Im Wald-Grünen in Berlin – Impressionen vom 41. Jedermannlauf am 13. Mai 2018 in Berlin – von Dr. Erdmute Nieke

Vorab: „Heute zählt Berlin mit seinen fast 29.000 Hektar Waldbesitz zu den waldreichsten Metropolen Europas.“ (zitiert aus: https://www.berlin.de/senuvk/forsten/100jahre/, eingesehen 13.05.2018, 18:00).

Ein herrlicher Frühsommermorgen, bereits um 8 Uhr können wir im Garten frühstücken. Dann ein kurzer Weg mit meinem Fahrrad zu Start: Am Forstamt Tegel über die Autobahnbrücke der A111 in den Hermsdorfer Forst geradelt. Dass ich richtig bin, merke ich am Getränkestand, der mitten im Wald von drei gut gelaunten Helfer*innen aufgebaut wird.

Am Start begeben sich gerade die Jüngsten zum Kinderlauf. Sie werden von einem Clown eingewiesen. Ich bemerke, wie leicht neue Läufer*innen zu machen sind. Der Clown muss viel Lauferfahrung haben, so wie er den Jüngsten erklärt, worauf sie achten sollen beim Rennen. Meine guten Lauffreunde Oda und Manfred sind schon da, sie haben die 5-km-Strecke heute Morgen geprüft und mit liebevollen Kreidepfeilen auf den Forstwegen kenntlich gemacht.

Die fleißigen Helfer: Oda und Manfred Templin – Foto: Dr. Erdmute Nieke

Gut 200 Leute gehen um 10 Uhr an den Start. Obwohl es ziemlich warm ist – mit bestimmt 25 Grad – gibt der Wald einen herrlichen Schatten, dazu weht ein leichter Wind. Die Vögel singen, als wollten sie uns Läufer*innen extra begrüßen. Die erste Runde ist noch gut mit Mitläufer*innen gefüllt, dennoch gibt es kein Gedrängel oder Geschiebe, die Wege sind breit genug, Überholen und Überholenlassen ist kein Problem. An der Strecke stehen nette Helfer*innen und feuern uns an und weisen – trotz der Pfeile – extra noch den richtigen Weg. Oda steht kurz vor km 4 und hat bei jeder Runde einen extra schönen Spruch für mich.

Bei der zweiten Runde sind schon weniger Läufer*innen unterwegs und die dritte wird ein wenig einsam. Ich fange an mich mit den Bäumen zu unterhalten. Da stehen uralte Buchen und mit Efeu bewucherte Kiefern und junge Ahornbäume und Eiben mit frischem Maigrün. Ein schöner und alter Mischwald, der inzwischen schon so grün ist, dass der immer noch dazwischen liegende Windbruch vom letzten Herbst kaum noch zu erkennen ist.

Mein heutiger Laufgedanke: DANK an die Stadtväter von vor einhundert Jahren, die damals die Wälder gekauft haben und so für unsere Stadt bewahrt haben und wir heute darin wunderbar Sport machen können. Einige Spaziergänger und Radler sind nun auch unterwegs und machen ausnahmslos und freundlich Platz für die ehrgeizigen Läufer*innen.

Und so vergehen 15 km ganz schnell. Im Ziel erhalte ich eine wunderschöne Medaille mit einem Sprecht darauf – wie passend zum meinen Waldgedanken und eine weiße Rose, denn es ist Muttertag!

Mein großer DANK geht an den VfL Tegel e.V., der mit großer Erfahrung jedes Jahr den Jedermannlauf – es war heute schon der 41. – organisiert, vom Kreidepfeil bis zur Rose und Schmalzstulle im Ziel. Es wirkt auf mich immer so, als wüsste jede Helfer*in ganz genau, was seine oder ihre Aufgabe ist.

Ihr macht das toll, ich freue mich auf 2019 und den nächsten Jedermannlauf im Berliner Wald-Grün.

Dr. Erdmute Nieke