Johannes Motschmann absolvierte in Wien ein erfolgreiches Debüt über die volle Marathondistanz. - Foto: B. Winter
Johannes Motschmann läuft im Wiener Prater als Debütant 2:14:38 – Helmut Winter berichtet
Zu einem ungewöhnlichen Termin fanden am Sonntag (13. Dezember) die Österreichischen Staats-Meisterschaften im Marathon statt.
Um 10 Uhr hatten sich ca. 100 Läuferinnen und Läufer auf einen Rundkurs von 7 km Länge im Wiener Prater unter strikter Einhaltung der von der Corona-Pademie diktierten Hygienevorschriften (u.a. Tests kurz vor dem Start) begeben, der sechsmal zu durchlaufen war.
Organisiert wurde der Lauf vom Vienna City Marathon unter Leitung von Trainer Johannes Langer, wobei der Wiener Prater spätestens seit dem Lauf von Eliud Kipchoge im letzten Jahr in Sachen Laufsport zu einer Kultstätte gereift ist.
Die 7 km Runde im Wiener Prater. Nach 6 Runden ist am Schluss noch ein 195 m langes Segment zu absolvieren. (c) OÖLV
Sieger dieses Laufs wurde mit Bjorn Koreman (NED) ein „Auswärtiger“, der in 2:11:07 die Olympianorm von 2:11:30 erfüllte. Bei den Frauen siegte Eva Wutti (AUT) in 2:30:43, sie verpasste damit zwar die Olympianorm (2:29:30), konnte sich aber mit dem Titel einer Staatsmeisterin krönen.
Unmittelbar nach dem Start hatte sich eine fünfköpfige Gruppe an der Spitze abgesetzt, in der neben Koreman, die österreichischen Läufer Peter Herzog (AUT), Andreas Voita (AUT), Timon Theuer (AUT) und Valentin Pfeil (AUT) agierten.
Nach der ersten von sechs Runden lag das Quintett in 21:32 für 7 km eine halbe Minute vor dem Verfolgerduo mit den beiden deutschen Läufern Johannes Motschmann (GER) und Frank Schauer (GER). An dieser Konstellation änderte sich auf den ersten drei Runden bis zum Halbmarathon nichts, die die Spitze in 1:05:36 vor dem Verfolgerduo Motschmann/Schauer in 1:06:09 erreichte. Man war also vorne auf Kurs zur Norm.
Nach 25 km stiegen Peter Herzog, der nach seinem Landesrekord in London im Oktober diesmal zusammen mit Andreas Voita als „Hase“ fungierte, aber auch Valentin Pfeil aus, so dass vorne nun nur noch Koreman und Theuer agierten. Theuer konnte genauso wie sein Landsmann Pfeil wegen eines (falschen) positiven Corona-Tests in Valencia nicht an den Start gehen und wollte heute die Olympia-Norm nachholen.
Vier Runden lang lag Theuer mit Koreman auf Kurs zur Norm an der Spitze, dann stieg er aber unverrichteter Dinge aus. Hinter dem nun allein Führenden war das Verfolgerduo aufgebrochen, Motschmann lag nach 4 Runden (28 km) in 1:27:34 auf Platz 2, 15 Sekunden vor Schauer.
Und dieser Vorsprung auf Schauer stieg in den nächsten Runde auf 1:14 Minuten an, wobei Schauer bald darauf aus dem Rennen ausstieg. Vorne zog Koreman unbeeindruckt seine Runden und erreichte im Ziel in 2:11:07 Sieg und Norm.
Platz 2 ging an den Debütanten Motschmann, der in einer gelungenen Premiere in der letzten Runde noch viel Zeit verlor und das Ziel nach 2:14:38 passierte, nachdem er bis in den Schlussphase hinein noch auf Kurs zu einer Zeit um 2:12:30 gelegen hatte.
Ergebnisse Österreichische Staatsmeisterschaften Marathon: | ||||
1.M | Bjorn Koreman | NED | 2:11:07 | |
2.M | Johannes Motschmann | GER SCC Events Pro Team | 2:14:38 | |
3.M | Isaac Toroitich Kosgei | TGW Zehnkampf-Union | 2:26:35 | |
4.M | Edwin Kemboi | KLC | 2:31:30 | |
5.M | Mario Bauernfeind | KUS ÖBV Pro Team | 2:29:43 | |
6.M | Patrick Krammer | DSG Wien | 2:29:11 | |
7.M | Mahdi Sareban | ATV Graz (ATG) | 2:30:43 | |
1.F | Eva Wutti | SU TRI STYRIA | 2:30:43 | |
8.M | Vinzenz Kumpusch | Running Team Lannach | 2:33:21 | |
2.F | Daiana Ocampo | ARG | 2:31:33 |
Helmut Winter