Hillary Kipkoech lief in Morton eine vermeintliche Jahresweltbestzeit über 10 km. Foto: Asics
„Hasen“ schnappen sich die Siege in Morton 2019, Gewinner kürzt aber ab
Gleich zweimal triumphierten bei einem Straßenrennen im französischen Morton die „Hasen“: Bei den Männern setzten sich bei dem von Asics organisierten reinen Eliterennen östlich von Nantes sowohl über 5 km als auch 10 km mit den Kenianern Boniface Kibiwott und Hillary Kipkoech Läufer durch, die als Tempomacher ins Rennen gegangen sind.
Für das hochklassigste Ergebnis sorgte bei sehr guten Wetterbedingungen Hillary Kipkoech. Der 30-jährige Kenianer startete als Tempomacher, doch bereits nach gut zwei Kilometern ließ er überraschend die Spitzengruppe hinter sich und lief fortan sein eigenes Rennen. Sein Vorsprung vergrößerte sich schnell, und am Ende gewann Hillary Kipkoech mit 27:35 Minuten.
Allerdings kann die Zeit wohl kaum als Jahresweltbestzeit und persönlicher Rekord gewertet werden, denn der Kenianer kürzte kurz nach Kilometer sieben in einer langgezogenen Kurve ab. Während die Strecke auf der äußeren Hälfte der Kurve verlief, wo auch das vorausfahrende Motorrad fuhr, rannte der Kenianer auf der Innenseite.
Möglicherweise wechselte er versehentlich die Seite, obwohl der Kurs mit Hütchen markiert war. Auf das Rennen um den Sieg hatte diese Abkürzung keinen Einfluss, denn Hillary Kipkoech war deutlich vor Jorge Blanco (Spanien/28:27) im Ziel. Auf den Rängen drei und vier folgten die Marathon-Spezialisten Sondre Moen (Norwegen/28:35) und Koen Naert (Belgien/28:37).
Die Veranstalter disqualifizierten den Sieger nicht.
Schnellste Frau war über die 10-km-Distanz Mekdes Woldu. Auch die Läuferin aus Eritrea gewann mit einem großen Vorsprung. In 31:47 Minuten verpasste sie die Jahresweltbestzeit von Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg), die im März ein Rennen in Berlin mit 31:38 gewonnen hatte, um nur neun Sekunden. Zweite wurde in Morton die Österreicherin Julia Mayer in 33:35 vor Juliette Thomas (Belgien/34:18).
Flotte Siegelten gab es auch im folgenden 5-km-Rennen, in dem sich bei den Männern ebenfalls ein Tempomacher aus Kenia durchsetzte: Boniface Kibiwott siegte in 13:24 Minuten vor den beiden Franzosen Felix Bour (13:34) und Etienne Daguinos (13:36). Ilyas Yonis Osman (Somalia), der für den TV Waldstraße Wiesbaden startet und die deutsche Staatsbürgerschaft anstrebt, lief als Vierter 13:42. Es war dagegen kein guter Tag für Julien Wanders. Der Schweizer Weltklasseläufer war nach einer Erkrankung noch geschwächt und kam nach 14:13 als Achter ins Ziel.
Die schwedische Siegerin Sarah Lahti stellte mit 15:22 Minuten einen nationalen Rekord auf. Sie gewann vor Leila Hadji (Frankreich/15:51) und der in Deutschland lebenden Kristina Hendel (Kroatien/15:52).