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11
08
2018

Alina Reh meldete sich eindrucksvoll zurück und lief jetzt die 10.000 m bei der EM - Foto: Victah Sailer

Interview mit Alina Reh – Wolfram Marx

By GRR 0

Alina, Sie sind ja eine Front-Runnerin, aber Sie haben sich bei diesem Rennen am Anfang im Feld einsortiert. Die Spitzengruppe hat sich leicht abgesetzt, war so die Taktik?

Ich wollte nicht gleich mitgehen, es ging mir darum, die Nerven zu behalten, das war schwer für mich als Front-Runnerin. Ziel war, nicht zu früh den Kick durchzuziehen und ein hohes Tempo zu laufen. Ich durfte nicht am Anfang Energie verlieren. Ich hatte mit meinem Trainer abgesprochen, dass ich am Anfang abwarte. Ich habe kaum Erfahrung über 10.000 Meter, das war erst mein zweites Rennen.

Hat der Lauf zusammen mit der Portugiesin Sara Moreira gepasst?

Das lief optimal, ich konnte mit ihr gut mitlaufen. So bei Kilometer fünf habe ich dann die Führungsarbeit übernommen, habe dann aber gar nicht mitbekommen, wann sie ausgestiegen ist. Als ich alleine war, bin ich mein Tempo gelaufen.

In der zweiten Rennhälfte haben sie dann das Tempo forciert. Haben Sie gewusst, wo sie liegen, was noch möglich ist?

Ich kannte keine Platzierung, auch nicht in der letzten Runde. Es ging mir darum, immer locker zu bleiben und mein Rennen mit meinem Tempo zu laufen, Schritt für Schritt, Runde für Runde.

Also komplett zufrieden mit Rennen und Ergebnis?

Absolut, ich bin mehr als zufrieden. Ich laufe für mich und ich bin hier, um Spaß zu haben. Laufen ist meine Leidenschaft und macht immer Spaß. Ich bin sehr glücklich über den 4. Platz, im Ziel dachte ich noch, es ist der 5.

Wie waren Stimmung und Atmosphäre hier im Olympiastadion?

Die Stimmung war super, das hat viel Spaß gemacht. Die Meisterschaften hier in der Heimat, das ist klasse. Top war es dann in der Werferkurve, wenn das Publikum Christina Schwanitz und Robert Harting mit einer wahnsinnigen Lautstärke angefeuert hat. Das hat mir dann nochmal einen Push gegeben, ich durfte aber dadurch auch nicht aus dem Rhythmus kommen.

Mit den Verletzungsproblemen nach dem Ermüdungsbruch im Frühjahr ist alles okay?

Davon habe ich nichts mehr gespürt, die Verletzungen sind völlig ausgeheilt. Viel Alternativtraining hat geholfen.

Wie geht es denn in der Saison weiter?

Da ich ja durch die Verletzung erst relativ in die Saison gestartet bin, will ich jetzt noch ein paar Rennen machen. Ich bin gut in Form, da werde ich die Saison nicht jetzt schon beenden. Im Herbst sollen es noch Läufe über 10 Kilometer werden, dazu kommt ein Halbmarathon. Wo ich die Rennen laufe, ist aber noch offen, das werde ich mit meinem Trainer besprechen und entscheiden.

Wolfram Marx

 

 

 

author: GRR