Mit einem MOPSlauf wurde der Pandemie getrotzt.

Loriot würde sich bestimmt freuen. In seiner Geburtsstadt suchten viele Einwohner laufend seine MÖPSE. 27 Plastiken gibt es in Erinnerung an den großartigen Humoristen in Brandenburg, und 20 sollten zumindest gefunden werden.

Da waren Läufer, Gäste, Kinder und Familien bis nach Ostern auf den Beinen. Meist mit einem Plan in den Händen. 1200 Teilnehmer zählten schließlich die Veranstalter. Jeder erhielt als Anerkennung eine Teilnehmerurkunde und sogar eine „Mopsmedaille“.

Detlef Vogt, der Organisator des traditionellen Beetzseelaufs, hatte die Idee dazu. In dieser schwierigen Corona-Zeit muss man sich etwas einfallen lassen, sagte er sich. „Keine Schule, kein Sport, keine Freunde treffen. Wir müssen etwas tun für den Laufsport. Jetzt, es ist Zeit.“

Und so wandte sich sein VfL Brandenburg mit einem „1. MOPSlauf“ an Jung und Alt. Viele der ausgewilderten Loriot-Möpse sollten angelaufen werden. Jeder Läufer stoppte selbst, postete, wenn möglich, ein Foto mit Mops und teilte die Zeit dem Veranstalter mit. „Wir verlangten keine Nachweise, sondern vertrauten auf die Ehrlichkeit und sportliche Fairness der Läufer“, so Vogt.

Zur Freude von Loriot – MOPS mit Kind in Brandenburg – Foto:  Detlev Vogt

Die tolle Idee ging auf.

Tagelang sah man in der Havelstadt Leute mit einem Plan in der Hand durch die Straßen rennen. Der VfL Brandenburg hatte mit dem Mopslauf Menschen erreicht, die sonst kaum einmal zu einer der Brandenburger Laufveranstaltungen gekommen wären.

Mit den 1200 MOPSsuchern erreichte der VfL seine bisher größte Teilnehmerzahl bei einem Event. Die schnellsten, so das Fazit inzwischen, hatten Loriots 27 MÖPSE in 28 Minuten angelaufen. Genuss-Wanderer ließen sich siebeneinhalb Stunden Zeit, waren aber genauso begeistert. Es war eine Startgebühr von 5 Euro zu entrichten, die nunmehr einem guten Zwecke zu Gute kommen soll.

 

Der MOPS und alle anderen „müssen“ … – Foto: Detlev Vogt

Detlef Vogt und seine Mitstreiter denken schon an einen 2. Mopslauf im nächsten Jahr, also 2022 zu Ostern.

„Leben ohne MOPS“, so formulierte einst Loriot, „ist möglich, aber sinnlos.“

Die Brandenburger haben ihn nun ergänzt: „Laufen mit MOPS ist möglich. Und sinnvoll.“

Klaus Weidt

Mehr von Klaus Weidt:

Der verschwundene Blumenstrauß – Klaus Weidt erinnert sich an 1960
und seine erste Begegnung mit Hans Grodotzki

https://germanroadraces.de/?p=172416