird eine Trainings- und Wettkampfpause empfohlen. Wenn alle Läufer*innen sich an diese Empfehlung halten kann es als unwahrscheinlich gelten, dass ein virusübertragender hochinfektiöser Läufer neben Ihnen auf der Laufstrecke läuft.

-> Als Faustregel zur Festlegung der Länge einer Sportpause gilt: pro Tag mit Fieberphasen (>38,0°C) eine Woche Trainings- und Wettkampfpause.
Bei Verdacht oder Nachweis einer Influenza- und RSV-Infektion werden mindestens 4Wochen Sportpause nach Symptomfreiheit empfohlen. Influenza- und RSV-Infektionen sind häufig und können das Risiko eines plötzlichen Herztodes erhöhen! Zu Corona SARS CoV-2 liegen diesbezüglich noch keine Studien vor.

Ø  Um ein mögliches Übertragungsrisiko zu minimieren, falls sich trotz der zuvor genannten Empfehlung ein am Coronavirus SARS CoV-2 erkrankter Läufer auf der Laufstrecke befindet, sollte in Abstand von 1-2 Meters zu den Mitläufern eingehalten werden.

Dies sollte bei einem Volkslauf unter freiem Himmel problemlos umsetzbar sein.

Die gleichen Empfehlungen gelten auch beim Abholen der Startunterlagen, dem Besuch einer Laufmesse und ebenso für Zuschauer und Laufbetreuer im Kontakt zueinander, auch wenn sie hier je nach Zuschaueraufkommen schwerer umsetzbar sein kann.

Wenn die zuvor genannten Kriterien eingehalten werden, kann das Risiko sich bei einer großen Laufveranstaltung unter freiem Himmel mit dem Coronavirus SARS CoV-2 zu infizieren, nach derzeitigem Erkenntnisstand erheblich gesenkt werden. Bezüglich der derzeitigen Empfehlung zur grundsätzlichen Absage aller Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern wäre eine über die reine Teilnehmerzahl hinausgehende differenziertere Risikoeinschätzung eines möglichen Übertragungsrisikos aus Sicht von Laufsportlern und Laufveranstaltern sinnvoll und wünschenswert“.

Der Vorstand von German Road Races sieht nach der umfassenden Stellungnahme seines Medizin-Beraters Dr. Ralph Schomaker keine Notwendigkeit, alle Veranstaltungen pauschal abzusagen.

Vielmehr sind Veranstaltungen kleiner und mittlerer Größe durchaus durchführbar, wenn die Empfehlungen, u.a. das Starterfeld durch die Installierung von Nettozeitmesseinrichtungen stark zu entzerren (Mindestabstand der Teilnehmer zueinander), ein freiwilliger Startverzicht nach Erkrankung (Grippe, Fieber), die organisatorischen Einrichtungen wie Startnummern-Ausgabe und Verpflegungsbereich zu entzerren und einen Sicherheitsabstand einzuhalten, ggf. auf Siegerehrungen zu verzichten und verstärkte Hygienemaßnahmen beachtet und eingehalten werden.

Bild im Text: Dr. Ralph Schomaker – Foto: Peter Leßmann

Das ist ein Service von German Road Races (GRR) e.V. für Läuferinnen und Läufer und die GRR-Mitglieder.

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Neue Mitglieder werden gerne, zur weiteren Stärkung der Position des Laufsports, innerhalb der Leichtathletik, aufgenommen. Stärken Sie die Gemeinschaft der Laufveranstalter und Lauf-Gemeinschaften und zeigen Sie sich solidarisch!

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author: GRR