So wie die unermüdliche Rose (rechts) und ihre Helfer*innen sind zurzeit alle Mitarbeitenden des Projekts im Mathare Valley Slum im Dauereinsatz, um die nötige Hilfe und Aufklärung zu bieten. - Foto: German Doctors
Hilfe für die Ärmsten: Lauft über die Virtuelle Spendenmatte! „Virtual midsummer run“ vom EAM Kassel Marathon am Samstag
Wenn Samstagnacht der erste „Virtual midsummer run“ vom EAM Kassel Marathon und dem Laufteam Kassel gestartet wird, ist diese Premiere mit einem guten Zweck verbunden.
Alle, die beim Virtual midsummer run mitmachen (und natürlich auch alle anderen) können sich mit dem Überschreiten der „virtuellen Spendenmatte“ an der eigens eingerichteten Spendenaktion beteiligen. Einige haben das bereits schon vor dem offiziellen Start getan. Bitte unterstützt die German Doctors und das gemeinsame Projekt, das gerade in diesen Zeiten auf besondere Hilfe angewiesen ist.
Zur Spendenaktion geht es hier.
Die aktuelle Lage in Nairobis Slum „Mathare Valley“
Das Corona-Virus hat nun auch die Armenviertel Kenias erreicht. Die Auswirkungen der Pandemie waren aber auch in den Wochen vor den ersten bestätigten Fällen schon dramatisch: Die Wirtschaft des Landes liegt am Boden. Millionen Menschen haben von heute auf morgen ihre Jobs verloren. Insbesondere die vielen Tagelöhner in den Slums stehen ohne Rücklagen vor dem Nichts. Sie sind von akutem Hunger bedroht.
„In dieser Krise ist es uns wichtiger denn je, für die vielen, vielen Menschen im Mathare Valley Slum da zu sein. Ich freue mich, dass die Veranstalter des Kassel Marathons mit dem virtuellen Midsummer Run eine tolle Möglichkeit bieten, sich unter Pandemie-Bedingungen mit den extrem Bedürftigen im Mathare Valley Slum solidarisch zu zeigen“, so Dr. Harald Kischlat, Vorstand German Doctors e.V.
Die Hilfe des Vereins bleibt, denn auch ohne die ehrenamtlichen Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland führen die sorgfältig ausgebildeten und couragierten einheimischen Kräfte die medizinische Arbeit vor Ort sehr gut fort. Täglich behandeln die sogenannten „Clinical Health“ Officer in der Ambulanz „Baraka“ rund 100 Menschen. Zahlreiche Corona-Verdachtsfälle haben sie schon in ein lokales Krankenhaus überwiesen; 40 von ihnen wurden dort positiv getestet. Ihr Augenmerk haben die Mitarbeitenden auch auf den Schutz der chronisch kranken Menschen gerichtet. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Thema Aufklärung im Slum. Die einheimischen Mitarbeitenden informieren über die erforderlichen Hygienemaßnahmen und verteilen im Slum große Wasserbehälter sowie Seifenspender, damit die Menschen die empfohlenen Maßnahmen umsetzen können.
„Hier in Deutschland kann sich kaum jemand vorstellen, wie die Menschen dort leben. Bis zu zehn Personen auf acht Quadratmetern, ohne Strom oder fließendes Wasser, ohne befestigten Boden, Fenster oder Türen. Gekocht wird vor der Hütte, sauberes Wasser ist Mangelware. Soziale Distanz und hohe Hygienestandards sind unter den gegebenen Umständen überhaupt nicht einzuhalten“, erläutert Dr. Kischlat.
Um dem drohenden Hunger vorzubeugen, verteilt das Team vor Ort Nahrungsmittelpakete an besonders bedürftige Familien, und im sogenannten „Feeding Center“ werden jeden Tag zwei warme Mahlzeiten an 578 Personen ausgegeben. Damit arbeiten die Köchinnen am absoluten Limit; mehr ist unter den gegebenen Bedingungen dort nicht möglich.
Dr. Kischlat prognostiziert: „Die Menschen im Mathare Valley werden auch nach einem hoffentlich baldigen Rückgang der Corona-Fallzahlen Unterstützung aus Deutschland benötigen, denn die Wirtschaft wird sich so schnell nicht erholen.
Dazu die Heuschreckenplage – das alltägliche Leben wird deutlich teurer. Damit rutschen viele Familien wieder zurück in die Armut beziehungsweise sinken noch tiefer in diese ab. Ich hoffe also auf viele engagierte Solo- Läuferinnen und Läufer beim Midsummer Run sowie auf einen großen Spendenerfolg!“
Mehr zur Arbeit der German Doctors und zur aktuellen Situation hier.