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12
04
2018

Franziska Reng -LG Telis Finanz Regensburg Foto: Victah Sailer

„Immer diese Regensburger“ – Niedersachsens LV-Präsidentin Rita Girschikofsky äußert sich so bei der Halbmarathon-DM – Kurt Ring: LG Telis Finanz Regensburg

By GRR 0

Regensburg, 11. April 2018 (Ring) – Die Deutschen Straßenlaufmeisterschaften im Halbmarathon waren gerade eine Stunde Geschichte. Am ehrwürdigen Rathausplatz zu Hannover fand die Siegerehrung der Frauen statt. Das Team der LG Telis Finanz Regensburg hatte den Löwenanteil der Medaillen geholt. Während andere Athletinnen mit ihrer vollen Vereinsbezeichnung auf’s Podium geholt wurden, war bei den Athletinnen der LG Telis Finanz nur von „Regensburg“ die Rede.

Dies veranlasste LG-Präsident Norbert Lieske, die Moderatorin darum zu bitten, doch wie bei allen anderen Sportlerinnen, die vollständige Vereinsbezeichnung zu verwenden.

Frau Girschikofsky als Vertreterin des ausrichtenden Landesverbandes Niedersachsen, ließ daraufhin jene Bemerkung „immer diese Regensburger“ fallen.

Vielleicht mag man uns dieses Beharren auf die Kleinigkeit der Nennung vollständigen Vereinsnamens als unnötige Wichtigtuerei anlasten. Laut Statuten des Vereinswesens steht uns das aber zu und für uns ist das im Grunde überlebensnotwendig. Dass wir seit Jahren Athleten/Innen so unterstützen können, dass sie Hochleistungssport treiben können, um dann solche Erfolge wie in Hannover feiern zu können, verdanken wir unserem Namenssponsor, der Telis Finanz AG.

Ich denke schon, dass dann Athletinnen wie Franziska Reng oder Miriam Dattke durchaus ein Gewinn einer solchen Veranstaltung sind und sie starten nun mal für die LG Telis Finanz Regensburg, auch wenn dies zum Aussprechen ein bisschen länger dauert.

Natürlich könnte man diese von uns immer wieder beanstandenden Sachverhalte in diskreten Anträgen formulieren. Dass dies aber nicht zielführend ist, haben die Deutschen Halbmarathonmeisterschaften erneut gezeigt. Wieder wurden die Läufer/Innen der Titelkämpfe auf der Strecke von langsamen Pulks der Marathonis behindert, in die die Topläufer/Innen hineinlaufen mussten, wieder kam ein nur von Insidern auseinanderhaltbares Gewirr von Marathon-, Halbmarathon- und Staffelläufern gemeinsam ins Ziel, wieder ließ man die Halbmarathonis voll in die Mittagssonne laufen und wiederum mussten Teilnehmer/Innen der Deutschen Meisterschaften auf Grund ihrer Startnummernmarkierung in einem hinterem Block weglaufen, trotz der Tatsache, dass die gewertete Zeit mit dem Startschuss begann und somit schon beim Start eine Wettkampfverzerrung unvermeidbar wurde.

Miriam Dattke – LG Telis Finanz Regensburg – Foto: Victah Sailer 

Wir sind uns durchaus im Klaren, dass öffentliche Kritik, so wie die unsere heute, selten als konstruktiv angesehen wird, sehen aber auf Grund der Erfahrungen der letzten Jahre, dass sich anders gestaltet, keine Änderungen ergeben haben.

Sicher liegt der einzelne Fehler immer im Fehlverhalten einer beauftragten Person. Dennoch meinen wir, dass bei entsprechender Nachanalyse und frühzeitiger Veranstaltungskontrolle von Fachleuten und weniger von Funktionsträgern, vieles vermeidbar wäre.

Dass es der DLV als Ganzes wohl nicht so ernst nimmt mit den Meisterschaften außerhalb des Stadions, zeigt eine Passage aus Jo Schindlers Marathon-Jahrbuch, das er in Funktion des Ausrichters der letzten drei nationalen Titelkämpfe im Marathon jedes Mal herausgab, überdeutlich:

„Die Kehrseite der Medaille ist die nicht vorhandene Zusammenarbeit mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband. Die nennt Schindler erbärmlich und einen Skandal.“ Wer die ganze Verbandsschelte nachlesen will, kann das in Manfred Steffnys „Spiridon“-Kolumne „Rote Karte für den DLV“ tun.

Uns ist es unverständlich, dass eine der wenigen Deutschen Meisterschaften, die live im Fernsehen übertragen werden, immer noch dem Breitensport zugeordnet wird und sich der zuständige NDR-Moderator die grundlegendsten Infos zu den Spitzenläuferinnen spät am Vorabend von deren Heimtrainer mühselig erfragen muss.

Die Frage sei erlaubt: Warum hat hier die Pressestelle des Verbandes nicht oder nur schlecht geliefert? Als freie Bürger eines freien Landes erlauben wir uns daher den Finger in aller Öffentlichkeit zu heben, auch dann, wenn wir gewisse Repressalien seitens der Institution gegenüber uns schon durchaus deutlich zu spüren glauben.

Wir meinen, wir sind’s unserer wunderbaren Sportart, speziell hier dem Laufsport, den in der Bundesrepublik Millionen betreiben, einfach schuldig und wollen einfach nicht glauben, dass dies unserer Dachorganisation einfach egal sein kann, so, wie es Jo Schindler beschrieben hat.

Kurt Ring

Quelle: LG Telis Finanz Regensburg

LG Telis Finanz Regensburg

 

 

author: GRR

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