Felix Neureuther: „Die große Aufgabe für unsere Zukunft ist, dass wir die Kinder wieder mehr bewegen müssen“. Foto: ©Horst Milde
Kümmern für danach – Spenden in eine „Kinder – Sport – Kasse“ – Lothar Pöhlitz
Lange Zeit keine Schule, kein Sport, keine Freunde treffen, Einsamkeit im Kinderzimmer, so man eins hat. Corona hat und wird Spuren hinterlassen, über Jahre, auch auf „Kinder-Seelen“. „Wir müssen Kinder bewegen“
Die Fußball-Bundesliga reist und spielt, 18 x 22-30 Spieler auf engsten Raum, plus reichlichen Anhang, trotz infizierter Spieler, seit Wochen. Während sich Läufer allein im „Feld-, Wald-, und Wiesentraining“ nun schon über Monate ihren Ausweg selbst suchten, werden die Kinder im Schul- und Vereinssport einfach nicht bewegt. Kindertraining im Freien, nicht einmal in Kleingruppen, zum Training der „Sauerstoffsysteme des Körpers, des Gehirns, des Immunsystems, zur Unterstützung ihres Wachstums und der Willens- und Intelligenzbildung“ dagegen fällt einfach aus. Investitionsstau gibt es auch im Bereich der Schulsportanlagen. Die Fenster regelmäßig 5 – 10 Minuten zu öffnen oder empfohlene Lüftungssysteme sind wohl nicht mehr im Programm.
Es gab schon einmal „Goldene Jahre“, dafür brauchen wir aber wieder Konkurrenz im eigenen Lande
Allen dafür Verantwortlichen im Bundestag, auch den Oppositionsparteien, geht das offensichtlich alles nichts an. In den Landesparlamenten und beim DOSB machen sie sich offensichtlich über Kindersport keine Gedanken, zumindest äußern sie sich nicht öffentlich, fassen keine Beschlüsse oder organisieren für die Zeit danach, nicht einmal Empfehlungen. Sie haben noch nicht bemerkt das „ehrenamtliche Arbeit“ rar geworden ist, auch im Nachwuchs-Trainer-Job. Auch der TV-Sport nutzt die Chance frei gewordener Sendeplätze nicht, sich endlich auch mit dem Sport-Nachwuchs zu beschäftigen, Vorbilder zu schaffen. Sie haben ja Fußball. Das ist für die Nachfolgegenerationen mehr als verantwortungslos.
«Die aktuelle Beschlusslage stellt für den gesamten Sport einen herben Rückschlag dar, der gesamte Vereinssport ist erneut zur Bewegungslosigkeit verdammt», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann, das war´s dann auch.
Damit „wir“ nicht eines Tages Letzter werden ist Zeit sich jetzt schon einmal Gedanken über Perspektiven für danach zu machen. Wenn Bundesfinanzminister Scholz für den Schul- und Vereinssport kein Geld vorgesehen hat, geben kann oder will, können vielleicht Sponsoren, Firmen, Eltern und Privatiers mit „Spenden in eine Kinder-Sport-Kasse“ bei den Vereinen in ihrem Umfeld helfen, unsere Kleinsten – zunächst erst einmal zwischen 8-12 Jahren – zu bewegen.
Helfen sie der Idee: „Wir bewegen Kinder“
Kids-Bildung und Bewegung „jetzt“ ist nicht nur für ihre Gesundheit den Sport, sondern auch für Deutschlands Zukunft von außerordentlicher Bedeutung – Felix Neureuther: „Die große Aufgabe für unsere Zukunft ist, dass wir die Kinder wieder mehr bewegen müssen“.
Das angedachte Spenden-Konto ist für Kinder-Trainer gedacht, eine mögliche Lösung, weil in der Praxis kaum mehr jemand zu ehrenamtlicher Arbeit bereit ist. Alle wissen, dass eine Finanzierung von Trainern den Vereinen und denen noch wenigen bereiten im außerschulischen Sport kaum mehr möglich ist. Aber wir brauchen sie, Übungsleiter, Sportlehrer, Sportstudenten, Trainer, oder ehemalige Spitzenathleten die wenigstens 3 x 90 Minuten wöchentlich eine Kindergruppe mit bis zu 20 Kindern „draußen“ bewegen.
Sie sollen davon finanziert werden. Ohne Geld kein Job, wie in allen anderen Berufen auch. Wir brauchen möglichst viele solcher Gruppen, damit Deutschland auch bei den Olympischen Spielen 2036 konkurrenzfähig ist.
Wo ein Trainer ist sind auch Kinder/ Sportler!
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*Lothar Pöhlitz – Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / 1980-1998 DLV-Bundestrainer Lauf / zuletzt Teamleiter Marathon / Straßenlauf / 3x Olympia – Trainer für Deutschland / Langjähriger Dozent an der DOSB – Trainerakademie und DLV-Trainerschule / 4 Lauf-Fachbücher
Quelle: LG Telis Finanz Regenburg